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Gemeinderat, 19. Sitzung vom 26.01.2022, Wörtliches Protokoll  -  Seite 46 von 114

 

da warten wieder große Abenteuer auf unsere Kinder, und sie warten schon darauf, erlebt zu werden.

 

Zum Antrag der GRÜNEN: Den Vorwurf der, ich möchte sagen, parteipolitischen Einflussnahme oder des parteipolitischen Einflusses, der gekommen ist, auch jetzt in der Wortmeldung von Kollegin Malle, möchte ich nicht so stehen lassen. Es war 2019 ein Pilot, es war ein Call der MA 13, wir haben gemäß Richtlinien, die festgelegt wurden, sieben - und zwar erfahrene - Trägervereine durch eine Steuerungsgruppe gefunden und diese beauftragt, die Summer City Camps 2019 erstmalig durchzuführen.

 

Diese sieben Trägervereine fungierten sozusagen als Leadpartner einer Region Wiens und subsumierten unter sich ein eigenes Trägernetzwerk. Diese Trägernetzwerke kommunizieren auch miteinander, das heißt, es handelt sich da nicht um sieben Trägervereine, die ganz ohne PartnerInnen in Wien werken und tun. Nein, es sind wirklich verantwortliche Trägerorganisationen, die für die jeweilige Region zuständig waren, und mit den PartnerInnen innerhalb ihres Netzwerkes verbunden.

 

Der großartige Auftakt, ich habe es schon gesagt, hat uns recht gegeben, aber auch viel nationale und internationale Anerkennung gebracht. Dies ist aber vielleicht gar nicht so wichtig wie das Lob der Eltern und Kinder, wenn wir die Rückmeldung aus dem Evaluierungsbericht genauer studieren. Für 2020 wurde auch weiter eine einjährige Förderung in Aussicht gestellt, eben auch mit diesen sieben bewährten Trägervereinen.

 

Schauen wir doch bitte gemeinsam zurück, Kollegin Malle, ich sage nur, Corona. Es ist doch auch wichtig, dass man bereits bewährte Strukturen mit kleinen und großen PartnerInnen auch in der Pandemie werken lässt, um einfach das Gefüge - die Summer City Camps - nicht zu gefährden und auch gut weiterzuführen. Wir schauen zurück: Trotz der unfassbaren Herausforderung der Pandemie konnten wir die wunderbaren Summer City Camps für unsere Kinder und Jugendlichen wieder anbieten.

 

Wenn man auch noch die Herausforderung vom Bund dazunimmt, sogenannte Sommerschulen zu implementieren, wurde auch das gestemmt. Das möchte ich mir an dieser Stelle einfach nicht madigreden lassen. Auch 2021, wieder ein Pandemiejahr, wollten wir die Summer City Camps einfach nicht weiter gefährden. Von heuer muss ich ja nicht reden, in welcher Zeit wir sind und welche Wochen noch vor uns liegen. Ich bin also er Meinung, dass eine Ausschreibung in Zeiten einer Pandemie nicht der richtige Weg ist, um die Ferienbetreuung für die Kinder und Jugendlichen in unserer Stadt zu gewährleisten.

 

Postnummer 22: Lassen Sie mich auch zu den Bildungsgrätzln noch ein paar Worte sagen. „It takes a Grätzl to raise a child.“ Ich kann mich noch gut an dieses Zitat erinnern, das unser Jürgen Czernohorszky damals ummünzte. Mit dem heutigen Poststück fördern wir die Entstehung weiterer Bildungsgrätzln in Wien. Seit 2017 haben wir diesen Wiener Weg eines stadtteilbezogenen Bildungsmanagements in Zusammenarbeit mit der Bildungsdirektion Wien implementiert und konsequent fortgesetzt.

 

Mit großer Freude schaue ich auf 18 aktive Bildungsgrätzl in 16 Wiener Bezirken, im Rahmen derer insgesamt 315 Institutionen kooperieren, die mehr als 45.000 Kinder und Jugendliche betreuen. Es sind fünf knapp vor der Eröffnung und fünf weitere, für die schon die Gründung geplant ist. Da stecken so viele Ziele drinnen: die Erhöhung der Bildungsbeteiligung, die Verbesserung der Zugänge zur Bildung, die Transparenz, die Bildungsberatung, welche Angebote es im Grätzl gibt, wo Kinder und Jugendliche zusammenkommen, sich weiterentwickeln können.

 

Es gibt hier vieles, was in diesem Wort, in diesem gemeinsamen Tun drinsteckt. Es ist einfach wunderbar, unter dem Motto „Gemeinsam sind wir stärker, miteinander geht es besser.“ das Beste für unsere Kinder und Jugendlichen in Sachen Bildung übergreifend anzubieten.

 

Es ist eine Freude, das mitbegleiten zu dürfen, als Politiker in Mariahilf haben wir da auch schon große Efforts hineingesteckt. Es ist sehr viel Herzblut, sehr viel Engagement, das da an den Tag gelegt wird, und ich kann Sie nur einladen: Tauchen Sie ein in eines der Bildungsgrätzl und spüren Sie, wie viel Spaß es den Kindern und Jugendlichen macht, aus den unterschiedlichen Perspektiven an einem Strang zu ziehen. Danke an alle, die so wunderbar in den Bildungsgrätzln werken und tun.

 

Zum Abschluss möchte ich noch zur Parkpickerldebatte kommen, die wir ja schon angerissen haben, die Kollege Zierfuß initiiert und hier auch noch einmal bezüglich LehrerInnenmangel aufgebracht hat. Ich möchte Ihnen zum Abschluss noch ein paar Argumente, die mir wichtig sind, in diese Debatte werfen. Es sind viele junge Menschen, die den LehrerInnenberuf ergreifen. Es ist auch mir so ergangen, dass ich von einem Bundesland nach Wien gekommen bin. So sind auch viele, die Lehrerin, Lehrer werden wollen, nicht aus dem Bundesland. Sie kommen hier her, um zu studieren, möchten aber dann ihren Beruf in dem Bundesland ausüben, aus dem sie kommen. Das ist verständlich und hat nichts damit zu tun, dass sie unbedingt Wien verlassen wollen, und das hat schon gar nichts mit dem Parkpickerl zu tun. Ich kann es jetzt noch einmal wiederholen - wir sind zwar erst zusammengestanden -: Es ist schon wichtig, auch bei den richtigen Zahlen zu bleiben. 2021 haben laut meinen Informationen im Quartal sieben PädagogInnen gekündigt und einige Dienstverhältnisse wurden einvernehmlich aufgelöst. Das bedeutet aber, dass die Bildungsdirektion nur die Zustimmung erteilt, wenn es bereits einen Ersatz für die Lehrperson gibt. Das kann man also auch nicht dazuzählen, so wie es da vielleicht auch fälschlicherweise gemacht wird. Wien lässt im Gegensatz zum Bund die LehrerInnen, aber auch die Kinder, nicht allein.

 

Was ich aber auch nicht möchte, ist ein Wettbewerb zwischen den Bundesländern. Man braucht einfach überall mehr Lehrerinnen und Lehrer, das heißt, man benötigt einfach generell mehr Personalressourcen vom Bund und nicht Anreize, um in Wien berufstätig zu blei

 

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