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Gemeinderat, 19. Sitzung vom 26.01.2022, Wörtliches Protokoll  -  Seite 104 von 114

 

viele Leute gekommen und wir wissen nicht, warum die eigentlich nicht gekommen sind. Die sind zwar befragt worden, aber es finden sich keine Antworten in dem Buch. Ich hoffe, das folgt noch, ich hoffe, dieser Teil der Evaluierung wird uns weiterhelfen.

 

Aber wir wissen, es wird auch noch andere Maßnahmen brauchen, und unser Vorschlag als Grüne Fraktion wäre, die KünstlerInnenszene nicht erst im Sommer mit dem Kultursommer zu verstärken, sondern ihnen schon jetzt mehr Auftrittsmöglichkeiten zu bieten beziehungsweise schon jetzt die Szene zu unterstützen, und zwar mit einer einfachen Maßnahme, die viele von Ihnen vielleicht schon kennen, der neue Wiener Kultur-Gutschein. Was soll das sein? Der Kulturgutschein soll Sie an den Gastro-Gutschein erinnern, so ähnlich soll es auch funktionieren. Wir wünschen uns, dass jeder Haushalt in Wien zwei Eintrittskarten für einen beliebigen von der Stadt Wien geförderten Kulturverein oder eine Kulturinstitution bekommt und damit dann quasi einen Gratiseintritt in die Institution hat, damit dort Publikum ist, auf der einen Seite, und auf der anderen Seite die Institutionen, die Vereine, die Event-Organisationen durch diese Eintritte Einkommen generieren, die natürlich von der Stadt Wien übernommen werden. Das ist eine Form von Förderung, die allen helfen würde, die gute Stimmung macht, und vor allen Dingen, zu der wir schon Ideen haben, wie man sie umsetzen könnte. Es gibt schon Strukturen, auf die man sich berufen kann, es gibt schon Umsetzungsmöglichkeiten und man könnte es innerhalb von ein, zwei Monaten ganz schnell in die Szene bringen. - Ich bitte Sie deshalb, diesen Antrag zu unterstützen und danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.

 

Vorsitzende GRin Dipl.-Ing. Elisabeth Olischar, BSc: Als nächster Redner zu Wort gemeldet ist GR Eppinger. Sie sind am Wort, Herr Gemeinderat.

 

20.34.47

GR Peter L. Eppinger (ÖVP)|: Liebe Zusehende! Lieber Gemeinderat! Lieber Herr Weber! Liebe Kollegen!

 

Nach bald zwölf Stunden nehme ich euch, nehme ich Sie kurz mit auf eine Zeitreise. Ein Sommer wie damals, draußen sitzen bis spät nachts, Freunde treffen, umarmen, drücken, vor Bühnen stehen, mitsingen, tanzen, singen, in Gastgärten sitzen, feiern, anstoßen - das klingt wie aus einem Land fern unserer Zeit. Wenn du vor zwei Jahren beim Wirten jemandem erzählt hättest … (Zwischenruf.) - Lieber Herr Krauss, Sie können sich gerne hier zu Wort melden, Sie brauchen nicht reinschreien, aber ich freue mich, dass Sie wieder wach sind. Guten Morgen, danke, dass Sie aufpassen, schön, dass Sie bei mir zuhören! - Wärst du vor zwei Jahren beim Wirten gewesen und hättest deinem Gegenüber beschrieben, was sich in den folgenden zwei Jahren weltweit abspielen wird, du wärst als Verschwörungstheoretiker durchgegangen. Unser Leben fühlt sich derzeit an wie ein Cabrio, im Sommer viel unterwegs, kaum wird es kälter, Rückzug in die Garage, keine Ausfahrt, warten auf den nächsten Sommer. Aber der nächste Sommer ist in Sichtweite, das ist die gute Nachricht. Optimismus, Zuversicht, Vorfreude, wie ein Gruß aus der Küche wird uns der Kultursommer serviert, Kultur auf Tour, zu sehen in ganz Wien bei freiem Eintritt für alle Wiener und Wienerinnen, ganz viele Möglichkeiten, wie die Kollegin Berner schon gesagt hat. Für viele Künstler und Künstlerinnen ganz viel Platz für ihre Lieder, für ihre Theaterstücke, für ihre Gedichte, für ihre Tänze. Wir sehen uns alle vor Bühnen stehen, wir sehen uns alle grinsen, wir sehen unsere Kinder ungeduldig auf den Sesseln rumrutschen. Als kulturinteressierter Mensch kannst du das nur gut finden, wenn ein Kultursommer in Wien stattfindet. Das ist mehr als ein Tropfen auf den heißen Stein, aber es ist eben ein Gruß aus der Küche, der auch wieder Lust macht auf mehr, wie wir es eben kennen in Restaurants.

 

Und gleichzeitig - da sehe ich es wie die Ursula von den GRÜNEN - dient der Kultursommer auch als Erinnerung, wie geläufig neue Begriffe auch schon geworden sind: Corona-tauglich, pandemietauglich. Und je öfter und je länger wir davon sprechen, desto weniger werden auch gleichzeitig die Rücklagen, die viele Künstler und Künstlerinnen erarbeitet haben. Und mit diesem Wissen unterstütze ich jede zusätzliche Möglichkeit, neben den Hilfen vom Bund, ein Künstlerleben zu ermöglichen. Genauso, wie die Frau Berner grad gesagt hat: Warum warten wir auf den Sommer? Jetzt ist wichtig. Der Kultursommer ist nun sparsamer geworden, 4 Millionen, gleich um 2 Millionen weniger als im Vorjahr. Die Steuerzahler und Steuerzahlerinnen werden es Ihnen danken und dennoch freuen sie sich über eine transparente Aufschlüsselung, vor allem zu den Erfolgen, zu den Zielen, zu den Antworten, zu den vielen Fragen, die wir auch in Ausschüssen stellen und zu einem Gutteil auch beantwortet bekommen. Aber viele sind noch ausständig, vor allem die Fragen zu den Entscheidungen, welche Künstler und Künstlerinnen diesmal auftreten und welche eben nicht dürfen.

 

Diesen Antrag stelle ich hiermit und möchte Sie auch erneut auffordern, setzen Sie doch bitte die gute Idee - die Sie hatten - der Arbeitsstipendien fort, und zwar so, dass nicht nur ein paar wenige wie derzeit mit einem Jahreszuschuss was haben, sondern viele Wiener und Wienerinnen davon profitieren, Menschen, die es sich kaum noch erlauben können, im Supermarkt nach dem Gewohnten zu greifen, sondern jetzt immer nach den Sonderangeboten schauen müssen, weil sie es sich einfach nicht mehr leisten können. Bitte lassen wir nicht zu, dass die Kunst in Wien zum Restposten wird. Sie alle haben es in der Hand, ich reiche Ihnen meine dazu, die Unterstützung haben Sie dafür. - Danke für die Aufmerksamkeit.

 

Vorsitzende GRin Dipl.-Ing. Elisabeth Olischar, BSc: Als nächster Redner ist Herr GR Dr. Schmid zu Wort gemeldet. Sie sind am Wort.

 

20.39.25

GR Dr. Gerhard Schmid (SPÖ)|: Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen!

 

Wir kommen jetzt wieder ein bissel in eine andere Sendung, Peter. Der Kultursommer war in den letzten beiden Jahren eine wirkliche Erfolgsgeschichte. Man hat ja in größter Transparenz überall auch sehen können, welche Programmpunkte mit welchen Künstlerinnen und Künstlern hier angeboten wurden. Es war auf der einen Seite eine ganz, ganz wichtige Aktion für die KünstlerInnen, vor allem auch für junge Künstlerinnen und Künst

 

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