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Gemeinderat, 44. Sitzung vom 25.10.2013, Wörtliches Protokoll  -  Seite 32 von 63

 

Hilfe für diejenigen, die es brauchen. Die verschiedensten Zielgruppen werden pro Verein angesprochen. Es sind sehr engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in diesen Vereinen. Es wird sehr gute und qualitätsvolle Arbeit geleistet.

 

Frau Kollegin Anger-Koch, weil Sie auch die Arbeit und das Output dieser Vereine angesprochen haben, ich möchte Ihnen eingangs sehr danken für den Zuspruch der Wiener Integrationspolitik, den Sie hier auch ausgesprochen haben. Sie haben gesehen, dass Wien am guten Weg ist, hier integrationspolitisch etwas weiterzubringen, also das Fundament, das da ist, natürlich auch weiterzutragen und weiterzubringen und Staatssekretär Kurz auch immer Wien als positives Beispiel und das nicht nur einmal, sondern wirklich vermehrt sieht und Wien als immer wieder auch positiv darstellt. Aber was ich Sie fragen möchte, weil es für mich schon an eine Beleidigung der Arbeit der MitarbeiterInnen in diesen Vereinen und NGOs grenzt: Kennen Sie den Output dieser beiden Vereine? Wissen Sie, welche Arbeit dort geleistet wird? Haben Sie mit KlientInnen, mit den MitarbeiterInnen selbst gesprochen? Denn ich möchte hier widersprechen. Ich möchte wirklich festhalten, dass qualitätsvolle gute Arbeit von sehr engagierten MitarbeiterInnen geleistet wird und möchte von dieser Stelle aus ein großes Dankeschön an diese richten! (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)

 

Es ist uns, wie gesagt, sehr wichtig, hier im Tandem mit diesen Vereinen und Organisationen, wie *peppamint und Initiative Minderheiten, die diese beiden Poststücke heute sind, im Kampf für mehr Chancengerechtigkeit und Gleichberechtigung zu arbeiten. Wir lassen niemanden zurück. Wir wollen die Menschen stärken. Wir wollen sie empowern, dass sie ihre Chancen selbst ergreifen und sie mit den vielen verschiedenen Maßnahmen, die wir setzen, auch dazu ermuntern, eben diese Chancen selbst zu ergreifen und wir stehen ihnen sozusagen an der Seite.

 

Als Frauensprecherin meiner Fraktion ist mir immer sehr wichtig, dass sehr viele frauenspezifische Initiativen und Projekte immer wieder von der Stadt lange, in Dreijahresverträgen, Einjahresverträgen, gefördert werden, dass für Frauen sichtbar gemacht wird, dass Frauen empowert werden, junge Mädchen und Frauen gefördert werden. Denn wir haben ein Credo in dieser Stadt, das unsere Frauenstadträtin proklamiert hat: „Jede Frau soll in dieser Stadt sicher, selbstbestimmt und unabhängig leben können.“ Dafür kämpfen wir mit diesen Vereinen und Organisationen tagtäglich sehr engagiert.

 

Zu den Akten, ganz kurz: Kollege Akkilic hat sehr ausführlich schon das Poststück Nummer 2, nämlich den Verein Initiative Minderheiten, der 1991 gegründet wurde, mit seinen unterschiedlichen Tätigkeiten und eben mit dem konkreten Projekt vorgestellt. Wie gesagt, nur ganz kurz: Es ist hier das Ziel, eine minderheitengerechte Gesellschaft zu schaffen, in der individuelle Lebensentwürfe, unabhängig von Merkmalen wie ethnischer, sozialer oder religiöser Zugehörigkeit, sexueller Orientierung oder Behinderung, als gleichberechtigt und gleichwertig anerkannt sind. Es ist sozusagen auch eine Vermittlerrolle, die dieser Verein zwischen den einzelnen Minderheitengruppen übernimmt. Er versteht sich als Schnittstelle zwischen Kultur und Bildung.

 

Das vorliegende Projekt wurde auch sehr ausführlich analysiert von Frau Kollegin Anger-Koch, was die historische Abhandlung des Themas Mehrsprachigkeit betrifft. Gerade aber auch anhand dieser historischen Abhandlung können wir die Diskussion heute genauer analysieren und betrachten. Mit diesem Symposium soll eben auch ein Bewusstsein für eine breitere Öffentlichkeit zum Thema Mehrsprachigkeit geschaffen werden. Es ist wichtig für die Auseinandersetzung, dass eben eine breitere Öffentlichkeit dieses große Potenzial der Mehrsprachigkeit, wie es in Wien herrscht, auch wahrnimmt und schätzt.

 

Zum Thema haben wir auch im letzten Gemeinderatsausschuss sehr ausführlich darüber gesprochen. Die Frau Stadträtin hat den Leitfaden auch heute noch einmal erwähnt, wo alle Maßnahmen zum Spracherwerb beinhaltet werden. Man sieht, Wien tut etwas, wir sprechen nicht nur darüber, Wien handelt.

 

Der zweite Akt, Postnummer 1, der heute zur Beschlussfassung vorliegt, hat die Mädchenberatung *peppamint zur Beschlussfassung. Es ist der Verein Caritas der Erzdiözese Wien, der *peppa, nämlich das Mädchenzentrum, leitet und eben jetzt *peppamint, die interkulturelle Mädchenberatung. *peppa ist seit 2009 auch unverzichtbar in unserer Wiener Vereinslandschaft. Wir haben hier als Zielgruppe junge Mädchen und Frauen mit Migrationshintergrund, wo es uns besonders wichtig ist, diesen Frauen eine Teilhabe an der Gesellschaft zu ermöglichen, sie zu empowern, zu stärken, dass sie das ergreifen können, was sie sich wünschen, was sie sich für ihr Leben vorstellen und wir eben diese Frauen, die in einem ambivalenten Spannungsverhältnis auch von Herkunft, Familie und neue Heimat hier in Wien leben, unterstützen und ihnen als Anlaufstelle für die verschiedensten Belange, die es im Leben einer jungen Frau gibt, Unterstützung zu bieten und sie zu unterstützen.

 

In Richtung FPÖ, wenn Sie hier auch ruhiger und bedachter und, ich möchte auch sagen, belehrender vortragen und argumentieren als zum Beispiel Ihr Kollege Jung, der oft ein bisschen energischer hier vorträgt (GR Mag Wolfgang Jung: Ich habe überhaupt nichts gesagt! Aber manche brauchen das!), möchte ich Ihnen schon sagen, dass Sie heute nichts, absolut nichts zur Versachlichung der Integrationsdebatte beigetragen haben. Ich denke, es ist doch wichtiger, dass wir uns gemeinsam fragen: Wo geht jemand hin? Was macht jemand hier in Wien aus seinem Leben? Welche Chancen kann er/sie ergreifen? (GR Mag Wolfgang Jung: Aber auch was er tut! Nicht nur die Chancen, die er hat, sondern was er daraus macht!) Und nicht immer auseinanderdividieren, wo jemand herkommt, und diejenigen, wir und sie. Also, mit dieser Thematik, mit dieser Debatte tragen Sie nicht zur Versachlichung bei! (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN. - GR Armin Blind: Milli Görüs!)

 

Ich möchte auch sagen, dass das zutiefst zukunftsfeindlich und menschenverachtend ist! Denn Sie müssen

 

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