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Gemeinderat, 44. Sitzung vom 22.11.2023, Wörtliches Protokoll  -  Seite 38 von 91

 

Der zweite Antrag behandelt, dass es ein EDV-unterstütztes Transportsystem für die Wiener Rettung und den Wiener Gesundheitsverbund zu etablieren und bald zu implementieren gilt, um ressourcenaufwändige und Telefonkontakte möglichst zu reduzieren. Beide Anträge werden dem zuständigen Ausschuss zugewiesen, damit wir das auch gut vorbereiten und miteinander noch weiter diskutieren können. Ich ersuche Sie um Ihre Zustimmung. Vielen Dank. (Beifall bei der ÖVP.)

 

Vorsitzende GRin Dipl.-Ing. Elisabeth Olischar, BSc: Vielen Dank. Bei mir ist noch der offiziell eingebrachte Antrag auf sofortige Abstimmung. Ich werde das noch mit der Landtagskanzlei klären, ob wir das quasi auf dem kurzen Wege so machen können oder ob er jetzt neu eingebracht wird. - Ich bitte zudem um ein bisschen mehr Ruhe im Saal, der Geräuschpegel war jetzt zuletzt wirklich sehr anstrengend.

 

Als Nächster zu Wort gemeldet ist GR Florianschütz. Ich darf ihm das Wort erteilen. Bitte schön.

 

13.02.14

GR Peter Florianschütz, MA, MLS (SPÖ)|: Frau Vorsitzende! Meine sehr geehrten Damen und Herren, ich werde versuchen, einen Beitrag zu leisten, um die Aufregung zu vermindern!

 

Meine sehr geehrten Damen und Herren, lassen Sie mich zuerst einmal zum Akt selber sprechen. Es geht um eine Frage der Gebührenerhöhung. Das ist ein unspektakuläres Thema, das wir jedes Jahr transportieren. Und in dem Fall ersuche ich um Zustimmung zu diesem Antrag, weil es notwendig ist, damit das Rettungswesen in Wien, und zwar sowohl das Krankentransportwesen als auch das eigentliche Akutrettungssystem weiterhin gut funktionieren. Dagegen hat mein Vorredner aber auch nichts gesagt, und ich denke, dass wir das einstimmig über die Runden bringen werden.

 

Die zweite Geschichte ist die Frage der beiden Beschlussanträge, die eingebracht worden sind. Meine Damen und Herren, da handelt es sich um zwei verschiedene Materiengruppen. Die eine Materiengruppe ist die Frage der Rettung an sich, also das, was wir klassisch unter Rettung verstehen. Einer gestürzten oder verunfallten Person oder einer Person, die unter akut eingetretenen Umständen leidet, muss geholfen werden. Dazu gibt es ein eigentlich sehr gut funktionierendes System unter Einbeziehung unterschiedlicher Institutionen.

 

Mir am meisten am Herzen liegt natürlich die Wiener Berufsrettung, die eine großartige Arbeit macht. Ich bedanke mich auch sehr herzlich bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Wiener Berufsrettung, die einen ungeheuren Beitrag zur Sicherheit dieser Stadt und zum Wohlergehen ihrer Bürgerinnen und Bürger leistet. (Beifall bei der SPÖ.)

 

Das Zweite sind einige Rettungsdienste, ich weiß das aus meiner Zivildienstzeit, das ist schon ein bisschen länger her, wie der Arbeiter-Samariter-Bund. Der Arbeiter-Samariter-Bund ist manchmal auch die Rettung, nämlich dann, wenn ein Notruf eintrifft und die Berufsrettung, aus welchen Gründen auch immer, übernimmt diesen Fall nicht. Dann geht die Leitzentrale her, kommuniziert das der Rettungsorganisation, in dem Fall dem Arbeiter-Samariter-Bund, und wenn man dann im Rettungsauto sitzt, kriegt man eine Mitteilung: Fahren Sie dort und dort hin, Sie sind die Rettung! Dann weiß man, man schaltet das Blaulicht ein und fährt stante pede dort hin und rettet.

 

Hier geht es wesentlich um den ersten Antrag. Meine Damen und Herren, wir werden das zuweisen und wir werden uns den Kopf darüber zerbrechen. Wo ich sehr skeptisch bin, ist die Verstaatlichung der Rettungsdienste (Heiterkeit bei GR Mag. Josef Taucher.), wir haben ja unterschiedliche, mit unterschiedlichen Zentralen. Wir haben eine Leitzentrale der Wiener Rettung und an diese angehängt sind die Leitzentralen der diversen anderen Rettungsgesellschaften. Das funktioniert auch ganz gut. Ich habe es Ihnen ja gerade beschrieben, wie es funktioniert: Leitzentrale sagt es der Zentrale des Arbeiter-Samariter-Bundes oder des Roten Kreuzes. Diese kommunizieren das im eigenen Regelkreis weiter und dann weiß man, wer die Rettung ist. Das geht auch ohne Zeitverlust. Würde man hergehen und nur eine einzige Leitzentrale für alles und jedes haben - abgesehen davon, dass man eine beträchtliche technische Umrüstung bräuchte -, wäre es halt nicht sehr subsidiär, denn dann gibt es nur mehr eine Rettung und der Samariterbund und das Rote Kreuz und die Johanniter werden dort quasi eingemeindet.

 

Abgesehen davon, dass ich glaube, dass die das nicht wollen, bin ich mir auch nicht sicher, ob das so effizient ist, und darum bin ich auch dafür, dass man es dem Ausschuss zuweist, um es dort zu diskutieren. Ich bin ja überhaupt der Meinung, dass man Probleme subsidiär immer dort lösen sollte, wo sie möglichst nahe an der Basis sind, und das ist in dem Fall auch bei den einzelnen Rettungsgesellschaften.

 

Beim anderen Antrag, wie schon gesagt, geht es um ein Transportsystem, das, was üblicherweise unter Rettung verstanden wird, und der größere Teil ist ja eigentlich nicht die Rettung, sondern das ist der Transport von Kranken von da nach dort. Beispiel: Ich habe drei Mal in der Woche eine Patientin vom 15. Bezirk bei der Kirche Maria vom Siege ins Spital geführt, damit sie dort die Dialyse bekommen hat. Es war immer so um Mitternacht, das war eine Herausforderung für den Rettungsfahrer, und für die Patientin war das eine noch größere Herausforderung, denn die war natürlich nicht so gut beieinander, da sie schon jahrelang die Dialyse machte. Also sie war müde. Wir haben diese Patientin ins Spital geführt und haben sie wieder zurücktransportiert. Das ist nicht die Rettung im eigentlichen Sinne. Natürlich hilft ihr das, es ist notwendig, aber das ist ein Krankentransportsystem, und das ist etwas anderes. Dass bei den privaten Rettungsgesellschaften dieselben Wägen manchmal die Rettung sind und manchmal der Krankentransport, hängt von den Kapazitäten ab.

 

Die Wiener Berufsrettung macht im Grunde keine Krankentransporte, die ist wirklich nur die Rettung. Daher sind das zwei verschiedene Kreise, über die man diskutieren muss. Dort bin ich noch skeptischer, ob es gelingen kann, eine Zentrale in der Zusammenlegung zu führen. Das kann man schon machen, ich glaube aber, dass es sinnvoller ist, Kollege Gorlitzer hat das ja ein bisschen gesagt, sich bei den Rettungsdiensten an der Entwicklung

 

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