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Gemeinderat, 70. Sitzung vom 24.06.2020, Wörtliches Protokoll  -  Seite 9 von 147

 

und für den Ausbau und die Weiterentwicklung der Summer City Camps.

 

Jetzt ist es natürlich auch so - das ist uns sehr bitter bewusst, und jetzt komme ich zum Kern der Frage -, dass sich auf Grund der Covid-19-Pandemie auch Rahmenbedingungen für Familien geändert haben, Rahmenbedingungen für Kinder, aber auch Rahmenbedingungen für die Eltern, für die das ein sehr, sehr herausfordernder Zeitraum war, und es steht auch eine sehr, sehr herausfordernde Zeit vor ihnen. Es ist ein herausfordernder Sommer, und genau da wollen wir mit den Summer City Camps mehr denn je eine wichtige Säule der Vereinbarkeit von Beruf und Familie sein, und wir wollen mehr denn je Eltern entlasten.

 

Ich will, dass Wiener Kinder trotz des ungewöhnlichen Schuljahrs einen wunderbaren Sommer verbringen können, und das ist das gemeinsame Ziel.

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Die 1. Zusatzfrage …

 

Amtsf. StR Mag. Jürgen Czernohorszky: Entschuldigung! Es wäre ein zu flapsiges Hinweggehen über das, was die eigentliche Frage war, nämlich welche konkreten Maßnahmen wir gesetzt haben, um auf die Covid-19-Pandemie einzugehen - denn ein schöner Sommer ist ein gemeinsames Ziel, aber trotzdem ist uns allen klar, dass die Covid-19-Pandemie nicht durchgestanden ist. Und so waren wir, aber auch unsere Partnerorganisationen bemüht, natürlich auf der einen Seite die Hygienemaßnahmen laufend auch an die bestehenden Vorgaben anzupassen, um nicht nur einen tollen Sommer zu gewährleisten, sondern auch einen sicheren, und haben eine Vielzahl an Maßnahmen gesetzt. Neben der Bereitstellung von zusätzlichen Hygienematerialien waren das:

 

Erstens: Die Gruppengrößen wurden reduziert, und dafür wurde zusätzliches Personal bereitgestellt.

 

Zweitens: Es werden in den Randzeiten keine Sammelgruppen mehr gebildet, damit Kinder nicht mit Kindern aus einer anderen Gruppe zusammenkommen und auch da die Sicherheit größer ist.

 

Drittens: Es sind keine standortübergreifenden Springerinnen und Springer mehr eingesetzt.

 

Viertens: Es wird natürlich ein zusätzlicher Reinigungsaufwand betrieben, und es wird auch mehr pädagogisches Material eingesetzt, damit die gruppenübergreifende Nutzung von Materialien so weit wie möglich hintangehalten werden kann.

 

Last but not least ist es selbstverständlich so, dass auch zusätzliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Träger garantieren, dass wir alle diese Dinge einhalten, dass wir aber den zusätzlichen MitarbeiterInnen - oder allen MitarbeiterInnen - garantieren wollen, dass sie die Möglichkeit haben, sich freiwillig in der sogenannten „fast lane“ zu testen.

 

Sie sehen also, es gibt ein breites Adaptieren an die Covid-19-Herausforderungen, was die gesundheitspolitischen Fragestellungen betrifft. Aber es gibt natürlich auch pädagogische. Wir haben ja nicht nur einen erhöhten Bedarf an reiner Ferienbetreuung festgestellt, es ist auch der Bedarf an gezielter Lernförderung gestiegen. Trotz aller Mühen - und die Eltern haben da in den letzten Wochen ordentlich viel geschultert - ist es aber so, dass ein Unterricht zu Hause nie eine schulische Bildung ersetzen kann. Darum bieten die Summer City Camps heuer den Kindern auch zusätzliche Möglichkeiten in einem zusätzlichen, neuen Programm eines einwöchigen Lernkurses, um ihre entstandenen Defizite auszugleichen.

 

Das setzt natürlich auch den Ausbau der Summer City Camps an einigen Standorten voraus, und wir haben uns daher auch entschieden, drei komplett neue Summer City Camps zu schaffen und bereits bestehende sechs Standorte umzufunktionieren, um ebenfalls dieses zusätzliche Angebot an Lernhilfe mit einem ganztägigen Betreuungsangebot zu verbinden.

 

Das ist ein bisschen viel, und daher versuche ich, das noch einmal runterzubrechen: Es stehen hiermit für diesen Sommer insgesamt 34 Summer-City-Camps-Standorte in ganz Wien zur Verfügung. Davon bieten, und das ist das neue Modell, sechs Standorte Lernförderung für VolksschülerInnen an - eine gute Kombination aus Freizeit und Lernhilfe -, es bieten sechs Standorte Lernförderung in zweiwöchigen Turnussen in Mathematik, Deutsch und Englisch für Jugendliche an, und es gibt drei komplett neue Standorte, wo VolksschülerInnen und SchülerInnen der 5. und 6. Schulstufe ebenfalls Lernhilfe und tolle Freizeitangebote bekommen. Und natürlich gibt es an all diesen Standorten - an allen Standorten! - für die Kinder nicht nur tolle Freizeitaktivitäten und Sportprogramme und Ausflüge, sondern auch integrative Deutschförderung für Kinder mit einem entsprechenden Bedarf, dafür gibt es ein eigenes pädagogisch-didaktisches Modell.

 

Insgesamt heißt das: Mehr als 23.000 Plätze in den unterschiedlichen Programmen über alle neun Ferienwochen verteilt - und davon werden über 6.500 Kinder und Familien jedenfalls profitieren, die alle für sich genommen teilweise mehrere Wochen diese Angebote in Anspruch nehmen, und das wiederum zusätzlich zu den Angeboten in den Horten, in den Kindergärten, in den Campusschulen. Das freut mich wirklich. Es freut mich auch wirklich, dass auch seitens des Bildungsministers der Bedarf an zusätzlichen Lernangeboten im Sommer erkannt wurde, dass auch die Bundesregierung erkannt hat, dass es Maßnahmen geben soll, und dass daher die Sommerschulen des Bundes initiiert worden sind. Entgegen manchen Medienberichten möchte ich auch hier klarstellen: Ich sehe darin keine Konkurrenz, sondern eine sinnvolle Ergänzung und Erweiterung des Angebots. Es ist, was Sommerbetreuung, aber vor allen Dingen auch Sommerlernangebote betrifft, mehr immer besser als weniger. Es ist auch spät besser als nie - um jetzt vielleicht kurz zu dem relativ späten Zeitpunkt der Kommunikation Stellung zu nehmen. Der relativ späte Zeitpunkt der Kommunikation hat leider auch bedeutet, dass wir es nicht so gut geschafft haben, das zu verzahnen, wie ich es gerne gehabt hätte - ich habe dazu ja auch schon im März Angebote gemacht -, aber das macht nichts, wir werden das in den kommenden Jahren sicher schaffen. In der Zwischenzeit gibt es hier gute

 

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