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Gemeinderat, 46. Sitzung vom 20.11.2013, Wörtliches Protokoll  -  Seite 26 von 74

 

liche Idole genannt, die ich alle auch aus meiner Kindheit und aus dem Verfolgen der sportlichen Berichterstattung kenne und auch entsprechend bewundere. Ich möchte aber auch einige andere nennen, zum Beispiel Annemarie Moser-Pröll. (GRin Mag Ines Anger-Koch: Die habe ich doch genannt!) Aha, wunderbar, ich habe es nicht gehört!

 

Da wir gerade bei der Auswahl der Idole unter den Sportlerinnen und Sportlern des Jahres einen leichten Überhang in den Sportarten Fußball und Schifahren haben, möchte ich zum Beispiel die Siegerinnen des heurigen Preises der Sportlerlinnen im Mannschaftsbewerb nennen, nämlich die Geschwister Doris und Stefanie Schwaiger, aber auch die oftmals prämierte Mirna Jukić, die in einer jedenfalls in Österreich durchaus seltenen ... (GR Dkfm Dr Fritz Aichinger: Trixi Schuba!) Trixi Schuba ist ein bisschen länger her, das ist sozusagen mehr Ihre Generation! (Heiterkeit bei den GRÜNEN.)

 

Claudia Kristofics-Binder wäre dann eher meine Generation. Jetzt muss ich einmal lange nachdenken, ob mir noch etwas einfällt: Bei mir wären es halt Ursula Profanter oder Kate Allen. (Zwischenruf von GRin Henriette Frank.) Natürlich geht es nicht darum! Aber ich habe 40 Minuten Zeit und erlaube mir einen kleinen humoristischen, aber nicht ausschließlich humoristischen Schwenk, weil gerade die Frage, welche Bilder unsere Gesellschaft prägen, also die Frage der Rollenbilder nicht nur zum Verblödeln da ist. (Beifall bei GRÜNEN und SPÖ.)

 

Bei aller Freude daran, die Sache auch durchaus locker und mit Humor zu nehmen, möchte ich darauf hinweisen, dass ich einen Aspekt nicht verblödeln möchte, weil ich diesen sehr ernst nehme. Ich beziehe das jetzt wieder auf den Sport – und nehme das dem Sport prinzipiell nicht übel –: Aber gerade im Sport sind struktureller Sexismus und strukturelle Diskriminierung sehr deutlich nachzuvollziehen. Sie lachen! Ich kann Ihnen aber aus eigener Erfahrung sagen, wie breit da die Möglichkeiten der Diskriminierung sind. Ich habe zwölf Jahre lang Leistungssport betrieben, ab meinem 14. Lebensjahr, und ich kann Ihnen sagen: Das fängt bei blöden Witzen bei der Physiotherapie bis hin zur Sauna an und geht leider sehr oft weiter.

 

Das darf man nicht herunterspielen. Ich will das auch nicht dramatisieren, ich sage nur: Das ist Tatsache, es kommt vor, und ich meine, gerade im Bereich des Sports sollte man der Art und Weise, wie mit Mädchen umgegangen wird und wie Trainer mit – ich betone jetzt dieses Wort – Mädchen umgehen, ganz große Aufmerksamkeit widmen. Das gilt auch für die Ausbildung der Trainer und der Trainerinnen. Ich sage das jetzt auch aus eigener Erfahrung: Gerade im Breitensportbereich bis hin zur Basis des Spitzensports sind die Trainer und Trainerinnen, die Jugendliche und Kinder trainieren, selten die Bestausgebildeten, weil sich die Vereine das meistens nicht leisten können.

 

Das ist so, und das ist aus meiner Sicht ein struktureller Fehler. Das muss man von Grund auf ändern. Das kann die Politik aber nicht allein ändern, das muss sie gemeinsam mit den Dachverbänden und Fachverbänden machen. Dabei geht es auch um die Ausbildung all der im Trainingsbereich befindlichen Personen, von den Lehrwarten – ich weiß nicht, ob sie jetzt noch so heißen, aber zu meiner Zeit hießen sie so – bis hin bis zu den A1-Trainern und -Trainerinnen. Das ist ein großer Bereich, der nicht optimal abgedeckt ist. Das ist nicht nur oder nur zu einem sehr geringen Anteil Ländersache, das ist aber aus meiner Sicht ein ganz wesentlicher Bereich der Sportpolitik, der angegangen werden sollte.

 

Jetzt haben wir über die Idole gesprochen, und Sie haben ein bisschen Einsicht genommen in das, was in der Sportpolitik über die reine Aufgabe der Gemeinde hinaus zu tun ist, und ich möchte jetzt, nachdem wahrscheinlich noch häufiger darauf hingewiesen werden wird, was in der Stadt Wien alles nicht geschieht, darauf Bezug nehmen, was schon geschehen ist.

 

Ganz aktuell: Heute haben wir den 20., und vor nicht einmal fünf Tagen ist das neue Leichtathletikzentrum eröffnet worden. Es ist dies eine gut zu nützende Sportstätte im Prater mit sehr vielen Trainingsmöglichkeiten, und diese wird auch stark genützt. Soviel ich weiß, hat sich da schon eine große Anzahl von Vereinen angemeldet, und es ist dies eine Sportstätte, die auch für Schulen und Kindergärten zur Verfügung steht. Dieses Leichtathletikzentrum dient als Trainingsstätte nicht nur dem Leistungssportbereich, sondern es steht somit auch ein neuer großer Platz für die frühe Ausbildung der Bewegungsmöglichkeiten im Kindergarten und in der Schule zur Verfügung.

 

Außerdem erwähne ich das neue Ballsportzentrum in der Bernoullistraße. Relativ spannend finde ich auch die künstliche Wildwasseranlage in Wien, Höhe Steinspornbrücke, die ich einstweilen nur aus den Berichten kenne. Aber ich bin sehr neugierig und werde sie mir demnächst einmal original anschauen beziehungsweise sie vielleicht sogar im Sommer als Schwimmerin ausprobieren. Denn sie steht – was ich nicht gewusst habe – auch Schwimmern und Schwimmerinnen zur Verfügung. Sie ist also nicht nur für Wildwasser- und Rafting-Sportler und -Sportlerinnen, sondern man kann da auch Wildwasser schwimmen. Das erinnert mich auch an Aktivitäten in meiner Jugend: Was ich mit großer Begeisterung machte, war zum Beispiel in der Alm, einem sehr kalten Fluss, zu Hochwasser zu schwimmen. Denn wenn es kein Hochwasser gegeben hat, war das Schwimmen nicht möglich, weil diese Gebirgsflüsse nur ungefähr knöchel- bis knietief sind. Das war eine echt spannende Herausforderung. Aber möglicherweise traue ich mich in meinem Alter nicht, das zu tun, und werde mir die Wildwasseranlage nur von außen anschauen. Diese Entscheidung behalte ich mir noch vor.

 

Ich habe jetzt auf diese drei neuen Sportstätten hingewiesen, ich gehe aber davon aus, dass andere im Laufe der Debatte noch auf viel mehr Sportstätten hinweisen werden.

 

Selbst wenn häufig kritisiert wird, dass zu wenig getan wird: Wir sind auch eine Stadt, die Austragungsort für sehr viele große internationale Veranstaltungen ist. Bei der Postnummer, die zum Beispiel heute zur Verhandlung steht, geht es ja auch um die Subvention einer

 

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