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Gemeinderat, 25. Sitzung vom 28.06.2022, Wörtliches Protokoll  -  Seite 34 von 106

 

Es gibt auch einen Startschuss in Wien, nämlich von 23. Juni bis 18. November findet die IBA Wien 2022 statt. Ich glaube, man kann sich dort sehr viel anschauen, was in Wien passiert. Ich möchte nur einige Bereiche nochmal erwähnen, die schon erwähnt wurden, zum Beispiel das neue Stadtviertel Am Seebogen, der Lebenscampus Wolfganggasse und die Biotope City im 10. Bezirk. Es sind nahezu 100 Projekte, bei denen man sehen kann, was sich in der Stadt entwickelt, wo die Stadt hin will und was die Stadt unterstützt.

 

Wenn es um Unterstützungen geht: Im Jahr 2021 wurden zahlreiche Unterstützungen gemacht, zum Beispiel die Eigenmittelersatzdarlehen, da wurden 6,8 Millionen EUR ausbezahlt, die Wohnbeihilfegewährung, es wurden für Heizungstausch und Fernwärmeanschluss sehr viele Förderungen vergeben, auch im Bereich der thermischen Sanierung, die Kollege Prack angesprochen hat. Viele, viele weitere Dinge bis hin zu altersgerechten Umbauten oder den Einbau von einbruchshemmenden Wohnungseingangstüren hat die Stadt Wien dementsprechend unterstützt.

 

An diesen Unterstützungen sieht man, dass die Wiener Stadtregierung und die Wohnbaustadträtin Kathrin Gaál das alles enorm wichtig nehmen. Wir haben zum Beispiel auch im Bereich des Sonnenschutzes im letzten Jahr sehr viel gemacht. Es konnten 1.500 Wohneinheiten unterstützt werden. Also 2021 gab es 3.502 Förderfälle mit 3,8 Millionen EUR. Wir schauen auch da, dass wir die Wienerinnen und Wiener dabei unterstützen und ihnen die Möglichkeit geben, gegen das, was unsere Stadt auch betreffen wird, nämlich die Hitzewelle, zu tun.

 

Der geförderte Neubau schont Umwelt und Klima und trägt in Wien spürbar zum Klimaschutz bei. Im Rahmen von Bauträgerwettbewerben kann die Stadt ökologische Maßnahmen einfordern, zum Beispiel ein effizientes Grünraummanagement oder Beschattungen und viele, viele andere Dinge mehr. Ich verstehe die Kritik des Kollegen Prack an Wiener Wohnen nicht, denn in den Wiener Gemeindebauten setzt die Stadt zusätzliche Maßnahmen in Sachen Klimaschutz jetzt um, es geht um thermische, energetische Sanierungen, auch die Verschattung und auch eine massive Energiesparoffensive.

 

Ich glaube, dass wir da sehr viel machen, ein Beispiel dafür ist die Preßgasse. Es gibt ein sehr gutes Beispiel, eine Premiere, wir haben in der Hütteldorfer Straße 252 erstmals einen Wiener Gemeindebau zu einem Passivhaus umgebaut. Was uns auch ganz wichtig ist, ist der Gemeindebau als Ökokraftwerk. Wir zeigen beispielsweise mit dem Wohnbau in der Ottakringer Wohnhausanlage in der Ameisbachzeile mit 739 Photovoltaikmodulen, wohin der Weg geht und was wir machen können. Außerdem sorgen in allen Wohnhausanlagen insgesamt 1 Million Sträucher und 70.000 Bäume dafür, dass die Mieter und Mieterinnen genügend Grün haben.

 

Da ist es auch ganz wichtig, wenn wir von Nachverdichtung sprechen, Kollege Sittler, dass wir nicht auf diese Räume gehen, sondern dass wir uns genau überlegen, wohin wir diese Gebäude bauen. Kollegin Arapović hat schon sehr viel zur Bauordnungsnovelle 2021 gesagt, dass uns ganz wichtig ist, dass Wien erhalten bleibt, wie wir es kennen, dass es da nicht um Spekulationen geht. Da bin ich voll bei Ihnen, Kollege Prack, dass wir Wohnraum so schaffen, dass er nicht spekulativ genutzt wird, sondern wirklich den Menschen in Wien zugeführt wird.

 

Was ganz wichtig ist: 2 Millionen Menschen wohnen in Wien, über 60 Prozent der Wiener und Wienerinnen leben in geförderten Wohnungen oder Gemeindewohnungen. Wie 100 Prozent der Wienerinnen und Wiener wollen wir eines: Ein gutes und leistbares Leben in unserem Wien, mit allen Annehmlichkeiten des modernen Lebens, inklusive bester Infrastruktur für alle. Dafür setzt sich diese Wiener Stadtregierung ein, dafür steht StRin Kathrin Gaál an der Spitze eines Teams, bei dem ich mich heute recht herzlich bedanken möchte, nämlich für all die geleistete Arbeit im Jahr 2021, für die enormen Hilfen, die auf den unterschiedlichsten Ebenen ermöglicht wurden und auch für alles, was noch dementsprechend kommen wird.

 

Wien soll weiterhin ein Vorbild sein. Wien wohnt anders. - Dafür bedanke ich mich bei der Geschäftsgruppe und ersuche um Zustimmung zum Rechnungsabschluss. (Beifall bei der SPÖ.)

 

Vorsitzende GRin Dipl.-Ing. Elisabeth Olischar, BSc: Herr GR Schober, darf ich Sie noch bitten, das Pult zu desinfizieren. Vielen herzlichen Dank. - Als nächste Rednerin zu Wort gemeldet ist Frau GRin Matiasek. Selbstgewählte Redezeit sind zehn Minuten beziehungsweise sind noch neun Minuten fraktionelle Restredezeit, die stelle ich Ihnen ein. Sie sind am Wort.

 

12.36.33

GRin Veronika Matiasek (FPÖ)|: Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Sehr geehrte Frau Stadträtin!

 

Ich freue mich, dass ich ein paar Worte, ein paar Sätze zum zweiten wichtigen Bereich Ihres Ausschusses verlieren darf, nämlich zum Bereich der Frauen. Ja, ich sage es nicht zum ersten Mal und ich glaube, da sind wir uns ja alle einig, es ist leider so, dass wir, wenn wir über dieses Thema sprechen, uns auch immer wieder mit einem Bereich auseinandersetzen müssen, und das ist die Gewalt an Frauen. Wenn wir die letzten Jahre Revue passieren lassen, dann müssen wir leider feststellen, dass sich da wenig verbessert hat, sondern ganz im Gegenteil. Nicht zuletzt durch die angespannte Situation in den Familien und in Beziehungen, die Corona und seine Maßnahmen herbeigeführt haben, kommt es zu einem stetigen Anstieg der Fälle häuslicher Gewalt, die nicht selten mit dem Tod der Frauen enden.

 

Ich glaube, eines ist aber ganz wichtig, zu sagen, weil das oft vermischt oder in der Statistik dazugerechnet wird: Wir haben auch ein ganz bedauerliches Phänomen, dass alte Menschen, hochbetagte Menschen mit der Pflegesituation des Partners oder der Partnerin nicht mehr auf Gleich kommen und dann zur Waffe greifen oder eben die zu pflegende Person und meist auch sich selbst töten. Also, ich glaube, das darf man da wirklich nicht dazurechnen. Das ist eine andere Situation. Die ist sehr bedauerlich, zeigt aber natürlich auch, dass viele Menschen mit der Pflege überfordert sind, oft zeitgerecht nicht auf vorhandene Angebote zurückgreifen und es dann zu dieser bedauerlichen Situation kommt.

 

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