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Gemeinderat, 16. Sitzung vom 23.11.2011, Wörtliches Protokoll  -  Seite 12 von 72

 

die Gartenbetreuung machen. Gibt es in ihrem Hause Berechnungen, welches Modell günstiger kommt, ob ich einen Privaten oder die hauseigene Wiener-Wohnen-Tochter nehme?

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Bitte, Herr Stadtrat.

 

Amtsf StR Dr Michael Ludwig: Herr Gemeinderat!

 

Ich bin prinzipiell für ein gemischtes System. Wir haben, was die Gartenbetreuung betrifft, unterschiedliche Zugänge. Das hat sich auch durchaus bewährt, dass es hier verschiedene Zielgruppen gibt, die die Bedürfnisse der Grün- und Außenraumbetreuung abdecken. Das sind zum einen private Firmen, das ist zum anderen die Haus- und AußenbetreuungsGmbH, also die Tochter von Wiener Wohnen, und das sind zum Dritten in manchen Bereichen auch die Hausbesorgerinnen und Hausbesorger, wo das in Abstimmung mit der Hausgemeinschaft betreut und durchgeführt wird. An und für sich, glaube ich, ist dieses Mischsystem ein gutes. Man muss nur sehen, dass diese Zielgruppen unterschiedliche Aufgaben haben und auch ein unterschiedliches Leistungsspektrum abdecken können. Wir haben zum Beispiel in der Vergangenheit insbesondere beim Baumschnitt ganz bewusst immer wieder private Gartenbetreuungsfirmen einbezogen. Das hat sich durchaus bewährt. Die Haus- und AußenbetreuungsGmbH hat sich jetzt bemüht, die entsprechenden Konzessionen, beispielsweise auch für Baumschnitt, zu bekommen. Aber prinzipiell halte ich es für gut, dass es immer wieder, auch um den Markt weiter zu beobachten, die Möglichkeit gibt, dass sich auch private Firmen beteiligen.

 

Was die Kosten betrifft, ist es deshalb etwas schwieriger, genau auf den Punkt zu berechnen, weil es hier unterschiedliche Aufgaben gibt. Bei einer Privatfirma beschränkt sich das Aufgabenportfolio im Regelfall auf die Betreuung des konkreten Grünbereiches, während die Haus- und AußenbetreuungsGmbH im Regelfall weiterführende Aufgaben hat. Es hat auch sehr oft mit der konkreten Aufgabe zu tun, beispielsweise beim Baumschnitt, wie bereits erwähnt, haben wir ganz bewusst und gezielt auch private Firmen eingebunden, weil es, auch was Sicherheitsvorkehrungen und viele andere Dinge betrifft, gut ist, wenn man konzessionierte Grünraumbetreuer einbezieht.

 

Von daher bekenne ich mich zu diesem Mischsystem und werde gerne auch versuchen, das für die Zukunft aufrechtzuerhalten.

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Die nächste Zusatzfrage wird von GR Mag Maresch gestellt. - Bitte.

 

9.57.34

GR Mag Rüdiger Maresch (Grüner Klub im Rathaus): Sehr geehrter Herr Stadtrat!

 

Wiener Wohnen hat auch sehr innovative Projekte, gerade was die Gartengestaltung betrifft. Deswegen meine Frage in diese Richtung. Es gibt einen wunderschönen Grätzelgarten in Strebersdorf, vom Verein Wirbel gestaltet.

 

Deswegen meine Frage: Wie können sich GemeindebaumieterInnen mit Wiener Wohnen zusammentun, um Grätzelgärten nicht nur zu gestalten, sondern in Gang zu bringen, wenn man so will?

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Bitte, Herr Stadtrat.

 

Amtsf StR Dr Michael Ludwig: Herr Gemeinderat!

 

Ich denke, dass Grätzelgärten oder auch Gemeinschaftsgärten eine sehr gute Möglichkeit der Grün- und Freiraumgestaltung sind, wie ich meine, aus mehreren Gründen.

 

Ein Grund ist, dass es eine Möglichkeit ist, auch die Identifikation mit dem Grünraumbereich zu stärken, was dazu führt, dass es beispielsweise überall dort, wo wir solche Versuche gestartet haben, weniger Vandalismus gibt und umgekehrt sich die Mieterinnen und Mieter, weil sie sich damit identifizieren, sogar auch um den Grünraum kümmern, was mithilft, Kosten zu sparen, zum Beispiel auch im Rahmen der Betriebskostenabrechnung, die wir heute schon angesprochen haben.

 

Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass es auch gemeinschaftsstärkend wirkt, also dass es möglich ist, mit dieser gemeinsamen Betreuung des grünen Freibereichs die Hausgemeinschaft zu forcieren. Hier haben wir sehr gute Beispiele, die wir im privaten Hausbereich unterstützen, vor allem über das Instrument der Gebietsbetreuungen, das sehr gut funktioniert, aber auch bei den Gemeindebauten.

 

Der von dir angesprochene Gemeinschaftsgarten in der Roda-Roda-Gasse war einer der ersten, die wir durchgeführt haben. Wir sind dort jetzt schon im insgesamt dritten Jahr. Es hat sich sehr bewährt. Man sieht jetzt schon auch, was dort quasi geerntet wird. Also, man sieht auch den Erfolg. Aber man sieht auch den Erfolg in der Hausgemeinschaft. Das ist der Grund, dass wir das auch in anderen Wohngemeinschaften unterstützt haben. Wir sind jetzt zum Beispiel dabei, das im 17. Bezirk in der Promenadegasse, aber auch im Matteottihof im 5. Bezirk mit den Mieterbeiräten, mit den Mieterinnen und Mietern durchzuführen.

 

Von daher haben die Mieterinnen und Mieter mehrere Möglichkeiten, sich an Einrichtungen von Wiener Wohnen zu wenden: entweder direkt im Kundendienstzentrum oder, was vielleicht die Durchführung und Betreuung betrifft, noch leichter bei den Wohnpartnern, die sehr oft auch als Koordinationsstelle fungieren und mithelfen, dass diese Gemeinschaftsgärten dann tatsächlich in einem konkreten Projekt münden.

 

Es muss vorher definiert werden, welche Flächen möglich sind, unter Einbeziehung auch welcher Mieterinnen und Mieter. Es muss natürlich auch die Zustimmung der gesamten Hausgemeinschaft eingeholt werden. Aber wir sehen, dass es da ein immer stärker werdendes Interesse gibt, und wir werden hier gerne, soweit es auch unseren finanziellen Möglichkeiten entspricht, viele, viele Projekte unterstützen, weil wir eben sehen, dass es hier auch sehr positive, gemeinschaftsstärkende und soziale Überlegungen gibt, die wir gerne unterstützen.

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Die 5. Zusatzfrage wird von GRin Frank gestellt. - Bitte.

 

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