«  1  »

 

Gemeinderat, 51. Sitzung vom 24.03.2014, Wörtliches Protokoll  -  Seite 7 von 80

 

darüber hinausgeht, ist dann sozusagen ein extremes Naturereignis, und da muss man einfach immer Vorsicht walten lassen, auch natürlich innerstädtisch. In diesem Bereich können uns selbst die jährlich Kontrolle, die tägliche Sichtkontrolle, die Nachkontrolle, und so weiter nicht helfen.

 

Ich kann nur hoffen, dass meine Ausführungen jetzt dazu führen, dass es auch von Seiten der ÖVP dann, wenn wir eben auf Grund solcher Probleme mit den Bäumen Baumfällungen machen müssen, etwas mehr Unterstützung gibt, denn normalerweise wird uns ja immer unterstellt, dass wir Bäume einfach nur so fällen, weil uns gerade fad ist. Aber es hat immer einen ganz konkreten gefahrentechnischen Hintergrund, und ich werde mir erlauben, Sie bei der nächsten Gelegenheit auch daran zu erinnern.

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Die nächste Zusatzfrage stellt der GR Ing Guggenbichler. – Bitte schön.

 

9.26.01

GR Ing Udo Guggenbichler (Klub der Wiener Freiheitlichen): Guten Morgen, Frau Stadträtin!

 

Ich habe mir die Frage anschaut. Es hat dieses Ereignis leider Gottes gegeben, und wir wissen beide, dass extreme Umweltereignisse nie in irgendeiner Art und Weise zu 100 Prozent sicher für die Bürger abgewehrt werden können. Wir haben aber doch in der Diskussion im Sommer und im Herbst darüber gesprochen, und auch in ORF 24 – das ist sicherlich ein Sender, der der FPÖ nicht sehr nahe steht, zumindest hat das bis heute noch keiner behauptet – wurde von Experten erwähnt, dass der Einsatz der Winterstreumittel auch zur Schädigung der Bäume beiträgt.

 

Jetzt haben wir vor zwei Jahren schon einen Antrag gestellt, dass man überlegen beziehungsweise evaluieren sollte, dass man tier- und pflanzenfreundliche Streumittel einsetzen sollte. Das ist, glaube ich, im Ringbereich teilweise auch der Fall, und ich wollte Sie fragen, ob Sie in Zukunft politisch Interesse daran zeigen werden, eben diese Streumittel einzusetzen, obwohl sie ein bisschen teurer sind, um die Sicherheit der Wiener Bürger gewährleisten zu können.

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Bitte, Frau Stadträtin.

 

Amtsf StRin Mag Ulli Sima: Sehr geehrter Gemeinderat!

 

Wir haben unseren ganzen Winterdienst umgerüstet, und ich glaube, das Wichtige bei den Streumitteln ist, dass sie dort ankommen, wo sie hingehören, auf die Straße, und dass sie nicht abgeschwemmt werden können zu Bäumen. Das versuchen wir jetzt auch baulich immer mehr umzusetzen, gerade auch in den neuen Stadtteilen, damit es eben nicht möglich ist, dass, wenn es regnet, das Ganze dorthin geschwemmt wird, dort wo es eben nicht hingehört, nämlich in den Grünbereich. Ich meine, gerade der Ring ist ein gutes Beispiel, wo ja die Straße an sich gut abgetrennt ist, also der Grünbereich und die Bäume sind viel weiter oben.

 

Ein wichtiger Bereich, den wir noch in den Griff kriegen müssen, ist einfach der ganze Gehsteigbereich. Das ist das, was uns ja viel, viel mehr Probleme bereitet als das, was die MA 48 auf der Straße macht. Denn seit wir umgestellt haben auf die Salzsole, die ja wirklich auf der Straße festhaftet – es ist nicht mehr wie früher, als das nur mit der Schaufel hinausgeschmissen wurde, und wo es dann wirklich gelandet ist, das hat mehr oder weniger der Wind bestimmt –, seitdem ist der ganze Winterdienst wesentlich zielgerichteter. Wir arbeiten daran, auch auf den Gehsteigen Verbesserungen zu erreichen. Das ist halt wesentlich schwieriger, da 90 Prozent der Gehsteige in privater Hand sind und von einer Vielzahl von unterschiedlichen Firmen betreut werden, die halt leider noch nicht auf dem Standard sind, auf dem wir sind. Das betrifft deswegen hauptsächlich die Bäume, weil wir die Bäume eben immer neben den Gehsteigen haben, meistens sogar niveaugleich. Es gibt keine Einfassungen oder Abtrennungen, wodurch das wesentlich leichter hinüberkommt.

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Ich danke. – Die letzte Zusatzfrage zu dieser Frage stellt GRin Mag Holdhaus. – Bitte.

 

9.28.36

GRin Mag Karin Holdhaus (ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien): Frau Stadträtin, Sie haben jetzt gerade darauf hingewiesen – danke dem Herrn Guggenbichler auch für die Frage –, was die Salzsole angeht und diese Problematik, die wir in der Vergangenheit immer wieder diskutiert haben. Da komme ich auf ein konkretes Beispiel. Gerade jetzt im Zusammenhang mit diesen Baumfällungen in den letzten Wochen und Monaten fiel es auf, dass an gewissen Stellen, zum Beispiel am Stubentor am Ring, hintereinander mehrere Bäume gefällt wurden – ich glaube, wenn ich das richtig gezählt habe, waren es zehn bis elf Bäume, die da hintereinander gefällt wurden – und auch an anderen Stellen, wie Wiedner Hauptstraße zum Beispiel, gab es Alleestreifen, wo mehrere Bäume hintereinander gefällt wurden.

 

Jetzt stellt sich dann natürlich die Frage, wie kann es sein, dass so viele Bäume ausgerechnet hintereinander krank sind, sodass man sie fällen muss? Und dann ist natürlich der Rückschluss da, dass man sagt, gut, wenn das gerade bei Straßenbahnstationen ist, dann besteht hier vielleicht doch noch Verbesserungsbedarf, was eben eine adäquate Salzstreuung gerade dort, wo auch die Radwege sind, anlangt. Können Sie sagen – man kann das auch am Kataster, weil Sie den vorhin erwähnt haben, sehr schön anschauen –, wo hier Ersatzpflanzungen geplant sind und wo nicht, denn da entstehen anscheinend doch größere Löcher, weil hier nicht jeder Baum ersetzt wird laut Kataster.

 

Also meine Frage ist: Warum gibt es hier streckenweise solche Fällungen? Was ist der Grund? Und warum wird hier nicht eins zu eins nachgepflanzt?

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Bitte, Frau Stadträtin.

 

Amtsf StRin Mag Ulli Sima: Also wir pflanzen immer eins zu eins nach, weil das ja so im Baumschutzgesetz drinsteht, aber möglicherweise nicht an der gleichen Stelle, das heißt, dass der Baum dann vielleicht an einer anderen Stelle von Wien zum Einsatz kommt. Wir haben auf der einen Seite im Haltestellenbereich natürlich eine erhöhte Sicherheitsanforderung, das muss auch jedem klar sein, weil hier Menschen aus- und einsteigen müs

 

«  1  »

Verantwortlich für diese Seite:
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular