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Gemeinderat, 13. Sitzung vom 22.09.2021, Wörtliches Protokoll  -  Seite 102 von 118

 

Die Landwirtschaft ist jetzt ganz konkret angesprochen worden, ich werde dann noch kurz auf den Antrag eingehen. Was, wie ich glaube, für uns in der Stadt sehr klar ist, ist, dass uns die Wiener Landwirtschaft extrem wichtig ist. Das zeigen wir auch immer wieder. Es ist ja auch unser eigener Landwirtschaftsbetrieb der Stadt, der durchgehend biologisch produziert. Ich glaube, das wird immer ausgeblendet, es ist aber nicht selbstverständlich. Wir haben die höchste Bioquote, gerade wenn man es mit den anderen Bundesländern vergleicht, und das in einer Stadt zu schaffen, möchte ich mir hier wirklich nicht kleinreden lassen.

 

Deshalb finde ich auch dieses Projekt so gut, weil es nämlich genau zeigt, wie städtische und auch stadtnahe Landwirtschaft funktioniert, wie es auch mit dem Umland ist, wo die Leute herkommen und man möchte auch hervorheben, wie konkrete Bezugsquellen in dieser Stadt existieren. Da ist sicher auch viel von dem, was die Kollegin Olischar angesprochen hat, viele dieser Betriebe werden da noch einmal hervorgehoben, um zu zeigen, wo man gute Wiener Produkte, die möglicherweise nicht immer in Bioqualität sind, bekommt. Aber, Kollegin Olischar hat es auch schon vorweggenommen, ganz ehrlich, mir ist die konventionelle Gurke aus Wien lieber als die eingeschweißte Biogurke, die, unter widrigsten Arbeitsumständen produziert, aus Spanien hergeflogen wird.

 

Genau solche Dinge werden beim „WeltTellerFeld“ auch vermittelt werden. Es wird Informationstafeln geben, Führungen und Workshops, „Peer to Peer“-Training. Da geht es ganz konkret um die Kinder und Jugendlichen, die die Kollegin Otero Garcia angesprochen hat, weil wir sehen - und wir haben hier jahrzehntelange Erfahrung in dieser Stadt -, dass gerade junge Menschen unglaublich wichtige Multiplikatorinnen und Multiplikatoren sind, die das mit nach Hause tragen, die dann hinterfragen, wo das Essen herkommt, wie der Müll getrennt wird oder nicht. Deswegen freue ich mich, dass wir hier als Stadt diese Subvention beschlossen haben. Ich darf auch darauf hinweisen, dass wir sie übrigens im Ausschuss einstimmig beschlossen haben. Anlass dafür, dass wir hier jetzt diskutieren, sind eigentlich eher die diversen Anträge, die eingebracht wurden.

 

Ich darf Sie, sollten Sie sich die Homepage noch nicht angeschaut haben und das Projekt noch nicht besser kennen, darauf hinweisen, dass es immer wieder Mitmachaktionstage gibt, bei denen man auch selber so richtig zupacken kann. Der nächste ist schon diesen Sonntag, dem 26.9., und mit Blick auf die Pandemie gibt es die Bitte um Voranmeldung. Wenn man es sich einmal anschauen möchte, kann man dort dann auch konkret mitmachen.

 

Kommen wir zu den Anträgen: Zur Bioquote hat der Herr Stadtrat heute in der Fragestunde schon ganz viel gesagt. Wir sind intensiv daran, da auch noch einmal sozusagen nachzuschärfen bei dem ohnehin großartigen ÖkoKauf Wien, wo ganz, ganz viele Kriterien schon vorhanden sind. Aber wie es StR Czernohorszky auch ausgeführt hat, sind wir dabei, nochmal einiges zu verschärfen. Auch da möchte ich nochmals auf die Bedeutung von regional und saisonal hinweisen, weil das Argument gekommen ist, dass man Geld in die Hand nehmen muss. Ja, das stimmt, das tun wir auch in vielen Bereichen. Morgen in der Aktuelle Stunde - auch von den Grünen eingebracht -, bei der es auch um Investitionen in den Klimaschutz und um Klimaanpassung geht, können wir dann auch noch mehr dazu diskutieren.

 

Zum AgSTEP: Wie die ÖVP auch im Antrag schreibt, wurde der Beschluss gefasst, dass der STEP 2025 und die Fachkonzepte nochmal überprüft werden. Da wird natürlich der AgSTEP mitgedacht, das ist ja selbstverständlich, natürlich wird das nicht ausgeblendet. Da gab es auch schon die ersten Gespräche, die auch fortgeführt werden. Der AgSTEP wurde 2004 das erste Mal beschlossen, ist sozusagen nach zehn Jahren auch evaluiert worden, und daran orientiert sich der Stadtentwicklungsplan. Deswegen auch diese zehn Jahre. Da hat sich gezeigt, dass alle dort ausgewiesenen Vorranggebiete praktisch zur Gänze erhalten worden sind. Das heißt, das Instrument funktioniert auch. Es gibt hier schon die Gespräche mit Blick auf den aktuellen Stadtentwicklungsplan und die Nachschärfungen, und natürlich wird hier - und da gab es auch schon Kontakte - gemeinsam überlegt, wo man sozusagen noch Anpassungen machen muss. Natürlich wird vorher nochmals gut evaluiert, wie es bisher gelaufen ist, et cetera.

 

Zentral möchte ich aber noch einmal hervorheben, dass wir da natürlich in Kontakt mit der Wiener Landwirtschaftskammer sind, die das im Wesentlichen natürlich auch betrifft, und dass da nicht über diese hinweg entschieden wird, denn es gibt eine gute Zusammenarbeit in dieser Stadt und wir sprechen uns regelmäßig ab und nehmen natürlich auch die Wünsche mit auf.

 

Zur Gärtnerei Ganger: Es gibt eine Petition - ich sehe Kollegin Mautz-Leopold vor mir sitzen -, die wurde vorletzte Woche erst in Behandlung genommen, also noch eine sehr neue Petition. Dazu werden jetzt auch diverse Stellungnahmen eingeholt. Es hat geheißen, die erfahren das dann, wenn der Bagger auffährt. - Also so wird es nicht passieren, das Grundstück ist jetzt verpachtet. Wenn, dann wird man vorher darüber reden, wie es mit der Verlängerung ist. Und ja, es stimmt, es ist an den Wohnfonds übertragen, wie viele andere Grundstücke in dieser Stadt auch. Es sind derzeit 3,2 Millionen Quadratmeter, die dem Wohnfonds zugeordnet sind, und es heißt nicht, dass morgen dort ein Bagger auffährt. Ich verstehe sozusagen das große Anliegen. Ich weiß auch, dass die ÖVP derzeit Petitionen als sehr starkes Instrument für sich entdeckt hat, da will man auch am liebsten gar keine mehr abschließen, sondern für immer in Behandlung haben. Aber auch dazu werden wir, wie gesagt, im nächsten Petitionsausschuss sicher Diskussionen haben.

 

Damit möchte ich auch schon zum Ende kommen. Ich freue mich, dass wir mit dem „WeltTellerFeld“ etwas wirklich Tolles zum Angreifen und zum Erleben haben, wie im Übrigen auch bei vielen anderen Projekten in dieser Stadt. Es geht uns natürlich darum, darauf hinzuweisen, wo Lebensmittel herkommen, unter welchen Umständen sie produziert werden, wie sie sich aufs

 

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