«  1  »

 

Landtag, 17. Sitzung vom 05.06.2008, Wörtliches Protokoll  -  Seite 53 von 70

 

Krankheitsfaktoren, die dann vielleicht im späteren Leben auftreten, schon im Keim irgendwie zu ersticken. Maßnahmen gegen Fettleibigkeit zum Beispiel kann man durch gute Ernährungsberatung in den Kindergärten schon erarbeiten, ebenso gegen Übergewicht, oder Maßnahmen, um den Bewegungsapparat einfach besser fit zu halten und eine bessere Körperhaltung zu erzielen, denn die Kinder leiden oft an Körperhaltungsschäden. Es ist einfach auch ein Bewusstsein dafür zu schaffen, wie wichtig Bewegung ist und was für positive Effekte gerade im Bereich des Lernerfolgs, im Aggressionsverhalten und auch in der Integrationsbereitschaft dadurch erreicht werden können. (Beifall bei der ÖVP.)

 

Wir haben ja in den letzten Monaten auch sehr viel über die Problematik der Gewalt gegen Kinder gehört. Wir wissen, dass die Jugendämter hier natürlich hervorragende Arbeit leisten, aber dass sie überfordert sind, weil die Krisenzentren komplett überlaufen sind und die Sozialarbeiter und Sozialarbeiterinnen dort an und für sich Mangelware sind und absolut nichts getan wird, um dort das Personal aufzustocken beziehungsweise vielleicht auch mehr finanzielle Unterstützung zu gewähren.

 

Ich habe Ihnen auch oft schon gesagt, dass gerade im Bereich der Pflichtschule in Bezug auf Gewalt Schulmediatoren eingesetzt werden sollten, um eben Ausschreitungen zu verhindern.

 

Ich möchte mich noch einmal für den Bericht bedanken und hoffe, dass die angesprochenen Missstände in Wien endlich in Angriff genommen werden und auch diese Personalknappheit gerade im Sozialbereich, in der mobilen Arbeit mit Familien und im Bereich der Rechtsvertretung endlich ausgeschaltet werden. – Danke schön. (Beifall bei der ÖVP.)

 

Präsident Johann Hatzl: Das Wort hat Frau Abg Wehsely.

 

Abg Mag (FH) Tanja Wehsely (Sozialdemokratischen Fraktion des Wiener Landtages und Gemeinderates): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Frau Landeshauptmann-Stellvertreterin!

 

Gleich vorneweg natürlich auch von mir, von uns ein ganz herzliches Dankeschön an die Kinder- und Jugendanwaltschaft, liebe Moni Pintarits, lieber Toni Schmid. Wir kennen euch, wir kennen einander als langjährige Fachexpertinnen und -experten, ihr seid landesweit in wichtigen Gremien vertreten, ihr unterstützt die Kinder- und Jugendarbeit und die Kinder- und Jugendpolitik in diesem Bundesland, in diesem Land. Darüber hinaus vertretet ihr Wien auch in vielen Österreich-weiten Gremien, und das in sehr guter und gut abgestimmter Art und Weise. Ihr bringt wertvolle Erfahrungen mit ein, ihr macht tolle Projekte, ihr seid tätig in der Beratung, ihr kümmert euch um den Opferschutz, ihr behandelt Einzelfälle, und zwar auch theoretisch fundiert, wie wir in dem Bericht lesen konnten. Also es ist wirklich ein, wie auch schon Grete Laska gesagt hat, sehr umfangreiches, eigenständiges und selbstständiges ExpertInnenwissen, das ihr einbringt in euren Fachbereich als Kinder- und JugendanwältInnen. Und deshalb noch einmal ein ganz herzlicher Dank für diese Arbeit. (Beifall bei der SPÖ.)

 

Der Dank gilt natürlich auch eurem Team, das möchte ich auch nicht vergessen. Ihr macht das nicht allein, ihr könntet das auch nicht allein. Deswegen bitte ich, das auch weiterzugeben.

 

Ich freue mich auch sehr darüber, dass wir viele Dinge gemeinsam machen können mit der Wiener Jugendarbeit, die ja breit und gut aufgestellt ist, wo wir in der Kinderplattform gemeinsam sitzen, wo wir in der Jugendplattform gemeinsam sitzen, in beratenden Gremien auch für die MA 13 - Bildung und Jugend, wo wir viele wichtige Dinge besprechen und aus dieser Kooperation und dieser Vernetzungsarbeit auch viele wichtige Impulse für uns hervorgehen, was wir für Kinder und Jugendliche verbessern können, noch brauchen, erweitern sollten und vor allem, wo wir sie auch einbeziehen können, wo sie partizipieren können, wo wir ihre Potenziale fördern, wo wir sie empowern, denn das ist uns ganz wichtig. Wir sagen klar und deutlich: Wir sind Kinderfreunde in Wien, wir sind Jugendfreunde in Wien. (Beifall bei der SPÖ.)

 

Ich möchte ganz kurz nur auf vorhergehende Wortmeldungen der Opposition eingehen, um mich dann, ich möchte fast sagen, den wesentlichen Dingen zu widmen. Auch wir werden den Beschlussantrag ablehnen, ich kann mich der Vorrednerin, Claudia Smolik, anschließen. Der Antrag ist schlecht vorbereitet, er ist, husch pfusch, während das Poststück bereits verhandelt wird, eingebracht worden. Es ist nicht Usus, dass wir das so machen, aber es ist einfach typisch FPÖ-Populismus. (Beifall bei der SPÖ.)

 

Was die privaten Vereine und die Übergriffe dort betrifft, haben wir uns darüber unterhalten. Es war natürlich auch für uns ein wichtiger Punkt, das zu klären und zu hinterfragen.

 

Ich möchte nur am Rande erwähnen, dass wir uns fachlich auseinandergesetzt haben mit diesem Bericht, uns Gedanken darüber gemacht haben, jenseits von Parteipolitik. Also wir haben nicht nachgeschaut und nachgeprüft, wo und mit wie viel Prozent wir beliebt sind als SPÖ. Das war uns in diesem Fall nicht das Wichtigste bei diesem Bericht, sondern die fachliche Auseinandersetzung. Natürlich sind wir dem nachgegangen, haben das auch im Werden schon diskutiert. Übergriffe in privaten Vereinen, das ist natürlich eine heikle Geschichte. Es ist uns wichtig, dass auch die ehrenamtlich tätigen Menschen in Sportvereinen oder wo auch immer, die mit Jugendlichen und Kindern zu tun haben, das in einer ordnungsgemäßen Art und Weise machen, sich natürlich an alle gesetzlichen, kinderrechtlichen und sonstigen Vorgaben halten.

 

Es wurde natürlich auch Druck ausgeübt. Es ist auch euch zu verdanken, dass da interveniert wird, dass wir darüber Bescheid wissen, dass das auch in vielen wichtigen Fällen ausgeräumt werden konnte. Das ist eine ganz wichtige Sache.

 

Natürlich – aber der Herr Mag Jung ist, glaube ich, eh nicht mehr da, aber vielleicht hört er es irgendwie – haben wir beispielsweise – um nur einen Verein zu erwähnen – mit wienXtra und dem Institut für Freizeitpädagogik

 

«  1  »

Verantwortlich für diese Seite:
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular