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Landtag, 30. Sitzung vom 23.05.2005, Wörtliches Protokoll  -  Seite 36 von 64

 

anschaue und wenn ich vor allem manche Ernährungsexperten höre, wie qualitativ das manchmal zu wünschen übrig lässt, und im Kuratorium Wiener Pensionistenwohnhäuser, wo es Gott sei Dank mittlerweile auch Wahlmenüs und Büffets gibt, kriegt der Pensionist 4,10 EUR zurück, der Gast, der von außen kommt, zahlt 6,10 EUR für ein Mittagessen, nur für das Mittagessen, die 4,10 EUR, die der Pensionär zurückkriegt, betreffen Frühstück, Mittag- und Abendessen? Also irgendwie würde ich mir das einmal anschauen, wenn ich für die Festsetzung solcher Beträge zuständig wäre. Es sind verschiedene Bereiche, wie gesagt, das eine ist das Krankenhaus, das andere sind die Pensionistenwohnhäuser, aber irgendwie glaube ich, dass hier ein ziemliches Ungleichgewicht herrscht.

 

Damit möchte ich eigentlich den Spitalskostenbeitrag schon beenden und auf die Novelle des Krankenanstaltengesetzes eingehen, wo ich einfach glaube, dass sehr viele Maßnahmen darin festgeschrieben wurden, die sehr wichtig für das Gesundheitswesen und vor allem für die Patientinnen und Patienten in Wien sind.

 

Wir waren am Freitag bei Generaldirektor Dr Marhold. Ich habe ihn dabei gefragt, wie es möglich sein wird, das Konzept von Frau StRin Brauner, das Wiener Spitalskonzept 2005, das sie vorgestellt hat, wo wir gesagt haben, das ist richtig, das ist der richtige Schritt in die richtige Richtung, umzusetzen, wenn es in so vielen anderen Wiener Gemeindespitälern wirklich große Missstände gibt, dass es zum Beispiel Operationssäle gibt, die total veraltet sind, wo, sage ich jetzt, wenn es eine Kontrolle von außerhalb gäbe, also wenn nicht hausintern geprüft werden würde, diese Operationssäle sicher gesperrt werden würden, weil es zum Beispiel nicht möglich ist, dort Schleusen einzuführen. Ich habe ihn gefragt, wie es möglich sein wird, dass man alles so umsetzt, mit den Ressourcen, die wir nicht mehr haben. Das war dann eigentlich sehr faszinierend, weil ich glaube ihm das, und ich glaube es auch der Frau Stadträtin, weil sie es heute auch in der mündlichen Fragestunde so gesagt hat, es werden neue Finanzierungsmodelle passieren.

 

Da komme ich jetzt auf das Geriatriezentrum Am Wienerwald zurück. Dort will die Frau Stadträtin, das hat Sie auch schon der Öffentlichkeit gesagt, eine gemischte Form der Nutzung, wo ich einfach glaube, dass wir, statt der 1,8 Millionen EUR, die Sie heute gesagt haben, was der Umbau eines Pavillons im Geriatriezentrum kostet, wenn wir wirklich eine gemischte Form der Nutzung dort machen und vielleicht den einen oder anderen Pavillon zu einem Wohnbau umbauen, für dieses Gelände dort, das ja in einem wunderschönen Areal liegt, wahrscheinlich mehr als 1,8 Millionen EUR einnehmen. Ich hoffe und wünsche es mir.

 

Das Problem ist, dass alles furchtbar lang dauert. Sie haben heute ganz richtig gesagt, es geht nicht schneller, weil eine Ausschreibung gemacht werden muss, es müssen erst die Firmen gefunden werden und so weiter. Der Vorwurf, dass alles so lang dauert, geht auch nicht an Sie, sondern mein Kollege Mag Kowarik hat das heute schon gesagt, wir haben ja solche Spitalskonzepte schon seit vielen Jahren.

 

Jetzt brennt der Hut und es wurde wirklich erkannt, dass gehandelt werden muss, dass neu gebaut werden muss, dass mit dem Personal anders umgegangen werden muss, und zwar dahin gehend mit der Arbeitszeit, wenn ich mir vorstelle, dass Herr Prof Husslein selbst sagt, dass die ganzen Stationen von 7.30 bis 13.30 Uhr besetzt sind und die Herren Primarii oder die Frauen Primariae am Nachmittag in den Ordinationen sind. Da, denke ich mir, muss es einfach eine Veränderung geben. Da muss es andere Arbeitszeiten geben, andere Modelle geben, wo man Vormittag und Nachmittag tauscht, weil damit bin ich wieder beim niedergelassenen Bereich. Der niedergelassene Bereich hat total eingefahrene Öffnungszeiten. Wenn man im Spital etwas verändern würde, könnte man auch den niedergelassenen Bereich oder das Modell, das es in der Rudolfstiftung gibt, eine Kooperation mit dem Hartmannspital, machen. Das finde ich einfach faszinierend, dass es dort möglich ist, den ganzen Tag zu operieren und dadurch eine freie Kapazität zu bekommen, um dann im Hartmannspital zu operieren, damit es nicht zu den enorm langen Wartezeiten kommt, obwohl es die noch immer gibt. Dieses Modell gibt es zum Beispiel seit 2004. Das könnte man auf viele Einrichtungen umlegen.

 

Oder die Forderung nach dem Abbau der Akutbetten: Da gehe ich mit allen konform. Wir haben, glaube ich, vor fünfzehn Jahren schon verlangt, schaffen wir so genannte Übergangsbetten, Betten von jemandem, wenn er medizinisch versorgt ist und dann leider in eine Pflegeeinrichtung muss, weil er nicht mehr nach Hause kann. Aus irgendeinem Grund ist das nicht gegangen. Warum, weiß ich eigentlich nicht. So sind diese Menschen in Akutbetten gelegen oder liegen immer noch darin. Das ist keine Erfindung von uns, sondern ist im Rechnungshofbericht nachzulesen. (Abg Christian Oxonitsch: In einem Nebensatz!) Sie erleben dort den Druck, dass sie eigentlich nicht wirklich gewollt sind.

 

Ich denke, dass speziell im Bereich der Pflege, der Geriatrie, der Palliativ noch sehr viel zu tun ist. Wien leistet Spitzenmedizin. Das ist für mich überhaupt keine Frage. Die Standards habe ich schon erwähnt. Hier gehört noch sehr viel verbessert. Aber wo wir massivst hinten nachhinken, ist der Pflege-, Geriatrie- und Palliativbereich. Da denke ich auch, dass das Wiener Spitalskonzept, wenn man sich das genauer anschaut, die Weichen für die Veränderungen des Akutbereichs in den Geriatriebereich stellt. Das, sage ich, muss einfach auch das Ziel einer patientenfreundlichen Gesundheitspolitik in dieser Stadt sein. Ich hoffe, dass das Spitalskonzept schneller umsetzbar ist als geplant. Es passieren immer wieder Überraschungen. Wie gesagt, der Novelle zum Krankenanstaltengesetz ohne den Spitalskostenbeitrag hätten wir gern zugestimmt. (Beifall bei der FPÖ.)

 

Präsidentin Mag Heidemarie Unterreiner: Als nächster Redner ist Herr Abg Hundstorfer gemeldet. Ich erteile ihm das Wort.

 

Abg Rudolf Hundstorfer (Sozialdemokratische

 

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