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Gemeinderat, 46. Sitzung vom 20.11.2013, Wörtliches Protokoll  -  Seite 29 von 74

 

anlage des ÖTB, des Österreichischen Turnerbunds, in Liesing an. Es ist dies eine sehr schöne Sportanlage, und der Turnerbund in Liesing hat sehr viele Mitglieder und ist sehr gut organisiert. Im Hinblick darauf muss man darüber reden, inwieweit und ob es möglich ist, dass dort etwas getan wird. Aber wenn wir prinzipiell die Investitionen für nicht stadteigene Sportanlagen sozusagen freischalten, dann müssen wir uns darauf einstellen, dass jeder Tennisverein, jedes Fitnesscenter und jeder, der meint, Sport zu betreiben, bei uns vorstellig werden, damit wir ihre Sportstätten fördern. Den Betrieb fördern wir ja, aber betreffend die Förderung von Sportstätten müssen wir uns sehr gut überlegen, wie wir entsprechende Lösungen finden. Die jetzigen Förderrichtlinien sehen das nicht vor. Wir werden uns aber im Ausschuss darüber unterhalten, inwieweit diesbezüglich Handlungsspielraum herrscht.

 

Ich bin auch froh, dass Herr Kasal angemerkt hat, dass wir den Mädchensport in Wien fördern sollen, was wir ja in vielfältigster Weise gemeinsam mit den Dachverbänden und mit den Fachverbänden tun. Ich darf zum Beispiel an die Initiative des Mädchenfußballtages erinnern, anlässlich welcher über die Jahre 10 000 Mädchen mit dem Fußballsport in Kontakt gekommen sind, und das ist auch einer der Gründe, warum Mädchenfußball in Wien boomt, und zwar nicht nur an der Spitze, sondern auch in der Breite.

 

Wenn Sie für diese Förderungen des Mädchensports sind, dann freut es mich, dass sie somit ja auch einverstanden sind, dass jene Sportvereine, die einen Nachwuchs an Mädchen haben, mehr Förderung bekommen als die Vereine, die Burschenmannschaften haben. Sie haben, als wir diese Förderung beschlossen haben, von Ungleichbehandlung und Schlechterstellung der Burschen gesprochen. Ich bin daher sehr froh, dass nun die Erkenntnis bei Ihnen gereift ist und Sie unseren Argumenten folgen, dass diese Förderung sehr gut ist.

 

Auch hinsichtlich der Trainingsmöglichkeiten in den Ganztagsschulen widerspreche ich Ihnen. Wenn nämlich der Turnsaal bis 18 Uhr belegt ist, dann ist das ja ein gutes Zeichen, nämlich dass es während der ganzen Schulzeit Turnunterricht gibt und mit den Kindern Sport betrieben wird. Man kann nicht sagen, dass der eine Sport besser als der andere ist. Wichtig ist, dass insgesamt gesehen die Infrastruktur hervorragend ausgenutzt wird und auch für die Vereine verfügbar ist.

 

Im Zusammenhang mit dem Sportstättenkonzept sage ich: Wir haben ein Konzept. Dieses ist für jeden Mann und jede Frau im Internet abrufbar. Dort sind auch alle Sportplätze ersichtlich. Und auch bei den Dachverbänden und Fachverbänden, mit denen wir ebenfalls sehr gut zusammenarbeiten, gibt es ein entsprechendes Konzept. Außerdem diskutieren wir auch im Landessportrat die verschiedensten Projekte, die wir in Zukunft und mit den Fachverbänden und Dachverbänden durchführen wollen. Und in Stadterneuerungsgebieten bauen wir ja bekanntlicherweise Campusschulen, und somit steht dort auch eine entsprechende Turnsaalinfrastruktur zur Verfügung, die dann auch dem organisierten Vereinssport zur Verfügung gestellt werden soll.

 

Ich möchte nun ein paar Highlights dieser gemeinsamen Zukunftsprojekte, die wir mit Fachverbänden und Dachverbänden und auch mit Sportvereinen entwickelt haben, auch dem Gemeinderat zur Kenntnis bringen. Zunächst nenne ich die im Jahr 2010 errichtete, 2 800 m² große Sport- und Fun-Halle in Ottakring, die auch einen großen Outdoor-Bereich hat. Insgesamt haben wir in Wien inzwischen drei Sport- und Fun-Hallen, und sehr viele Städte beneiden uns, dass wir einen so niederschwelligen Zugang zu Spitzensporteinrichtungen für jedermann und „jedefrau“ ermöglicht haben, wo man um sehr wenig Geld guten Sport betreiben kann. Und wir haben 2010 auch die Fußballakademie der Wiener Austria in Betrieb genommen, die für den Spitzensport im Fußball sehr wichtig ist.

 

2011 haben wir die größte Eishockeyhalle in Österreich, nämlich die Albert-Schultz-Halle, eröffnet, die umgebaut wurde, 7 000 Zuschauern Platz bietet und 3 überdachte Eisflächen hat. Diese ist ein tolles Event-Zentrum geworden. Dort finden inzwischen auch Handballspiele und andere Sportarten statt. Wir haben in diesem Sinn also eine gewisse Multifunktionalität für diese Halle geschaffen. 2011 wurde außerdem das Nachwuchszentrum für Rapid Wien eröffnet.

 

Wir bemühen uns auch immer, große Sport-Events nach Wien zu holen, und zwar nicht unbedingt die großen Breitensport-Events, was ja andere Städte auch tun, sondern durchaus auch Events in den sogenannten Randsportarten; das ist nicht meine Bezeichnung, sondert die der Medien. Wir hatten 2011 die American-Football-WM, die Volleyball-EM sowie die Faustball-Europameisterschaft in Wien. 2012 hatten wir die Jiu-Jitsu-WM und die Bowling-Europameisterschaft in Wien. 2013 hatten wir die Hockey-Europameisterschaft, die Baseball-Europameisterschaft in Wien, und so weiter, und so fort. Es gibt also auch in diesem Bereich sehr viele und gute Investitionen.

 

Auch im Breitensport und im Mädchen- und Frauensport tun wir sehr viel, das bestätigen die über 30 000 Teilnehmerinnen am Wiener Frauenlauf, was ein absoluter Rekord ist. Der Frauenlauf ist an seine Grenzen gekommen, und auch der Er-und-Sie-Lauf ist mit über 4 000 Pärchen ein toller Event, den wir unterstützen und der Breitensportförderung in der breitesten Basis eröffnet.

 

Wir haben 2012 für die Union 2012 das Union-Sportzentrum La Ville mit entsprechenden Trainingsmöglichkeiten für die Turner eröffnet, die – wohlgemerkt! – vom Bund und nicht von uns vor Schönbrunn abgesiedelt wurden. Und ich bin besonders stolz, dass wir 2013 in der Bernoullistraße das ASKÖ-Ballsportzentrum eröffnet haben, das mit 5 000 m² Sportfläche Raum für 4 Basketballfelder, 2 Handballplätze, 1 Trainingszentrum für ein Dojo, eine olympische Kampfsportart, und auch Möglichkeiten für den Behindertensport bietet. Ich kann mich noch gut erinnern, wie die FPÖ dagegen gewettert hat, dass wir dieses Projekt durchführen und dieses massiv kritisiert hat. Aber der Erfolg gibt uns recht: Mit den Timberwolves und dem WAT Floridsdorf haben zwei Wiener Handball-Spitzenmannschaften dort ihre Heimat gefun

 

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