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Landtag, 2. Sitzung vom 17.12.2015, Wörtliches Protokoll  -  Seite 15 von 85

 

verstehen, die Stadt zu bewerben, ist natürlich wichtig - gerade für politische Vertreter in dieser Stadt ein bisschen mehr zu tun, als nur Wien in Hochglanzbroschüren, bei aller Wichtigkeit, von seiner schönsten Seite zu zeigen.

 

Was ist beispielsweise für Tourismus wichtig? No na ned, die Erreichbarkeit. Da sind wir beispielsweise bei einem wichtigen Thema. Der Flughafen Wien-Schwechat muss für den internationalen Flugverkehr ein Dreh- und Angelpunkt bleiben. Wir müssen aufpassen, dass hier Flugverbindungen nicht nach Bratislava, Budapest und woanders hin abwandern, auch wenn das manche Fraktionen, die vielleicht nicht so marktorientiert sind, sogar für eine gute Idee halten würden.

 

Ich freue mich, und ich habe das an anderer Stelle hier schon gesagt, dass man zum Thema Erreichbarkeit auf einer anderen Ebene im Koalitionsabkommen sogar schon Vorkehrungen getroffen hat, indem man endlich das Neuerrichten eines internationalen Busterminals, eines Busbahnhofes andenkt, auch wichtig im Tourismus. Ich hoffe, es bleibt nicht nur beim Lippenbekenntnis, sondern wir gehen sehr rasch daran, uns zu überlegen, wo er sein soll, wie er konzipiert sein soll und gehen sehr rasch auch in eine Realisierungsphase.

 

Dann gibt es natürlich neben dem historisch wunderschönen Wien, das einen Gutteil der Verantwortung dafür trägt, dass Wien bei den Städtetouristen so attraktiv ist, schon auch Dinge, die wir als Politik beeinflussen können. Der Kollege Ornig hat es schon angesprochen. Natürlich hat das auch etwas mit Ladenöffnungszeiten zu tun. Das hat, wie wir das schon seit Jahr und Tag fordern, mit Tourismuszonen bei der Sonntagsöffnung zu tun. Ich war vor einiger Zeit mit meiner Familie an einem Sonntag in Mailand, dort überhaupt kein Problem, direkt neben dem Dom in einem Kaufhaus bis Mitternacht. Ich glaube nicht, dass wir das benötigen, aber im katholischen Italien kann man bis Mitternacht direkt neben dem Dom shoppen. Berlin hat eine Regelung für Sonntagsöffnung gefunden. Viele andere internationale und europäische Metropolen sind uns da längst voraus.

 

Die Wirtschaftskammer hat sozialpartnerschaftlich der AK, aber auch der Gewerkschaft im Juni ihre Vorstellungen übermittelt, wie wir das realisieren können für den Tourismus, für den Arbeitsmarkt. Meine Damen und Herren, wir haben mittlerweile Mitte Dezember. Dass die Gewerkschaft und die Arbeiterkammer nicht immer die Schnellsten sind, wurde schon gemutmaßt. Aber dass es so lange braucht, um hier überhaupt eine Reaktion zu zeigen, finde ich bedrückend, meine sehr geehrten Damen und Herren!

 

Nachdem der Kollege Strobl diese Aktuelle Stunde eingeleitet hat, habe ich mir gedacht, es gibt ein bisschen mehr Interesse an dem Thema als seinerzeit. Entschuldigung, ich nehme alles zurück. Vielleicht kann der Kollege Strobl bei seinen Parteikollegen initiieren, dass man sich diesem Thema einmal stellt und in einen Dialog dazu geht.

 

Ich sehe, das rote Lämpchen leuchtet schon, dabei hätte ich noch so viel zu sagen. Stärkerer Fokus auch in der Stadtentwicklung. Ich bin des Englischen schon mächtig, mit einem Augenzwinkern nenne ich es trotzdem „Greater Vienna“, in der Tourismuswerbung den ganzen Großraum in dieser Stadt zu bewerben. Aber auch Rahmenbedingungen für die Hotellerie auf Bundes- wie auf Landesebene zu diskutieren, Beispiel Airbnb. Ich bekenne mich zum Markt. Wenn es neue Geschäftsmodelle gibt, super. Aber, meine Damen und Herren, wenn man in den Wettbewerb geht, müssen gleichen Rechten auch gleiche Pflichten gegenüberstehen. Auch da haben wir, glaube ich, die Notwendigkeit seitens der Politik, darüber nachzudenken, wie man mit diesen Formen im Tourismus umgeht. (Beifall bei der ÖVP.)

 

Das heißt, abschließend gesagt, der Tourismus funktioniert in Wien gut angesichts der wunderschönen Stadt. Wir als Politik sollten alles unternehmen, dass es noch besser wird und uns nicht nur hinter Marketingbroschüren verstecken. - Danke schön. (Beifall bei der ÖVP.)

 

Präsident Prof. Harry Kopietz: Als Nächster zum Wort gemeldet hat sich Herr Abg. Kraus. Bitte, Herr Abgeordneter.

 

10.21.30

Abg. Peter Kraus, BSc (GRÜNE)|: Sehr geehrter Herr Präsident! Geschätzte KollegInnen!

 

Meine Vorredner haben alle durch die Bank schon gesagt, und ich möchte jetzt nur ein paar Gedanken noch ergänzen, dass der Tourismus in Wien tatsächlich jedes Jahr Rekorde schreibt. Ich möchte hier noch zwei Bereiche ergänzen:

 

Einer ist der Kongresstourismus, wo Wien wirklich jedes Jahr Spitzenränge erreicht. 17.000 Arbeitsplätze sichert alleine der Bereich Kongresstourismus in Wien.

 

Der zweite Bereich, den ich noch erwähnen möchte, weil er einfach dieses Jahr hoch relevant war, sind auch Groß-Events in Wien. Ich rufe hier nur den Song Contest in Erinnerung, wo 1.500 JournalistInnen im Mai dieses Jahres in Wien waren, 1.270 Delegierte mittendrin und dann so hysterische Fans wie ich. All das hat zum Beispiel bewirkt, dass der Nächtigungsumsatz allein im Mai 2015 70 Millionen betragen hat.

 

Ein zweiter Gedanke, den ich darauf aufbauend noch einbringen möchte, ist, dass Tourismus natürlich eine ganz zentrale Branche ist, die für die Zukunft Wiens ganz zentral ist. Neben IKT, neben Life Sciences ist Tourismus eine Zukunftsbranche in unserer Stadt. Das schlägt sich auch in der Wirtschaftspolitik und in der strategischen Ausrichtung nieder.

 

Es ist schon die Tourismusstrategie 2020 mit den Zielen, 5 Millionen mehr Nächtigungen, 400 Millionen mehr an Nächtigungsumsatz, angesprochen worden. Das würde auch bedeuten, dass damit erstmals die Schallmauer von 1 Milliarde an Nächtigungsumsatz durchbrochen wird bis 2020. Diese Ziele orientieren sich an einem Leitmotiv, das sich an drei Begriffen orientiert. Der eine ist global, das heißt, dass Wien weiter den Status als kosmopolitische Metropole ausbaut. Der andere ist smart, das heißt, Nachhaltigkeit und intelligente Mobilitätslösungen zu forcieren. Und der dritte ist premium, das heißt, unabhängig vom Preis, unabhängig von der Preiskategorie, die Qualitätsführerschaft auf allen Ebenen als Ziel zu definieren. Es ist also einmal mehr eben die hohe Lebensqualität, die Qualität des öffentli

 

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