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Gemeinderat, 13. Sitzung vom 22.09.2021, Wörtliches Protokoll  -  Seite 38 von 118

 

Vielleicht noch kurz zu den Vorrednern, zu Kollegen Öztas: Ich muss schon sagen, angesichts der Tatsache, dass diese Stadt jährlich den Bädern eine Summe von 45 bis 50 Millionen EUR zur Verfügung stellt - nicht den Bädern, sondern den Wienerinnen und Wienern, um ihnen letztendlich leistbare Bäder zu ermöglichen -, angesichts der Tatsache, dass im Jahr 2020 eine wirklich umfassende Bäderstrategie präsentiert wurde, damals auch noch unter anderen Mehrheitsverhältnissen, angesichts der Tatsache, dass es auch schon einen entsprechenden Beschluss für die Umsetzung der Bäderstrategie gibt, die wir gemeinsam erarbeitet haben, bei der es um über 100 Millionen EUR geht, die wir den Bädern für Ausbaumaßnahmen, die ja von meinem Vorvorredner auch schon sehr umfassend dargestellt wurden, zur Verfügung stellen, zu sagen: „Da sind Ihnen die Bäder wurscht!“ finde ich eine mutige Ansage, und ich möchte sie auch zurückweisen. Gerade die Bäder in Wien haben einen hohen Stellenwert für die WienerInnen, aber auch für die Politik, meine sehr verehrten Damen und Herren.

 

Zu Kollegen Zierfuß: Ein bisschen mehr Ernsthaftigkeit hätte ich mir in dieser Debatte natürlich schon erwartet. Man kann zum Gürtel-Pool stehen, wie man will, und ich bin jetzt weder der Verteidiger des Gürtel-Pools noch Pro- oder Kontrasprecher, das ist mir egal. Nur, einen Gürtel-Pool mit „Warum gibt es in der Innenstadt kein Bad als solches?“ gegenzurechnen: Also abgesehen von der Umsetzungsmöglichkeit, wie man in der Innenstadt Bäder schaffen soll - wir sind im Privileg, eine historisch gewachsene Stadt zu sein, wo es kein Bad gibt - ist es halt letztendlich einmal so, dass die Anfahrtswege der Schulen natürlich unterschiedlich sind.

 

Die einen Schulen sind schneller dort, die anderen weniger, aber da sage ich auch: Reden Sie einmal mit dem einen oder anderen Bürgermeister in den Gemeinden, in den Bundesländern, wie weit die zu Bädern haben, wenn sie überhaupt hinfahren können, denn vom Schulschwimmen ist noch überhaupt keine Rede. Dort gibt es überhaupt kein Bad in der Umgebung.

 

Wir haben viele Standorte, wir haben 38 Standorte in der Stadt, aber wir haben nicht jedes Mal ein entsprechendes Bad ums Eck. Das ist so, wir leben in dieser Stadt, aber und das ist mir noch wichtiger: Wir haben in Wien ein umfassendes Bäderprogramm, auch ein Investitionsprogramm, mit dem wir zusätzliche Angebote schaffen. Eines aber hat es in dieser Stadt nicht gegeben: Wir haben in den letzten zehn Jahren nicht eines der Bäder privatisiert. Es ist für uns eine öffentliche Aufgabe. Reden Sie auch da mit Ihren Bürgermeistern, wie viele Bäder gerade in den Bundesländern gesperrt werden, meine sehr verehrten Damen und Herren.

 

Abschließend noch einmal ganz wichtig: Die Bäder sind ein Erholungsraum, die Bäder sind natürlich auch ein entsprechender Rahmen für den Spitzensport in dieser Stadt. Da brauchen wir sie selbstverständlich auch immer wieder, und daher gibt es auch diese zusätzlichen Hallenbäder mit 25 m-Becken, die wir errichten werden. Es ist schon darauf hingewiesen worden: Daher gibt es jetzt zusätzlich auch das sogenannte frische Geld, und ich sage ganz offen dazu, da wird auch seitens des Bundes gefördert.

 

Das kann man hier auch ganz offen sagen: Ja, wir sind froh, dass über dieses kommunale Investitionsprogramm auch die Bäder gefördert werden. Danke auch dafür, das kann man an dieser Stelle einmal sagen. Es wäre aber schön gewesen, wenn viele von denen, die hier die Angebote der Wiener Bäder kritisieren, das auch bei ihren Parteikollegen in ihren Bundesländern so umsetzen und so ambitioniert in Anspruch nehmen würden, wie wir das in Wien tun, meine sehr verehrten Damen und Herren. Danke schön.

 

Vorsitzende GRin Dr. Jennifer Kickert: Darf ich um die Desinfektion bitten? Danke. - Das gibt mir nämlich auch Zeit, jetzt wieder die richtige Redezeit einzustellen.

 

Als Nächster zu Wort gemeldet ist GR Gara. Falls es in Ihren Aufzeichnungen anders ausschauen sollte, Guggenbichler und Gara haben gewechselt, daher erteile ich GR Gara das Wort.

 

12.47.20

GR Dipl.-Ing. Dr. Stefan Gara (NEOS)|: Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Geschätzter Vizebürgermeister!

 

Auch von meiner Seite zuallererst einen Dank an die MitarbeiterInnen der MA 44, denn gerade unter den Rahmenbedingungen von Corona dieses hervorragende Angebot der Wiener Bäder in dieser Qualität aufrechtzuerhalten und trotzdem diese Möglichkeit zu schaffen, ist nicht einfach. Die Bäder sind ein ganz, ganz wichtiges Element auch beim Thema Bewegung von Kindern und Jugendlichen, und ich glaube, gerade in der Corona-Pandemie, wenn Kinder und Jugendliche unter Bewegungsmangel besonders gelitten haben und noch immer leiden, ist es wichtig, ein so attraktives Angebot zu machen.

 

Vor allem jetzt, wo die Sommerbäder ja geschlossen haben, wo die Hallenbäder wieder geöffnet haben, ist es auch wichtig, Kindern und Jugendlichen noch mehr Angebote zu machen. Da finde ich es wirklich gut, dass wir die Bahnenstunden für das Schulschwimmen um 50 Prozent erweitert haben. Das hat auch den großen Vorteil, dass Kinder den normalen „Ninja-Pass“ aus der Schule auch direkt im Bad nutzen können und nicht extra getestet werden müssen, weil die Schulklassen da ja quasi gemeinsam auftreten, also ein viel leichterer Zugang, um auch in der Winterzeit dem Schwimmsport zu frönen.

 

Auch die Vereine und das Schulschwimmen erhalten insgesamt um fast 150 Stunden mehr. Das ist auch ein ganz wichtiger Aspekt, gerade auch für die Vereine, um da auch Möglichkeiten in Richtung Spitzensport zu schaffen. Ich sage das, weil ich früher selber einmal Schwimmer war und dadurch sehr begeistert bin, was das Angebot in Wien betrifft.

 

Man muss sich vorstellen: Wien hat an insgesamt 38 Standorten Bäder, Bädereinrichtungen, das ist wirklich hervorragend. Wir haben 5 Hallenbäder, 10 Sommerbäder, 11 Familienbäder, das ist wirklich ein hervorragendes Angebot zu einem sehr günstigen Tarif. Das darf man nie vergessen: In kaum einer Großstadt, in einer Metropole ist es möglich, zu einem so günstigen Tarif ein

 

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