Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 05.06.1989:
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Schätze aus den Tresoren des Landesarchivs

Utl.: Der umfangreiche Gerichtsakt des Räubers Johann Georg Grasel =Wien, 5.6. (RK-LOKAL) Das Wiener Stadt- und Landesarchiv präsentiertanläßlich des Jubiläums seines 100jährigen Bestehens als eigene Abteilungseine kostbarsten Urkunden, die 800 Jahre Stadtgeschichte dokumentieren. Ineiner eigenen Vitrine in der Stadtinformation (Rathaus, Schmidthalle,Montag bis Freitag von 8 bis 18 Uhr) ist alle 14 Tage ein anderes"historisches Schmankerl" zu sehen.**** Von 7. bis 20. Juni wird derumfangreiche Gerichtsakt zum Fall Johann Georg Grasel gezeigt, der Anfangdes 19. Jahrhunderts die Öffentlichkeit aufwühlte. Grasel machte mit seinenKomplizen zur Zeit der Napoleonischen Kriege das nördliche Niederösterreichunsicher. Einbruchstouren und Raubzüge lösten einander ab. Grasel, der mitverschiedenen kleinen Gruppen operierte, konnte erst nach Jahren durcheinen Polizeispitzel in eine Falle gelockt werden. Im Verhör meinte Grasel,daß ihn soziale Not zu den Taten getrieben habe. Das Verfahren gegen ihndauerte von 1815 bis 1818. Grasel wurde am 31. Jänner 1818 wegen"räuberischen Totschlags" verurteilt und gemeinsam mit zwei Komplizengehenkt. In Liedern und Legenden wurde der Räuber zu einer Art Robin Hoodverklärt. (Schluß) am/rr nnnn

OTS017 1989-06-05/09:32 0023/0166/1329