«  1  »

 

Gemeinderat, 25. Sitzung vom 28.06.2022, Wörtliches Protokoll  -  Seite 36 von 106

 

Backlash hintanzuhalten, war es auch ein ganz großer Fokus im letzten Jahr, Frauen dort, wo wir nur können, zu unterstützen, damit wir Frauen in dieser Stadt nicht im Stich lassen. (Beifall bei den NEOS.)

 

Das hat sich in ganz unterschiedlichen Bereichen gezeigt, und ich möchte dafür auch in diesem Zusammenhang ein ganz großes Dankeschön für die wirklich gute Zusammenarbeit mit der Frau Vizebürgermeisterin aussprechen, ich möchte ihrem Ressort ein großes Dankeschön aussprechen, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der MA 57. Ich freue mich sehr, dass in diesem Jahr so viel passiert ist, etwa beim Ausbau der frauenspezifischen Beratung und Weiterbildung in Kooperation mit dem WAFF.

 

Die Investitionen des WAFF in Frauenförderprogramme betrugen 2021 um 1,3 Millionen mehr als zuvor und damit knapp 10 Millionen EUR. Es fanden etwa Workshops rund um Arbeitsmarkt und Digitalisierung statt, weil wir ganz klar sehen, dass wir da investieren müssen, weil gerade der Erwerb von digitalen Kompetenzen die Arbeitsmarktchancen von Frauen steigert. Deshalb wurde die Fördererhöhung auch für einen neuen Schwerpunkt genutzt, indem Ausbildungs- und Weiterbildungsangebote im digitalen Bereich angeboten wurden.

 

Wie wichtig die Steigerung dieser Arbeitsmarktchancen ist, das zeigt sich auch leider an der großen Gehaltsschere, die es noch immer zwischen Frauen und Männern gibt. Wie wichtig es ist, diese Gehaltsschere zu schließen, das kann man wahrscheinlich nicht oft genug betonen. Der Wiener Equal Pay Day 2021 fiel auf den 15. November, Sie erinnern sich sicherlich, während der bundesweite auf den 25. Oktober fiel. Das heißt, Wien schneidet besser ab, bundesweit am besten, aber natürlich geben wir uns damit nicht zufrieden und arbeiten Tag für Tag daran, diese ungerechte Lücke zu schließen. (Beifall bei NEOS und SPÖ.)

 

Das muss unser aller Ziel sein, auf jeder politischen Ebene, nämlich dafür zu sorgen, dass wir Frauen so unterstützen, dass sie unabhängig und selbstbestimmt sind, indem wir eben den Gender Pay Gap schließen, indem wir damit zusammenhängend vor allen Dingen auch die Teilzeitfalle schließen, indem wir Altersarmut verhindern - all das hängt ja zusammen. Eine wichtige Maßnahme, die genau das fördern würde, ist etwa das automatische Pensionssplitting, das auf Bundesebene trotz Ankündigungen noch immer auf sich warten lässt, das die Abhängigkeit der Frauen von ihren Partnern verringern und somit auch Frauenaltersarmut reduzieren würde. Wir NEOS hoffen ganz stark, dass die Verantwortlichen auf Bundesebene diese Maßnahme im Sinne fortschrittlicher Gleichstellungspolitik bald umsetzen. (Beifall bei den NEOS.)

 

Ja, wir unterstützen in Wien Frauen auf ganz unterschiedliche Art und Weise. Es gibt eine vielfältige Beratungslandschaft für Frauen und Mädchen, die ganz klar auf unterschiedliche Lebenslagen, Lebensumstände eingeht und darauf Rücksicht nimmt. Wir nehmen dafür knapp 3 Millionen EUR in die Hand, die wir investieren. Der Kleinprojektetopf ist mit knapp 120.000 EUR für Förderungen von innovativen Projekten vorgesehen.

 

Wichtig hervorzuheben ist für mich auch das Frauenzentrum, das ich auch unlängst erst mit Kolleginnen besucht habe, wo wir uns noch einmal ein genaues Bild von den Angeboten machen konnten und wirklich beeindruckt waren, was da geleistet wird. Es haben letztes Jahr 4.000 Beratungsgespräche stattgefunden. Wir haben uns auch sagen lassen, worum es dabei zirka ging. Vor allen Dingen ging es um Themen wie Gewalt, um Scheidung, um Trennung, um psychische Probleme, und vieles, vieles mehr. All das - nicht nur die Zahl selber, denn eine Zahl ist eine Zahl - zeigt aber, worum es eigentlich geht und wie wichtig das diesen Frauen ist, dass sie eine Anlaufstelle haben. Davon haben wir uns ein Bild machen können. Ich bin wirklich sehr, sehr stolz, dass wir dieses Zentrum haben. Ich möchte auch noch einmal in diesem Zusammenhang ein ganz, ganz großes Dankeschön an alle MitarbeiterInnen aussprechen. (Beifall bei NEOS und SPÖ.)

 

Zu kennen, was Frauen sonst brauchen, was ihre Bedürfnisse und Anliegen sind, das ist natürlich Grundlage dessen, worauf wir dann auch ansetzen können. Die große Frauenbefragung war ein ganz wichtiger Schritt in diese Richtung. Es haben über 15.000 Frauen mitgemacht, ihre Meinung abgegeben, uns gesagt, wie es ihnen während Corona ergangen ist, wie es ihnen geht und was sie noch von uns brauchen - da möchte ich auch ein großes Dankeschön aussprechen. Ich bin schon sehr gespannt, was die Ergebnisse sein werden.

 

Wenn wir aber von Unterstützung für Frauen sprechen, dann möchte ich natürlich, auch da schließe ich an meine Vorrednerin an, auch den Gewaltschutz ansprechen. Im Jahr 2021 hat der 24-Stunden-Frauennotruf auf unterschiedlichste Art und Weise - persönlich, telefonisch, online - über 14.000 Beratungen vorgenommen. Ich bin genauso stolz, dass als Teil des Gewaltschutzpakets der Stadt Wien anlässlich der „16 Tage gegen Gewalt“ im November eine Wien-weite Informations- und Bewusstseinskampagne mit dem Schwerpunkt Zivilcourage stattgefunden hat, ein Schwerpunkt, den ich für wichtiger denn je halte, um aufzuklären und aufzuzeigen, auch Ihnen, uns allen, was wir in den unterschiedlichsten Situationen - in der Straßenbahn, zu Hause, in den eigenen vier Wänden, wenn wir Dinge mitbekommen - tun können, ohne uns selbst zu gefährden. Das halte ich für ganz, ganz wichtig. (Beifall bei NEOS und SPÖ.)

 

Genauso froh bin ich über gesundheitspolitische Maßnahmen, da möchte ich die Rote Box erwähnen, ein Pilotprojekt, das in der Brigittenau, im 20. Bezirk, stattgefunden hat. Frauen und Mädchen konnten sich an vier ausgewählten Standorten - zum Beispiel im Sozialmarkt, zum Beispiel im Jugendzentrum - kostenlos Menstruationshygieneprodukte abholen und mittels Umfrage auch ihre Meinung zum gesellschaftlichen Umgang mit dem Thema Periode mitgeben. Wir sind der Ansicht, dass Menstruationshygieneprodukte keine Frage des Geldes sein dürfen und dass das keine finanzielle Hürde darstellen darf, vor allen Dingen nicht in einer Stadt Wien. Deshalb war es so, so wichtig, dass wir dieses Projekt star

 

«  1  »

Verantwortlich für diese Seite:
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular