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Landtag, 27. Sitzung vom 28.09.2018, Wörtliches Protokoll  -  Seite 12 von 51

 

rat Czernohorszky drei neue Schulstandorte übergeben, die von der Ausstattung alle Stückeln spielen - das kann man sagen - und auch ein modernes, interessantes Lernen ermöglichen. Wir haben über hundert neue Schulklassen zur Verfügung gestellt - eine große, auch infrastrukturelle Herausforderung für die Stadt Wien. Und wir haben vor allem Maßnahmen gesetzt, um auch die Verbesserung der Lernsituation in Schulen mit besonderen Herausforderungen zu bieten.

 

Ich möchte vielleicht eine Aktion noch besonders erwähnen, da sie den Fokus auf die Unterstützung von Schülerinnen und Schülern gelegt hat, die es auch inhaltlich stark brauchen. Das ist die Aktion Förderung 2.0, bei der die Stadt Wien mehr als 20 Millionen EUR eingesetzt hat, um durch zusätzliche Förderkurse und Lernunterstützung, vor allem in den Fächern Deutsch und Mathematik, jenen Schülerinnen und Schülern zu helfen, die vielleicht im regulären Schulbetrieb nicht mitkommen, und damit aber auch den Eltern, die es sich vielleicht finanziell nicht so leisten können, einen Nachhilfelehrer oder -lehrerin zu bezahlen, die Möglichkeit zu geben, dass auch ihre Kindern eine entsprechende Unterstützung erhalten.

 

Abschließend möchte ich noch sagen - ich möchte es nicht zu ausführlich machen, da der Herr Bildungsstadtrat Czernohorszky schon darauf hingewiesen hat -, es war mir wichtig, dass wir - nachdem ich gehört habe, dass Lehrerinnen und Lehrer verstärkt auch Unterstützung von der Schulverwaltung wollen - mit einer Soforthilfe-Hotline die Möglichkeit bieten, auch über den Amtsweg hinausgehend sehr schnell Sorgen, Nöte zu artikulieren, und dass wir auch im Rahmen der Schulverwaltung Maßnahmen setzen, um den einzelnen Lehrerinnen und Lehrern behilflich zu sein. Daher danke ich auch dem Herrn Bildungsstadtrat Czernohorszky, dass er meinem Wunsch, hier sehr schnell initiativ zu werden, auch entsprochen hat und dass das auch innerhalb weniger Tage umgesetzt worden ist. - Also ein Danke auch an dich, lieber Jürgen, an den Herrn Bildungsstadtrat Czernohorszky. (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)

 

Präsident Ernst Woller: Danke, Herr Landeshauptmann. Die 1. Zusatzfrage wird von Frau Abg. Schwarz gestellt. Ich erteile ihr das Wort.

 

9.55.17

Abg. Sabine Schwarz (ÖVP): Guten Morgen, Herr Landeshauptmann!

 

Meine Frage zielt auf die Neue Mittelschulen ab. Wir sind uns ja alle einig, dass die Neue Mittelschule eigentlich den Ruf, den sie hat, nicht verdient, nämlich als Restschule. Was braucht es Ihrer Meinung nach, damit die Neue Mittelschule von den Eltern wirklich als ebenbürtige Alternative zur AHS gesehen wird und diese ihre Kinder auch wieder gerne in Neue Mittelschulen geben?

 

Präsident Ernst Woller: Bitte schön, Herr Landeshauptmann.

 

Lhptm Dr. Michael Ludwig: Ja, das ist eine wichtige Frage, die man auch nur sehr umfassend beantworten kann, die nämlich nicht nur die unmittelbare Schule im Auge haben muss, sondern auch alle weiterführenden Entwicklungen. Ich bin ein großer Fan des dualen Ausbildungssystems und glaube, wir sind gut beraten, dass wir dieses duale Ausbildungssystem wieder stark in den Fokus rücken. Ich bin überzeugt, dass es Berufsentwicklungen gibt, die fernab von Matura und Studium eine sinnvolle und gute und auch gut bezahlte Betätigung in der Wirtschaft mit sich bringen. Und ich bin überzeugt, dass, wenn es gelingt, die Schülerinnen und Schüler auch auf das, was sich an die Neue Mittelschule anschließt, nämlich ein attraktives Berufsleben vorzubereiten, es möglich ist, auch die Attraktivität der Schule zu heben. Das ist ein Aspekt.

 

Ich sehe ja das Bildungssystem nicht immer nur in einem Abschnitt, sondern im Gesamtsystem, vom Kindergarten bis zur Situation in der Arbeitswelt. Und hier hat die Neue Mittelschule sicher gute Möglichkeiten, die man aber noch verbessern kann. Wir versuchen, in der Stadt Wien die Ausstattung der Schulen so zu machen, dass sie auch attraktiv sind und vor allem die Neugierde und die Lust aufs Lernen wecken. Das hängt auch damit zusammen, dass wir uns sehr bemüht haben, beispielsweise die WLAN-Ausstattung in den Schulen zu verstärken. Diesen Prozess können wir mit dem nächsten Jahr auch abschließen, damit haben alle Schulen einen entsprechenden Zugang zu WLAN und damit auch die Möglichkeit, mit neuen Technologien zu arbeiten. Denn wir wissen, dass junge Menschen ihr Kommunikationssystem sehr stark über diese elektronischen Medien führen, und das Interesse am Lernen kann sicher mit dem verstärkt werden, was die jungen Menschen auch in ihrer Freizeit machen, nämlich dem Benützen von elektronischen Medien.

 

Aber vielleicht als dritter Punkt: Zentraler Angelpunkt sind immer Lehrerinnen und Lehrer. Jeder von uns kann sich an die Schulzeit erinnern. Was uns am meisten geprägt hat, das war natürlich die Ausstattung der Schule, das waren auch Entwürfe, die wir uns für nach der Schule vorgestellt haben. Aber es waren vor allem Menschen, die im Lehrberuf tätig waren und die uns auch persönlich geprägt haben, mit dem, was sie uns inhaltlich, aber sehr oft auch mit dem, was sie uns menschlich mitgegeben haben. Und daher ist es mir wichtig, dass wir die Möglichkeiten der Pädagoginnen und Pädagogen an den Schulstandorten stärken. Ich denke, dass durch die Schulautonomie jetzt neue Möglichkeiten gegeben sind und dass wir vor allem auch im Bereich der Aus- und Weiterbildung den Lehrerinnen und Lehrern - neben den Inhalten, die sie sehr oft wirklich gut vermitteln können - auch ein entsprechendes Rüstzeug mitgeben können, um mit sozialen Konflikten umzugehen, um den Anforderungen an die Schule, die immer größer geworden sind, gerecht zu werden. Das muss man ja fairerweise sagen, heute müssen sich Lehrerinnen und Lehrer mit Themen auseinandersetzen, die es vielleicht vor 10, 20, 30 Jahren in diesem Umfang nicht gegeben hat. Wir bemühen uns aber, die Lehrerinnen und Lehrer in die Situation bringen, dass sie auch mit diesen gesellschaftspolitischen Herausforderungen umgehen können. Das müssen sie nicht alleine, daher war es mir wichtig, dass wir neben dieser - unter Anführungszeichen - Notrufnummer jetzt auch ein Team zusammenstellen werden, bei dem die Lehrerinnen und Lehrer das Gefühl haben können,

 

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