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Gemeinderat, 48. Sitzung vom 23.06.2009, Wörtliches Protokoll  -  Seite 31 von 102

 

darauf setzen kann auf diesen Job und dass hier gleich gearbeitet werden kann. Hier sind Einschulungsmaßnahmen nötig, hier sind Ausbildungs- und zusätzliche Qualifizierungsmaßnahmen gefordert.

 

Es gibt weiters 18 neue Dienstposten, die dort geschaffen wurden, um Wohngemeinschaftsverbünde einzurichten, neue Wohngemeinschaften sollen eingerichtet werden und wir wissen natürlich auch, und ich war auch selbst dort und habe mich einige Male überzeugt, wie es in den Krisenzentren zugeht. Wir werden auch heuer noch ein neues Krisenzentrum dazubekommen und ich glaube, ein weiterer Punkt - und das wird auch sehr erfreulich sein - ist, dass sich dort die Dienstgeberin gemeinsam mit dem KDZ, aber auch mit der Personalvertretung zusammensetzt und versucht, ein Personalbedarfsmodell zu entwickeln. Und wenn sie dann dieses Personalbedarfsmodell entwickelt haben, werden wir schauen, wo wir auch tatsächlich liegen. Auch hier befindet sich Wien in einer Vorreiterrolle, denn Wien besitzt als einziges Bundesland eine Stabsstelle in der Jugendwohlfahrt, die sich eigentlich mit Forschung und Entwicklung beschäftigt, und auch auf diesen Weg, den wir hier gehen, sollten wir sehr stolz sein, und den werden wir auch weiter gehen.

 

Ein weiteres Kapitel ist die Bildungspolitik. Wenn wir von Bildungspolitik sprechen, dann reden wir immer über einen umfassenden Bildungsbegriff, und der geht weit über das, was das Schulsystem betrifft, hinaus. Es geht hier um lebenslanges Lernen und Erlernen von Zusatzqualifikationen. Und dass wir hier mit allen Einrichtungen, die hier mithelfen und mitarbeiten, in Wien auf sehr guter Schiene sind und einen sehr guten Weg gehen, zeigen auch die Arbeitslosenzahlen. Jeder Arbeitslose ist ein Arbeitsloser zu viel, aber wenn man hier die Steigerungszahlen der anderen Bundesländer ansieht und mit der Wiener Steigerungszahl vergleicht, dann kann man durchaus feststellen, dass sich der Weg, den wir in Wien gehen, auch in der Bildungsfrage durchaus bezahlt macht.

 

Was wir wollen, ist auch klar: Wir wollen die beste Bildung für alle unsere Kinder, wir wollen eine Chancengerechtigkeit im Bildungssystem, wir wollen aber auch eine Bildung, die nicht davon abhängt, wie viel die Eltern im Geldbörsel haben.

 

Lassen Sie mich hier beim Kindergarten beginnen. Wir haben in Wien auch schon ohne Gratiskindergarten und die Maßnahmen, die heuer gesetzt worden sind, im Vorjahr bereits mehr Kinder in der Kinderkrippe gehabt als der Rest von Österreich zusammen. Wir haben bereits im Vorjahr 2 000 neue Kinderbetreuungsplätze geschaffen, und wir werden im heurigen Jahr noch einmal 2 200 neue Krippen- und Kindergartenplätze anstreben.

 

Mit der Entscheidung, den beitragsfreien Kindergarten einzuführen, ist hier ein riesiger Schritt zur Entlastung aller Familien gelungen. Die Realisierung des Gratiskindergartens ist in Wien ein Riesenprojekt. Wenn man sich das anschaut, ist vom Zeitpunkt des Regierungsbeschlusses bis zur tatsächlichen Umsetzung sehr wenig Zeit für das Projekt, das hier umgesetzt werden muss. Mit der Umstellung von der Gruppenförderung auf die Individualförderung, die auch eine riesige Herausforderung bedeutet, ist sehr, sehr vieles gelungen, und die Kolleginnen und Kollegen haben da hervorragende Arbeit geleistet.

 

Um das noch einmal zu verdeutlichen: Bei der Einführung der ganztägigen Betreuung bedeutet das eine Entlastung um mindestens 226 EUR pro Kind für alle! Es wurde in Wien auch geregelt, dass die Möglichkeit besteht, für einkommensschwache Familien den Essensbeitrag bis zu einer Höhe von 57,41 EUR zu ersetzen.

 

Immer wieder wird von einem Wettlauf gesprochen: Wer war der Erste mit dem Gratiskindergarten, der hier eingeführt wurde? Wir haben in Wien ein einzigartiges Projekt, das verpflichtend mit dem Wiener Bildungsplan eingeführt wird. Wir haben auch ein einzigartiges Projekt mit viel weniger Schließtagen als in anderen Bundesländern, mit anderen Öffnungszeiten als in anderen Bundesländern. Und nicht in allen anderen Bundesländern gibt es auch ein Essensangebot.

 

Das alles ist in Wien anders, wir haben hier die tolle Einrichtung unserer Kindergärten. Wir haben eine tolle Einrichtung, weil wir die Kindergärten als Bildungsinstitution sehen und als Einrichtungen, die die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ermöglichen. Wir lassen uns nicht vergleichen mit Kindergärten mit Halbtagsöffnungen, wir lassen uns nicht vergleichen mit Kindergärten, in denen es 45 Schließtage gibt, und, wie gesagt, wir lassen uns nicht vergleichen mit Kindergärten ohne Essensangebot. Wir sind auf unser Wiener Angebot des Gratiskindergartens sehr, sehr stolz.

 

Auch die Personalsituation in den Kindertagesheimen wurde des Öfteren angesprochen, und dass wir zu wenig qualifizierte PädagogInnen in unseren Bereichen haben. Natürlich stimmt es, dass es bundesweit am Arbeitsmarkt eine Verdünnung bei den zur Verfügung stehenden KindergartenpädagogInnen gibt und dass wir bundesweit zu wenige KindergartenpädagogInnen haben.

 

Aber hier sei auch festgestellt: Die Stadt Wien hält alle gesetzlichen Normen und Regelungen wie Anzahl, Gruppengröße und Quadratmeterzahlen entsprechend ein. Natürlich unternimmt die Stadt Wien alles, um in Zukunft auch mehr Pädagoginnen und Pädagogen aufzunehmen und genügend zu bekommen. Wien ist das einzige Bundesland, und ich wiederhole das: Wien ist das einzige Bundesland, das Zusatzmaßnahmen und Zusatzausbildungsinitiativen gesetzt hat! Alle anderen Bundesländer tun das nicht.

 

Wir haben mit den Projekten „Restart", „Change" und „Pick up" die Möglichkeit, in Zukunft 270 bis 300 Pädagoginnen und Pädagogen zusätzlich in das System hineinzubekommen. Wir haben es mit dem System „Pick up" noch dazu geschafft, die Sackgasse, in der die ArbeitnehmerInnen, die KindergartenassistentInnen, dringesteckt sind, aufzubrechen, sodass die KindergartenassistentInnen die Möglichkeit haben, die Berufsreife und eine qualifizierte Ausbildung zu machen. Hier

 

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