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Gemeinderat, 31. Sitzung vom 29.02.2008, Wörtliches Protokoll  -  Seite 26 von 95

 

Integration und Zuwanderung mehr Probleme birgt als Vorteile, nämlich auch vor allem am bildungspolitischen Sektor. Es wird nämlich unter anderem in dieser Studie festgestellt, dass jene Kinder nicht nur sprachliche Defizite aufweisen, sondern auch sehr, sehr weit in der sozialen Entwicklung hinterherhinken. Sie erreichen oftmals nicht ein Niveau, das ihrem Alter entsprechen würde. Auch beim Pflegen sozialer Kontakte soll es laut dieser Studie Schwierigkeiten geben. Da muss man natürlich auch die Zusammenhänge verstehen und sehen, wenn man sieht, dass in den Schulklassen die Gewalt steigt. Oftmals ist es so: Wer nicht mehr kommunizieren kann, greift oftmals leider zu anderen Mitteln. Die Studienautorin Brigitte Sindelar gibt der FPÖ auch weiter recht. Sie sagt, die Ergebnisse sind eine bildungs- und sozialpolitische Zeitbombe und die bestehenden Fördermaßnahmen sind nicht ausreichend. Daher haben wir immer schon die letzten Monate und Jahre laufend wiederholt in den Medien und hier in den Sitzungen die Forderung nach einem verpflichtenden Integrationsjahr vor allem für Zuwandererkinder gestellt, damit diese die deutsche Sprache und auch die sozialen Fähigkeiten erlernen.

 

Wir haben diese Forderung wirklich bei jeder Sitzung wiederholt und getrommelt, und es war auch sehr, sehr lange Zeit zu handeln. Trotzdem muss man feststellen, dass diese Stadt in eine fast irreversible Situation manövriert wurde. Es sind schon fast mehr als die Hälfte der Schulanfänger Kinder mit Migrationshintergrund, wie es so schön heißt. In manchen Volksschulen gibt es noch eine Hand voll heimischer Kinder – ich rede jetzt nicht von Schulklassen, sondern von ganzen Schulen, wo es nur noch drei oder vier oder fünf österreichische Kinder gibt. Der Islam ist im Vormarsch, das möchte ich gar nicht so weit breittreten, dazu haben wir schon viele Sitzungen gehabt. Ich sage nur, die Akademie der Wissenschaften hat gesagt, dass bis zum Jahre 2020 die Mehrheit der Schüler in Wien islamisch sein wird.

 

Es findet eine Gewalt und eine Verrohung in den Schulen statt. Die Ergebnisse, wie schon zitiert, der PISA- und der PIRLS-Studie sind alles andere als erfreulich. Immer mehr Eltern schicken ihre Kinder in teure Privatschulen aus Angst vor den Zuständen an den öffentlichen Schulen.

 

Ich frage nun hier in den Raum: Was muss noch passieren, damit hier ein Umdenken stattfindet? Wir haben jetzt jüngst das Beispiel Kosovo gesehen. Dieser wurde für unabhängig erklärt oder hat sich selbst für unabhängig erklärt. Das war ein urserbisches Gebiet und wurde innerhalb von wenigen Jahrzehnten von Zuwanderern einfach eingenommen, bis sie selbst die Unabhängigkeit deklariert haben. Deswegen hat die FPÖ auch immer gesagt, es muss hier ein Zuwanderungsstopp stattfinden ... (GR Mag Wolfgang Gerstl: Das ist doch unglaublich! Geschichtsfälschung!) – Sie brauchen mir von Geschichte nichts zu erzählen, Herr Kollege Gerstl! Also, Sie brauchen mir sicher nichts zu erzählen! Eine Minuszuwanderung muss stattfinden! Natürlich sind Integration und Assimilation eine Bringschuld der Zuwanderer. Und genau das ist das Gebot der Stunde: Eine Bringschuld der Zuwanderer muss das sein, und nicht eine Schuld, die wir hier zu bringen haben.

 

Das größte und bisher ungelöste Problem ist das Thema Sprachdefizite. Nochmals zitiere ich die PISA- und PIRLS-Studie: Es gibt enormen Aufholbedarf hier im Bildungswesen in Österreich und vor allem in Ballungszentren. Laut Studie ist der Anteil an Risikoschülern in Österreich besonders hoch, 16 Prozent der getesteten Volksschüler haben Mühe mit den einfachsten Leseaufgaben, wo natürlich die Experten die schulische Entwicklung gefährdet sehen. Es gibt auch nur sehr wenige Spitzenleser im europäischen Vergleich, nur 8 Prozent der österreichischen Volksschüler erreichten bei PIRLS die höchste Lesekompetenzstufe. Es ist eben offensichtlich, dass dieses Ergebnis vor allem auf Grund der hohen Anzahl an Zuwandererkindern mitverursacht wird, die eben der deutschen Sprache nicht mächtig sind.

 

Das Testergebnis zeigt auch weiter einen positiven Zusammenhang von Leseleistung und Kindergarten- beziehungsweise Vorschulbesuch: Je länger eine frühkindliche Bildungseinrichtung besucht wurde, desto besser ist dann auch die spätere Leseleistung.

 

Wir haben in diesem Zusammenhang immer gefordert – das freiheitliche Schulmodell „Zuerst Deutsch – dann Schule" –, dass Kinder mit Sprachproblemen so lange in sprachfördernde Kindergärten oder Vorschulen gehen sollten, bis sie der deutschen Sprache ausreichend mächtig sind und dem Regelunterricht beiwohnen können. Es ist nämlich ein Faktum, dass Kinder, die mit Sprachdefiziten ausgestattet sind, von vornherein schlechtere Chancen haben. Deswegen haben wir immer wieder dieses verpflichtende Integrationsjahr mit einem intensiven Deutschunterricht gefordert, weil es eben allen nützt: den Zuwandererkindern, es gibt keine Verständigungsprobleme mehr, und natürlich auch den Kindern in Österreich, den österreichischen Kindern. Wir haben hier eine echte Chancengleichheit.

 

„Zuerst Deutsch – dann Schule", das sollte das Motto sein. Wir haben dieses Wiener Schulmodell immer mit dem Beisatz gefordert, dass wir ein verpflichtendes Vorschuljahr für alle Kinder ablehnen, weil wir natürlich der Meinung sind, dass nur die Kinder dieses Vorschuljahr ableisten sollten, die Sprachprobleme haben.

 

Wir haben immer wieder darauf hingewiesen, dass es sehr, sehr gute Ansätze zum Beispiel in Neunkirchen in Niederösterreich gibt, wo einiges probiert wurde, oder im Nachbarland in Deutschland in Hessen. Es wurde aber alles durch die Bank, vor allem von den Vertretern der Rathaus-Roten abgelehnt. Die Frau Brandsteidl hat gesagt, sie will sich mit dem Konzept in Neunkirchen gar nicht auseinandersetzen. Es wurde immer abgelehnt. Es wurde hier pauschaliert abgelehnt mit den typischen Wörtern wie Fremdenfeindlichkeit, Intoleranz und so weiter, also die üblichen Argumente, die eigentlich keine echten Argumente sind, sondern einfach Vorwürfe und Vorurteile.

 

Aber offensichtlich wurde in der Zwischenzeit nachgedacht, es hat Gott sei Dank offensichtlich ein Umdenken stattgefunden, ein erster Schritt, zwar sehr spät,

 

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