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Gemeinderat, 28. Sitzung vom 23.09.2022, Wörtliches Protokoll  -  Seite 13 von 19

 

Klubobmann Wölbitsch wird nicht Minister. - Wahrscheinlich richtig. Ich komme nicht in den Himmel. - Ist richtig, denn es gibt keinen, vermute ich. (Heiterkeit bei SPÖ und GRÜNEN.) Und so weiter, und so weiter, und so weiter. (StR Dominik Nepp, MA: Das ist ein trauriges Leben!)

 

So kann man Fragen auch stellen und sich dann den Kopf darüber zerbrechen, wie man sie behandelt. Die Mechanik dahinter lautet - ich habe gestern versucht, es zu erklären, ich erkläre es Ihnen jetzt wieder -, eine Frage zu stellen, deren Antwort immanent gegeben ist, und dann so zu tun, als wäre man von der selbst gegebenen Antwort überrascht - ist dürftig. Es hat auch wenig Sinn, alles schlechtzureden, wobei es schon Sinn hat, Kollegin Korosec, da bin ich mit Ihnen, Mängel und Fehler mit der Idee aufzudecken, sie zu beheben. Ich finde es schön, dass Sie das so gesagt haben, dass der Herr Stadtrat das tut, das tut er nämlich wirklich. Schön wäre es, wenn wir es gemeinsam machen könnten, aber diese Gemeinsamkeit geht mir hie und da ab.

 

Damit zur Frage - das ist das, worauf ich mich heute konzentrieren möchte - der Spitäler. Die Spitalslandschaft von Wien ist ja kein neues Thema, das befasst uns ja doch schon einige Zeit. Zuvor noch ein bisschen etwas zum Thema Personal und zum Thema Pflege, ohne dass ich da etwas aufrühren möchte, und auch eine Bitte an die Parteien oder eine Anregung an die Parteien - bitten hilft bekanntlich nichts -, die auf Bundesebene momentan die Verantwortung tragen, mal sehen, wie lange: Viele Personalprobleme, die wir im Gesundheitsbereich haben, hängen auch mit der dürftig bis schlechten Struktur der Ausbildung in diesem Bereich zusammen. Wir haben uns viele, viele Jahre gemeinsam, Kollegin Korosec, angehört, dass wir zu viele Ärzte haben und dass wir die Studentenanzahlen einschränken müssen. Das fällt uns jetzt auf den Kopf. Wenn ich höre, dass in Wien die Freud Universität unter Umständen in Zukunft keine Ärzte ausbildet, ohne dass ich ein besonderer Freund der Freud Universität bin, denke ich mir, dass das ein Problem sein könnte.

 

Wenn ich sehe, dass die Pflegesystematik, insbesondere die Ausbildung der Pflege auf Bundesebene, nach wie vor nicht geregelt ist, ist das ein Versäumnis, allerdings nicht der Stadtregierung und des Herrn Stadtrats, der bemüht sich redlich, sondern der Bundesregierung. Darüber müssten wir dann halt auch reden, wenn es geht, dann auch in einem anderen Haus, aber das sehe ich nicht.

 

Worum geht es bei der Frage der Wiener Spitalslandschaft? Meine Damen und Herren, wir sind uns sicher ... Das ist jetzt nichts, was jetzt so besonders nahe ist, was ich Ihnen sage, aber zur Wiederholung. Ständiges Wiederholen erhöht ja bekanntlich den Lernertrag, und das geht jetzt so: Wir wollen in Wien Spitäler haben, die die Voraussetzung für eine bessere Genesung der PatientInnen vorsieht. Das ist ein gemeinsames Ziel, hoffe ich doch. Wir wollen, dass die MitarbeiterInnen eine angenehme und moderne Arbeitsumgebung haben, das ist ein Ziel, und wir wollen haben, dass wir flexible Klinikstandorte schaffen, die sich über die Jahre dem medizinischen Fortschritt anpassen können. Das sind so ungefähr die Paradigmen, das ist die Erzählung der Idee, wie wir mit Spitälern vorgehen werden.

 

Die Wiener Kliniken - bissel rauf, bissel runter - sind ungefähr 100 Jahre alt, also die Spitalslandschaft in ihrer Gesamtheit, es hat sich vieles dazwischen geändert, stimmt schon. 100 Jahre ist ein ehrwürdiges Alter, und da würde ich dann gerne mit Ihnen darüber diskutieren, wie wir denn die Spitalslandschaft in den nächsten 100 Jahren machen. Da dient uns die Kritik an bestimmten Zuständen durchaus als Anregung, aber entscheidend ist ja, wie wir es für die nächsten 100 Jahre machen. Da gibt es ja auch einen Plan, wie denn das so sein könnte: Kombination bester medizinischer und pflegerischer Betreuung, qualifiziertes Personal in ausreichender Anzahl und mit einer dementsprechenden Motivation. Das hat nicht nur etwas mit Bezahlung zu tun, auch, aber nicht nur, das hat auch etwas mit Wertschätzung und gesellschaftlicher Anerkennung zu tun. Es hat etwas damit zu tun, dass wir in der medizinischen Ausbildung eine Durchlässigkeit schaffen müssen, wo auch eine Diplomkrankenpflegerin sich weiterentwickeln kann und Karriere machen kann, ohne dass sie dabei behindert wird, auch im Job, und so weiter, und so weiter. Das sind alles Ideen, über die wir uns den Kopf zerbrochen haben.

 

Was ist der Standard für das zukünftige Spital, für die zukünftige Klinik in Wien? Ich sage Ihnen eine Anregung, Kollege Seidl schaut interessiert, du kennst das: moderne Ein- bis Zweibettzimmer, flexibler Zentralbau mit einer dementsprechenden modernen medizinischen Ausrichtung und einer einladenden Architektur. Das sind so bestimmte Grundbedingungen. Da wird jeder einig sein. Man kann sich das übrigens in der Klinik Floridsdorf anschauen, dort ist es schon so. Die ist in dem Fall ein Referenzspital, von ihrer Einrichtung, von ihrer Funktionsweise, vom Personal, und, und, und.

 

Natürlich hat die ehemalige Stadträtin recht gehabt, wenn sie gesagt hat, das Bessere ist der Feind des Guten und das Schlechte muss behoben werden, damit es gut wird, Kollegin Korosec. Ja, das ist die gemeinsame Maxime. Nach diesen Kriterien sollten wir das aber tun, und dazu gibt es ja auch einen Plan, in einem Zeitraum von, sagen wir einmal, 10 bis 15 Jahren eine moderne Spitalslandschaft in Wien zu schaffen.

 

Zum Beispiel ist in der Klinik Ottakring bis 2038 geplant, dass man vom Pavillonsystem abgeht und einen Zentralbau macht, die dementsprechenden Einrichtungen schafft, dass man das, was ich Ihnen angeführt habe, dort umsetzt, und so weiter, und so fort. In der Klinik Hietzing bis 2031, in der Klinik Landstraße bis 2035, in der Klinik Donaustadt bis 2037, in der Klinik Favoriten bis 2033. Es interessiert mich nämlich besonders, denn die Klinik Favoriten ist ja aus meinem Bezirk, und was sich dort entwickelt, ist etwas sehr Erfreuliches. Meine sehr geehrten Damen und Herren, wenn ich etwas Erfreuliches sage, legen Sie mich nicht fest. Es ist ja nicht fertig, also es ist ja noch nicht, es wird etwas Erfreuliches, aber, Herr Stadtrat, danke für die Planung, das ist ja der Ausblick.

 

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