Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 30.08.1995:
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Wolkenspange als neues Wahrzeichen für den Gürtel

Wien, 30.8. (RK-KOMMUNAL) Ein Stück neue innovative Architektur könnte baldden Gürtel bereichern. Auf Initiative von Baumeister Ing. Richard LUGNERhat der Architekt Dipl.-Ing. Adolf KRISCHANITZ ein Projekt für eineÜberbauung der U6 Station Burggasse-Stadthalle erarbeitet. Der Entwurf istals eine über der U-Bahn-Trasse schwebende durchscheinende Wolkenspangekonzipiert. Diese Wolkenspange soll eine Art Jugendzentrum kombiniert mitKino und Geschäften beherbergen. Die Stadtplanung Wien hat diese Initiativeaufgegriffen und wird nunmehr die Rahmenbedingungen für die Realisierungdieses Projektes untersuchen. Bei einem Pressegespräch am Dienstag abendinformierten Planungsstadtrat Dr. Hannes SWOBODA, Bezirksvorsteher Reg.RatHerbert TAMCHINA, Friedrich KRAMMER und Reg.Rat Alfred BARTON undBaumeister Ing. Richard LUGNER über das Vorhaben.

Zwtl.: Projekt könnte neues Gürtel-Image als Jugend- und Kulturmeilewesentlich mittragen Planungsstadtrat Dr. Swoboda zum Projekt: "Fürmich könnte das Projekt Wolkenspange ein ganz wesentlicher städtebaulicherImpuls für die Wiederbelebung des Gürtels als attraktive Stadtgegendwerden. Die geplanten Jugendeinrichtungen, über deren Form man im Detailnoch diskutieren wird müssen, passen zudem in das Konzept einer Jugend- undKulturmeile Gürtel. Die Revitalisierung der Gürtelzone in diesem Sinn istja auch integrativer Bestandteil des Europrojektes Gürtel plus. Der Entwurfvon Krischanitz ist letztendlich ein Spiegelbild jener Innovativen undgleichzeitig sachlichen neuen Wiener Architektur, die wir mit "80 TageWien" in den Mittelpunkt des öffentlichen Interesses, sowohl wienweit alsauch international, stellen wollen".****

Zwtl.: Das Projekt im Detail - U6 Station optimal integriert Krischanitz sieht ein eingeschoßiges Gebäude vor, das oberhalb derbestehenden U6 Station Burggasse - Stadthalle plaziert werden soll. Das istder Bereich des Neubaugürtels zwischen der Burggasse und demUrban-Loritz-Platz. Das Gebäude ruht auf Säulen und ist ebenerdig somitdurchlässig, womit garantiert wird, daß das Projekt Wolkenspange keineoptische Barriere zwischen dem 7. und 15. Bezirk darstellt. Die"Wolkenspange" soll über eine Fußgeherbrücke (den äußeren Neubaugürtelquerend) mit dem benachbarten Häuserblock Ecke äußerer Neubaugürtel undGablenzgasse zu erreichen sein. In diesem zwischen der Wurzbachgasse unddem Gürtel liegenden Häuserblock ist nach den Vorstellungen Lugners eineErweiterung der Lugner-City und der Neubau eines Kinocenters vorgesehen.Über eine weitere Brücke - die Wurzbachgasse querend - würde der Besucherin die bestehende Lugner City gelangen. Der Abgang zur U6 amUrban-Loritz-Platz würde in das Projekt des Architekten Krischanitzintegriert werden. Von der U6 aus könnte der Besucher direkt inprojektierte Gebäude gelangen. Das Stationsgebäude an der Burggasse vonOtto Wagner bleibt zur Gänze erhalten. Selbstverständlich kommt es zukeiner Beeinträchtigung der entlang des Gürtels verlaufenden Rad- undFußwege. In der Wolkenspange selbst sind in erster Linie Einrichtungenfür Jugendliche vorgesehen: ein Jugendzentrum, eine Diskothek sowie"multikulturelle" Gastronomiebetriebe. Vorstellbar wären auch Geschäfte,wie in etwa Computergeschäfte und ein Disney Store oder auch einInternet-Cafe.

Zwtl.: Zur attraktiven Umgestaltung des Urban-Loritz-Platzes samt derdazugehörigen Parkanlage liegen nun die Pläne vor Der Neubaugürtelwird Schritt für Schritt attraktiver gestaltet. So wurden die Bauarbeitenzur Oberflächenumgestaltung des Gürtelbereichs zwischen dem Europaplatz unddem Urban-Loritz-Platz bereits abgeschlossen. Der Mittelstreifen zwischenden beiden Gürtelfahrbahnen wurde als Grünfläche gärtnerisch ausgestaltet. Nicht nur, daß sämtliche Bäume trotz der umfangreichen Bauarbeitenbestehen bleiben konnten, wurden darüber hinaus acht neue Bäume gepflanzt.Zahlreiche Parkbänke und ein Trinkbrunnen sorgen dafür, daß das Parkarealfür die Bevölkerung aus den angrenzenden Bezirken an zusätzlicherAttraktivität gewinnt. Zudem wurde ein 2,6 Meter breiter Radstreifenangelegt, der die bislang vorhandene Lücke im Radweg zwischen Europaplatzund Urban-Loritz-Platz schließt. Für die Fahrgäste der Straßenbahnlinie 9wurde am Urban-Loritz-Platz eine neue City-Light-Wartehalle aufgestellt.Damit der ehemalige Ohrfandlpark nicht in Vergessenheit gerät, wird zurErinnerung der vorhandene Gedenkstein nunmehr in der neuen Grünanlageaufgestellt. Als nächster Schritt ist vorgesehen, denUrban-Loritz-Platz samt der anschließenden Parkanlage neu zu gestalten. DiePlanungen erfolgen in enger Abstimmung mit dem Euro-Projekt Gürtel Plus.Ziel dieses Projektes ist eine Aufwertung des Gürtelbereichs durcharbeitsmarktpolitische- und bauliche Maßnahmen, wobei die EUvoraussichtlich Fördergelder zur Verfügung stellt. Die Parkanlage sollentsprechend einer Gestaltungsstudie der Architektin Silja TILLNER von derGürtelfahrbahn abgehoben werden, um so besser vor Lärm und Abgasengeschützt zu sein. Anstelle der derzeit noch bestehenden Nebenfahrbahn inder Hütteldorfer Straße soll nach den Vorstellungen der Architektin Tillnerein Hauptfußweg direkt zur Stadthalle führen. Die Gehsteige könntenverbreitert werden, um Cafes Platz zu bieten. Für den Stationsbereich istvorgesehen, die bestehenden Geschäftslokale und Kioske unter einergemeinsamen Dachkonstruktion zusammenzufassen. Doch auch die Häuserblocksbis hinein in die Wimbergergasse sollen nach den Vorstellungen desBezirksvorstehers des 7. Bezirkes, Reg. Rat Herbert Tamchina, in einRevitalisierungsprojekt miteinbezogen werden. (Schluß) gph/rr nnnn

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OTS047 1995-08-30/10:34