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Landtag, 2. Sitzung vom 17.12.2015, Wörtliches Protokoll  -  Seite 16 von 85

 

chen Raums, die Qualität der Verkehrsmittel in Wien, also das Gesamtpaket unserer Stadt, dass die Attraktivität auch der Tourismusmetropole Wien ausmacht.

 

Dieser Erfolg fällt natürlich nicht vom Himmel, das haben meine Vorredner auch schon gesagt, sondern ist das Resultat von ganz harter Arbeit. Ich rufe jetzt nur in Erinnerung, dass WienTourismus in den letzten Jahren mehrfach für die Kommunikation ausgezeichnet worden ist. Ich glaube, 2013 waren es alleine 26 internationale Auszeichnungen für die Kommunikation von WienTourismus.

 

Ich möchte nur ein sehr erfolgreiches Beispiel herausgreifen. Das ist die LGBT-Marketingstrategie, die seit 2013 ganz neu aufgestellt wurde. Hier hat man sich mit ganz großem Erfolg in der Werbung auf eine Zielgruppe spezialisiert. Darum auch von meiner Stelle und von der Stelle der GRÜNEN stellvertretend ein ganz großer Dank an Norbert Kettner und das ganze Team von WienTourismus für die wirklich ausgezeichnete Arbeit! (Beifall bei GRÜNEN und SPÖ.)

 

Abschließend möchte ich nur eines mitnehmen, ich glaube nämlich, dass der Erfolg von Tourismus in Wien schon ein großer Appell an uns alle, sowohl an die Stadt als auch an die Politik, ist, dass wir uns Offenheit und die internationale Ausrichtung der Stadt Wien beibehalten müssen, weil das die Erfolgsgaranten sind, auf denen erfolgreicher Tourismus aufbauen kann. Ich bringe jetzt ein Zitat, das die GRÜNEN sicher kennen, weil sie hören das schon öfters, einige im Haus vielleicht auch, von Perikles. Perikles war es, der einmal gesagt hat: „Die Stadt ist groß, weil sie die Welt in sich fließen lässt.“ Rot-Grün steht für diese Offenheit. Wir werden auch in Zukunft daran arbeiten, dass wir Weltoffenheit und internationale Ausrichtung beibehalten. Wir werden daran arbeiten, dass die Welt auch weiterhin in Wien fließen kann. - Vielen Dank. (Beifall bei GRÜNEN und SPÖ.)

 

Präsident Prof. Harry Kopietz: Als Nächster zum Wort gemeldet hat sich Herr Abg. Mag. Ebinger. Bitte, Herr Abgeordneter.

 

10.25.52

Abg. Mag. Gerald Ebinger (FPÖ)|: Sehr geehrter Herr Präsident! Meine Damen und Herren!

 

Der Kollege Strobl hat schon angedeutet, wir sind eigentlich alle zufrieden mit diesen Entwicklungen. Es wird da jetzt nicht so viel Negatives zu sagen geben.

 

Lassen Sie mich eingangs zu der Wortmeldung vom Herrn Kollegen Ornig zu den Ladenöffnungszeiten etwas sagen. Das ist auch in unserer Partei ein widersprüchliches Thema. Ich glaube, wir sind eher auf der Hauptlinie der SPÖ, wobei, glaube ich, der Herr Kettner auch einmal gesagt hat, er könnte sich eine Ladensonntagsöffnung im 1. Bezirk vorstellen. (Abg. Mag. Manfred Juraczka: Das darf man nicht mehr sagen!) - Der Herr Klubobmann Juraczek! (Abg. Mag. Manfred Juraczka: Mag. Juraczek!) - Mag. Juraczek! Man soll sich nicht zu viel daraus machen. Ich sage immer Fritz statt Manfred zu ihm. Er ist offenbar ein Medium.

 

In Paris zum Beispiel, das noch immer zweieinhalbmal mehr Touristen als wir hat, hat, glaube ich, soweit ich das letzte Mal in Paris war, ein Stadtteil am Sonntag offen und die anderen nicht, also Marais. Es muss nicht unbedingt immer durchgezogen werden, wobei ich persönlich der Ansicht von Herrn Kettner auch etwas abgewinnen kann. (Abg. Mag. Manfred Juraczka, Beifall spendend: Finde ich gut!)

 

Wir haben steigende Tourismuszahlen. Wir haben gerade gehört, wir sollen unsere Nächtigungszahlen noch um 5 Millionen bis 2020 erhöhen. Das ist in den letzten Jahren durchaus eine unentwegte Erfolgs-Story, 2010 plus 11 Prozent, 2011 7 Prozent, 7 Prozent, 4 Prozent, 6 Prozent, bis September 2015 7 Prozent. Das birgt auch die Gefahr in sich, wenn es immer bergauf geht, dass es irgendwann einmal bergab geht und dann alle fragen, wieso es bergab geht. (Abg. Christian Oxonitsch: Wer wird der Erste sein, der das sagt?) Gott sei Dank, bis jetzt haben wir das nicht.

 

Der Tourismusverband arbeitet gut. Wir bewerben viele Märkte. Wir haben in ganz wenigen Märkten, ich glaube, in Japan und in Russland, Einbußen. Das tut mir besonders weh, dass wir mit russischen Touristen Einbußen haben. Da sollten wir etwas tun, dass das wieder in Gang kommt. Uns hat man einmal vorgeworfen, dass wir die Vasallen oder Marionetten Russlands sind. Im Wahlkampf war das im Blaubuch. Ich will dazu jetzt gar nicht Stellung nehmen. Ich möchte nur feststellen, auch Compress hat ein Wien-Büro in Russland. Trotzdem ist Russland noch auf dem 6. Platz aller Touristen in Wien.

 

Wir haben zum Beispiel auch in der Tourismuskommission einmal gehört, das Goldene Quartier gegenüber vom Schwarzen Kamel, diese ganzen Luxusgeschäfte sind deswegen geschaffen worden, weil die Erfahrung gezeigt hat, dass Wien die höchsten Pro-Kopf-Umsätze in diesen Luxusgeschäften hat. Das betrifft nicht uns, das betrifft mehr Touristen. Weil du gesagt hast, Manfred, dass du in dem Kaufhaus gegenüber dem Dom in Mailand warst, dort war ich auch, nur kann ich mir in dem Kaufhaus nichts leisten, ob das 24 Stunden offen hat oder nicht. (Abg. Mag. Manfred Juraczka: Ich war auch nur schauen!) Da muss ich mir wirklich überlegen, ob ich mir Socken um 100 EUR oder irgendetwas kaufe.

 

WienTourismus hat durch Studien auch eruiert, worauf die Attraktivität Wiens zurückgeht. Da haben wir in erster Linie das imperiale Erbe und Musik- und Kulturangebot. Dazu möchte ich als kurze Kritik anmerken, wenn wir dann zum Beispiel das Haus der Geschichte in der Hofburg andenken, also in einem Areal, wo wirklich Millionen Touristen durchgehen - und dann rede ich jetzt gar nicht über das Haus der Geschichte, das ist eine alte Geschichte, seit Schüssel gibt es diese Idee, wie auch immer, wie lange das noch dauern wird und wo auch immer es hinkommen wird -, haben wir dort das Weltmuseum mit einmaligen Sammlungen, mit der bedeutendsten Benin-Sammlung, mit einer Sammlung von James Cook, die seit Jahren nicht zugänglich sind. Das heißt, andere Städte wie Paris verkaufen ihre Museen. Dort gehen die Leute hinein.

 

Wir haben viel bessere Museen. Wir haben in einem Museum die bedeutendste Sammlung von historischen Musikinstrumenten der Welt. Die kommen dann einfach weg, kommen in ein Lager, und so weiter. Das muss man schon bedenken! Wir haben so viel Platz in Wien,

 

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