«  1  »

 

Gemeinderat, 56. Sitzung vom 25.09.2014, Wörtliches Protokoll  -  Seite 10 von 88

 

sprechend beobachten können. Die Aufsichtsorgane der Magistratsabteilung 11 trachten ob ihrer mannigfaltigen Kontrollaufgaben bei ihrer Termindisposition nicht nur danach, die gesetzlich vorgeschriebenen jährlichen Intervalle der Kontrolle einzuhalten, sondern es sind vielmehr jeweils unangekündigte Kontrollen vor Ort in Bezug auf die jeweilige Einrichtung auch zu möglichst verschiedenen Jahres- und Tageszeiten angesetzt. Die Magistratsabteilung 11 hat 2013 insgesamt 1 854 Kontrollen durchgeführt, und 2014, Stand 30.06. Halbjahresbilanz, bisher insgesamt 967 Aufsichten durchgeführt und die Einhaltung der entsprechenden gesetzlichen Bestimmungen geprüft. Wie gesagt, das wurde auch seitens des Stadtrechnungshofes entsprechend bewertet.

 

Was sind die Überprüfungen? Einerseits natürlich die entsprechenden gesetzlichen Auflagen. Ist Deutsch sprechendes Personal, ist ausgebildetes Fachpersonal vorhanden? Aber natürlich sind es auch viele Indikatoren, die auf die Arbeit hinweisen, seien es die entsprechenden Aushänge in den Kindergärten, die Raumgestaltung, die entsprechend pädagogisch adäquate Raumausgestaltung in diesem Bereich. Hier bietet sich tatsächlich für die Behörde eine vielfältige Möglichkeit der Bewertung der Arbeit. Und, und das ist mir immer ganz besonders wichtig, nicht zu vergessen, wir haben auch 80 000 Eltern von 80 000 Kindern, die eine sehr engmaschige Kontrolle der Kindergärten tatsächlich ermöglichen, denn selbstverständlich steht auch bei Beschwerden und Anregungen von Eltern die Behörde entsprechend hilfreich zur Seite und unterstützt die Eltern bei der Umsetzung, wenn sie einen entsprechenden Missstand in einem Kindergarten feststellen, und bei der Behebung dieser Missstände.

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Ich danke, Herr Stadtrat. Die 1. Zusatzfrage kommt vom Fragesteller, nämlich GR Dr Aigner. Bitte schön.

 

9.38.34

GR Dr Wolfgang Aigner (Klubungebundener Mandatar): Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrter Herr Stadtrat! Guten Morgen!

 

Vielen Dank für die ausführliche und engagierte Beantwortung meiner Frage. Es ist ja eine Problematik, die in den letzten Wochen hochgekocht ist. Es hat sich diesbezüglich auch der Herr Integrationsminister zum Wort gemeldet, und Sie haben im Ö1-Morgenjournal auch davon gesprochen, dass Sie sich der Problematik durchaus bewusst sind, dass es hier unter Umständen Entwicklungen gibt, vor allem in den privaten kleinen Gruppen. Da habe ich natürlich die Besorgnis, dass das hier mit den Eltern nicht so funktioniert. Weil wenn von vornherein ein gewisser Personenkreis angesprochen wird, der bei einem kleinen privaten Träger da möglicherweise unter sich sein möchte, dann wird das mit den Eltern wahrscheinlich nicht so funktionieren, weil wahrscheinlich vielleicht dann genau die Art von Betreuung gegeben wird, die sich manche halt wünschen, wenn man zu einem bestimmten Träger geht. Wir haben auch in der Debatte, wenn es um Anschubfinanzierungen für zusätzliche Kindergruppen geht, auch immer wieder von unserer Seite oder von meiner Seite darauf hingewiesen, dass die großen Trägerorganisationen natürlich ganz etwas anderes darstellen und bieten können. Und das ist gerade die Problematik bei kleinen Gruppen, die sich informell bilden, die dann ein Bildungskonzept bringen, das allen Vorgaben entspricht. Man hat manchmal das Gefühl, dass ja aus dem Internet relativ leicht auch zu recherchieren ist, wie so ein Antrag anschauen muss.

 

Meine Frage ist daher: Können Sie sich in Bezug auf zukünftige Förderungen und weiteren Ausbau vorstellen, dass man den Fokus doch eher wieder stärker auf die großen Trägerorganisationen richtet und vielleicht auch die Stadt Wien zusätzliche städtische Kindergärten einrichtet, sodass wir sozusagen hier auch wieder die größeren Trägerorganisationen, die auch mehr Know-how haben und vielleicht auch einen höheren Standard bieten können, entsprechend dazu animieren, ihr Angebot auszuweiten?

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Bitte, Herr Stadtrat.

 

Amtsf StR Christian Oxonitsch: Sehr geehrter Herr Abgeordneter!

 

Wir achten eigentlich sehr genau darauf, dass die Balance zwischen öffentlichen Einrichtungen, großen Trägern, aber auch kleinen Trägern und kleinen Initiativen ein sehr ausgewogenes Verhältnis ist. Wenn man sich vor Augen führt, dass rund 4 Prozent der Kinderbildungseinrichtungen in Wien sogenannte Kindergruppen sind, die aus der Tradition heraus elternverwaltete Kindergruppen sein können oder auch Kindergruppen kleinerer Vereine, rund 40 bis 45 Prozent öffentliche Einrichtungen sind und der Rest, sage ich jetzt einmal, unterschiedlichste Träger sind, aber in erster Linie sehr stark große Träger seitens der kirchlichen Trägereinrichtungen, aber auch von anderen Anbietern in diesem Bereich, so glaube ich, ist es unser gemeinsames Bestreben, hier dieses Verhältnis sehr ausgewogen zu halten, auch gerade angesichts der wachsenden Stadt, und dieses Verhältnis auch in weiterer Folge letztendlich in dieser Balance zu halten. Insofern glaube ich, dass es gerade auch für das Angebot von Kinderbetreuungsplätzen und Kinderbildungsplätzen in der Stadt einfach wichtig ist, ein sehr vielfältiges Angebot zu liefern. Gerade im urbanen Bereich und gerade auch viele Eltern schätzen es einfach, die Möglichkeit zu haben, sich selbst ein Bild zu machen, ob sie eine kleine Kindergruppe wählen wollen, ob sie einen großen Träger wollen, oder ob sie in eine städtische Einrichtung gehen wollen. Gerade auch im Bereich der privaten Träger gibt es ein vielfältiges pädagogisches Angebot.

 

Kurzer Seiteneinschub: Natürlich, muss man sagen, gleichen sich pädagogische Konzepte in der Elementarpädagogik. Also wir kennen alle grundpädagogischen Ausrichtungen, ob es Montessori-Pädagogik oder Freinet-Pädagogik ist. Aber letztendlich bei einer Trägerschaft von rund insgesamt 1 700 verschiedenen Einrichtungen in der Stadt, dass da pädagogische Konzepte einander gleichen, wird wenig überraschen, weil 1 700 unterschiedliche gibt es nicht. Insofern, bei aller Vielfalt des pädagogischen Angebots, so viele unterschiedliche pädagogische Ansätze in der Elementarpädagogik gibt es nicht, wenngleich sie sich selbstverständlich immer

 

«  1  »

Verantwortlich für diese Seite:
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular