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Landtag, 39. Sitzung vom 27.09.2019, Wörtliches Protokoll  -  Seite 20 von 33

 

Aber zurück zum eigentlichen Thema, 30 Jahre Versäumnisse in der Bildungspolitik: Wenn man es auf Bundesregierungen schiebt, sind drei Parteien dafür zuständig, immer wieder mal in anderer Zusammensetzung. Es ist jetzt sehr hilfreich, wenn man wieder ruft: Mehr Investitionen in den Kindergarten! Mehr Investitionen in die Schulen! Mehr Geld für die Schulen! Investitionsbremse! Keine Ausgaben machen! Steuern senken! - Leute, ein bisschen Hausverstand, diese Rechnungen gehen sich alle zusammen nicht aus. Aber es ist Wahlkampf, also machen wir alles gleichzeitig, wir geben kein Geld aus. Das heißt Schuldenbremse, das heißt Investitionsbremse und gleichzeitig wird Wien selbstverständlich sehr viel mehr Geld, weil wir schneiden es uns dann von den Bäumen runter, wenn wir es nicht von der Bundesregierung kriegen, investieren. Das passt alles nicht zusammen, aber es ist eh wurscht.

 

Zur Frage: Jetzt waren wir bei Kindergärten und Schulen, aber die Kinder haben ja auch manchmal frei, zum Beispiel lange Sommerferien. Da gab es ein neues Projekt, die Summer City Camps, bei denen über 6.000 Kinder waren. Ein urgünstiges Programm, weil es für Eltern tatsächlich schwer ist, das im Sommer zu organisieren, weil neun Wochen Urlaub bringen zwei Erwachsene für gewöhnlich nicht leicht unter. Das Kind für 50 EUR inklusive Mittagessen eine Woche untergebracht und das 2. Kind sogar für 25 EUR und das 3. auch für 25 EUR, also meine 3 zum Beispiel für 100 EUR in einer Woche. Und hätte ich ein viertes Kind, wäre es für dieses sogar kostenlos gewesen. Für Mindestsicherungsbezieher ist es sowieso kostenlos, ein großartiges Projekt.

 

Wie war denn das aus Ihrer Sicht, und was machen wir 2020?

 

Präsidentin Veronika Matiasek: Bitte.

 

Amtsf. StR Mag. Jürgen Czernohorszky: Danke für die Frage. Auf Grund der durchaus fortgeschrittenen Zeit möchte ich es kurz machen. Ich könnte da jetzt ein bisschen episch ausholen. Es ist ein unfassbares Erfolgsprojekt, das möchte ich da jetzt sagen. Ich bin jetzt dann doch schon eine Zeit lang in der Politik, und ich habe noch keine Sache erlebt, bei der derartig viel und derartig viel positives Feedback gekommen ist. Es ist ganz offensichtlich so, dass die Eltern ausgesprochen zufrieden sind. Mittlerweile ist auch die Auswertung des Eltern-Feedbacks in vollem Gange, und da ist der Zwischenstand jedenfalls so, dass die Weiterempfehlungsrate der Eltern über 90 Prozent ist, und über 80 Prozent der Eltern zufrieden oder sehr zufrieden waren. Also, ganz offensichtlich ist uns hier etwas gelungen.

 

Was ist uns gelungen? - Im vergangenen Sommer haben 6.200 Kinder ein Summer City Camp oder eine Summer School besucht. Es ist übrigens auch ein Angebot gewesen, liebe Frau Kollegin Emmerling, bei dem es uns gelungen ist, zum ersten Mal flächendeckend auch Angebote für Kinder mit Behinderungen anzubieten, die selbstverständlich auch gut in Anspruch genommen worden sind. Es sind im Sommer damit fast 16.000 Betreuungs- und Lernwochen gebucht worden. Ich halte das für eine ausgesprochen gute Bilanz, die da an 25 Standorten geschafft wurde, und zusätzlich natürlich an den 6 Standorten der Summer City School mit 1.200 Kindern. Ich kann jetzt schon zusichern, dass wir das selbstverständlich, bei einer derartig positiven Bilanz wäre das auch gar nicht anders denkbar, im kommenden Sommer wieder aufziehen werden.

 

Präsidentin Veronika Matiasek: Danke, Herr Landesrat. Die letzte und 4. Zusatzfrage stellt Herr Abg. Dr. Aigner. - Bitte.

 

10.47.33

Abg. Dr. Wolfgang Aigner (FPÖ): Danke, Frau Präsidentin! Danke, Herr Landesrat!

 

Ich freue mich natürlich als jemand, der selbst auf einer HTL unterrichtet, dass Sie hier den Ruf nach zusätzlichen HTLs in den Raum gestellt haben. Ich möchte vielleicht nur kurz ergänzen: Vor knapp 20 Jahren ist die kleine HTL in der Argentinierstraße auf den Rennweg in ein sehr schönes neues Gebäude transferiert worden, und wir waren damals die erste IT-Abteilung, aber natürlich, mehr IT ist immer besser, das vielleicht für Ihren Wissensstand.

 

Wir haben im Bereich der Schulverwaltung in den letzten eineinhalb Jahren eine sehr große Umwälzung gehabt. Aus dem Stadtschulrat ist die Bildungsdirektion geworden, was auch innerhalb der Behörde zu sehr großen Umbruchsituationen geführt hat. Können Sie uns ganz kurz mitteilen, wie hier jetzt sozusagen der interne Ablauf in unserer Landesschulbehörde vonstattengeht, ob die große Behördenstrukturreform jetzt schon auch intern so implementiert ist, dass hier auch für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entsprechend gute Rahmenbedingungen herrschen?

 

Präsidentin Veronika Matiasek: Bitte, Herr Landesrat.

 

Amtsf. StR Mag. Jürgen Czernohorszky: Danke für die Frage. Das ist natürlich sehr schwer, das in einer für die Fragestunde und für die Zusatzfrage gebotenen Kürze zu machen. Was gelungen ist, und das ist österreichweit so, ist, dass mit Beginn dieses Schuljahrs, das ist ja auch die gesetzliche Rahmenbedingung im Bildungsreformgesetz, die Behörden, die Bund-, Länderbehörden, Bildungsdirektionen nach den Maßgaben der neuen gesetzlichen Rahmenbedingungen arbeiten. Das hieße jetzt zum Beispiel in Wien, das Aufziehen eines getrennten Bundes- und Länderstranges innerhalb der Behörde, das Leitungsteam im Sinne einer pädagogischen Leiterin, eines Leiters des inneren Dienstes, eine Neukonfigurierung der Schulaufsicht durch die Schulqualitätsmanagerinnen und -manager, organisiert in zwei Bildungsregionen, und auch durch die Unterstützung des Landes beim Aufbau einer eigenen Abteilung im Landesstrang für die Aufgabe der Schülerstromlenkung und weitere Fragen. Das hat garantiert, und dafür möchte ich den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Bildungsdirektion als Ganzes sehr, sehr danken, in einem unglaublichen Umbruch und unter mehr als herausfordernder Rahmenbedingung, die nämlich alles andere als der Weisheit letzter Schluss ist, sondern durchaus verschiedene Fallstricke birgt, sicherzustellen, dass die Kinder und die Eltern und die Lehrerinnen und Lehrer einen Schulstart hinlegen konnten, der funktioniert hat.

 

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