Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 30.05.1995:
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Ehrenzeichen für Mediziner

Wien, 30.5. (RK-KOMMUNAL) Ehrenzeichen wurden von Vizebürgermeister Dr. Sepp RIEDER am Montag nachmittag im Wiener Rathaus an verdiente Mediziner übermittelt. Die Ehrenmedaille der Bundeshauptstadt Wien in Gold erhielt Prof. Dr. Andreas RETT. Dieser erwarb sich internationale Anerkennung, und es wurden ihm weltweit ...

Wien, 30.5. (RK-KOMMUNAL) Ehrenzeichen wurden von Vizebürgermeister Dr. Sepp RIEDER am Montag nachmittag im Wiener Rathaus an verdiente Mediziner übermittelt.

Die Ehrenmedaille der Bundeshauptstadt Wien in Gold erhielt Prof. Dr. Andreas RETT. Dieser erwarb sich internationale Anerkennung, und es wurden ihm weltweit zahlreiche Ehrenzeichen und Preise für die erstmals von ihm 1960 erfolgte Beschreibung des nach im benannten "Rett-Syndroms" zuerkannt. Infolgedessen wurde in über dreißig Ländern die Rett-Syndrom-Assoziation gegründet.

Prof. Rett machte seine Facharztausbildung für Kinderheilkunde unter anderem am Gottfried von Preyer'schen Kinderspital und an der Kinderklinik Zürich. Ab 1956 baute er die Abteilung für entwicklungsgestörte Kinder im Krankenhaus Lainz auf. Durch diese Initiative konnten alle bis dahin in Altersheimen und Anstalten untergebrachten bildungsfähigen hirngeschädigten Kinder zunächst in Lainz und ab 1966 im Neurologischen Krankenhaus am Rosenhügel untergebracht werden. 1983 wurde Prof. Dr. Rett zum ärztlichen Leiter des Neurologischen Krankenhauses am Rosenhügel bestellt und übte die Tätigkeit bis zu seiner Versetzung in den Ruhestand am 30. Juni 1989 aus.

Das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien erhielt Univ.-Prof. Dr. Georg ZEHETBAUER. Prof. Zehetbauer absolvierte seine Ausbildung an der I. Med. Univ.-Klinik und der I. Chir. Univ.-Klinik des AKH Wien, an der Augenabteilung des Krankenhauses Lainz und am Hygieneinstitut der Stadt Wien.

Von Februar 1956 bis Jänner 1980 war Prof. Zehetbauer an der II. Universitäts-Augenklinik am AKH Wien tätig, wo er auch seine Ausbildung als Facharzt für Augenheilkunde erhielt und von 1972 bis 1980 Stellvertreter des Vorstandes und Leiter der postpromotionellen Fortbildung im Rahmen der Wiener Medizinischen Akademie und der American Medical Society war. 1980 wurde er Vorstand der Augenabteilung in der Krankenanstalt Rudolfstiftung. Außerdem ist Prof. Zehetbauer Mitglied des Oxford Congress of Ophthalmology, war 1979 Proäsident der Ophthalmologischen Gesellschaft in Wien und von 1994 bis 1995 Präsident der Österreichischen Ophthalmologischen Gesellschaft.

Das Silberne Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien erhielt Dr. Gerhard NEUGEBAUER. Nach einer Ausbildung in der Unfallchirurgie bei Prof. Dr. Lorenz BÖHLER nahm Prof. Neugebauer seine Tätigkeit in der Allgemeinchirurgie im Krankenhaus Lainz bei Prof. Dr. SALZER auf, setzte seine allgemeinchirurgische Ausbildung im Elisabethspital fort und erwarb 1964 den Facharzttitel für Unfallchirurgie und 1967 den für Chirurgie.

1972 nahm Prof. Neugebauer eine Oberarztstelle bei Prof. SALEM im Wilhelminenspital an und übernahm von 1973 bis 1993 den Chirurgieunterricht an der Krankenpflegeschule des Wilhelminenspitals. 1991 war er sublierender Leiter der chirurgischen Abteilung desselben Spitals, der größten chirurgischen Abteilung in Wien. Diese Abteilung wurde in der Folge in einen allgemeinchirurgischen und einen unfallchirurgischen Part geteilt, in letzterem arbeitete Dr. Neugebauer bis zu seinem Ausscheiden im Juli 1994. Seit 1979 ist er Lehrbeauftragter für Chirurgie an der Universität Wien und unterrichtet zusätzlich an den Akademien für den radiologisch-technischen Dienst im Krankenhaus Lainz und am AKH Wien das Fach Unfallchirurgie. (Schluß) ma/rr

(RK vom 30.05.1995)