«  1  »

 

Gemeinderat, 71. Sitzung vom 30.06.2020, Wörtliches Protokoll  -  Seite 89 von 110

 

insgesamt nicht immer alles so aus, aber das sei Ihnen überlassen. Ich glaube, die Wienerinnen und Wiener werden das auch merken, dass Sie da nicht immer sonderlich stringent in Ihrer Argumentation sind, und vor allem nicht sachlich und sich vor allem nicht auf das beziehen, worüber wir eigentlich sprechen. Das möchte ich jetzt machen, es geht um den Rechnungsabschluss 2019.

 

Ich möchte meinen Bericht über die vielen, vielen Projekte, die aus so vielen tollen Abteilungen aus der Geschäftsgruppe kommen, anhand einer Frage aufziehen, nämlich anhand einer Frage, die, glaube ich, auch angesichts der Ereignisse der letzten Tage eigentlich sehr aktuell ist, das ist die Frage: Was macht eine Gesellschaft eigentlich stark?

 

Eine Gesellschaft macht stark, wenn es eine gut ausgebaute und starke Demokratie gibt, eine Gesellschaft macht die Achtung und die Wahrung von Menschenrechten stark, die auch für alle gelten stark, nur damit das auch noch einmal erwähnt wird, das ist auch nicht immer so klar. Eine Gesellschaft macht stark, wenn es Schutz und Unterstützung für diejenigen gibt, die das brauchen, wenn alle Menschen die Möglichkeit bekommen, sich weiterzuentwickeln, wenn es einen kritischen Diskurs gibt, wenn die Menschen Zukunftsperspektiven haben, wenn es Zusammenhalt gibt, wenn es Zusammenarbeit gibt.

 

Genau an all diesen vielen Punkten, die eine Gesellschaft eben stark machen, setzen wir auch an, nämlich einerseits mit vielen demokratiepolitischen Projekten, gerade für Kinder und Jugendliche. In der außerschulischen Kinder- und Jugendarbeit war im letzten und auch in diesem Jahr der Jahresschwerpunkt zum Thema Mitbestimmung, wir haben mit der „Werkstadt Junges Wien“ 22.500 Kinder und Jugendliche in einen wichtigen Demokratieprozess eingebunden. Es geht aber auch um Kooperation, um Zusammenarbeit, um Zusammenhalt, genau das haben wir gestartet mit dem Projekt „Respekt: Gemeinsam Stärker“ gemeinsam mit der Geschäftsgruppe Wohnen und Frauen. Das machen wir aber auch, wenn es um die Bildungsgrätzel geht, mein Kollege Vettermann hat es vorher schon erwähnt, all das fördert Demokratie, all das fördert Zusammenhalt. Perspektiven bieten, das habe ich vorher auch genannt: Zukunftsperspektiven sind gerade angesichts der Zustände, jetzt mit Corona, auch noch einmal ein großes Thema.

 

Wir haben seit vielen Jahren die Förderung 2.0, die jetzt, in diesen Zeiten sehr schnell online umgestellt worden ist. wienXtra hat sich im letzten Jahr im Institut für Freizeitpädagogik mit einer Fachtagung mit dem Thema Armut beschäftigt, das auch, wenn es um Zukunftsperspektiven geht, natürlich nicht wegzudenken ist. Die Initiative Erwachsenenbildung setzt Basisbildungsangebote auch für erwachsene Menschen und bietet damit auch weiterhin Perspektiven, aber auch die VHS Sommerlernstationen und eben auch die Summer City Camps, die vorher schon erwähnt worden sind, zu denen ich auch noch einmal sagen mag, dass es bei den Summer City Camps in keiner Weise um irgendeine Konkurrenz mit dem Bund geht, sondern um ein Angebot, das wir eben 2019 gestartet haben, jetzt fortsetzen, weil es so beliebt war, weil es so gut angekommen ist und weil es auch von vielen ExpertInnen als ein so großartiges Projekt genannt worden ist, um Kinder und Jugendliche zu fördern und zu unterstützen.

 

Die Möglichkeit, sich weiterzuentwickeln, macht auch eine Gesellschaft stark. Auch da hat die Stadt einiges zu bieten, mit den Musikschulen, in denen elementares Musizieren angeboten wird und vieles mehr, mit der Modeschule Hetzendorf, wo Modeschülerinnen jedes Jahr aufs Neue über sich hinaus wachsen, mit neuen Wegen in den Büchereien, zum Beispiel der Pop-up-Bücherei, die es im Gerngroß gab, aber auch den DigiBoxen, die gemeinsam mit dem Bildungsserver gemacht worden sind, oder die neue Bücherei der Dinge.

 

Achtung der Menschenrechte und Schutz und Sicherheit für diejenigen, die es brauchen: Auch darüber haben wir schon letzte Woche sehr viel diskutiert, ich möchte noch einmal auf die Arbeit, die großartige Arbeit der Kinder- und Jugendanwaltschaft verweisen, die mit ihren Ombudsstellen zu sozialer Arbeit, Sozialpädagogik und Bildung genau da hinschaut, wo es Unterstützung braucht, die letztes Jahr zu 30 Jahre Kinderrechte einen Schwerpunkt gesetzt hat, wie diese ganze Stadt das auch immer in die Praxis umsetzt, als Beispiel sei noch einmal der Kinderschutz in Sportvereinen genannt, der jetzt ganz oben auf der Tagesordnung steht.

 

Wenn wir von Menschenrechten reden, möchte ich aber auch noch einmal auf die Wiener Antidiskriminierungsstelle für gleichgeschlechtliche und transgender Lebensweisen verweisen, die mit ihrer wichtigen Bildungsberatungs- und Sensibilisierungsarbeit uns auch als Gesamtgesellschaft weiterentwickelt. Mit der Europride 2019 im letzten Jahr haben wir ein ganz, ganz großes Zeichen dafür gesetzt, noch einmal, dass in Wien egal ist, wen man liebt, Wien liebt dich auf jeden Fall. Aber noch viele andere Punkte, die Broschüre: „Vielfalt. Ich liebe mein Kind, so wie es ist!?“ Es sind noch so viel mehr Sachen passiert, die überall ansetzen, bei Kindern, bei Jugendlichen, bei Erwachsenen, bei MitarbeiterInnen der Stadt, bei vielen anderen Menschen, die dafür sorgen, dass unsere Gesellschaft eine starke ist, dass man hier zusammenhält, dass es sich immer weiterentwickelt und vor allem auch, dass wir eine demokratische Gesellschaft sind, was allen Menschen ein großes Anliegen ist.

 

Vorsitzender GR Mag. Dietbert Kowarik: Als nächste Rednerin zu Wort gemeldet ist Frau GRin Mag. Berner, selbstgewählte Redezeit sind sieben Minuten. Sie haben das Wort.

 

19.25.24

GRin Mag. Ursula Berner, MA (GRÜNE)|: So, ich werde nicht ganz so schnell reden wie meine Vorrednerin, und möchte eigentlich nur drei große Projekte herausstreichen.

 

Das erste und das relevanteste im letzten Jahr war wohl etwas, was Marina Hanke schon kurz erwähnt hat, nämlich die Feierlichkeiten zu 30 Jahre Kinderrechtskonvention. Das ist mir nach der letzten Debatte besonders wichtig, und es ist mir auch wichtig, zu sagen, was diese Kinderrechtskonvention eigentlich festlegt, nämlich: Sie formuliert die Grundwerte im Umgang mit Kindern über

 

«  1  »

Verantwortlich für diese Seite:
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular