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Gemeinderat, 26. Sitzung vom 20.11.2007, Wörtliches Protokoll  -  Seite 43 von 112

 

weiterzuführen, hier nicht scheitern.

 

Wir fordern auch wieder einmal den Sportstättenplan und stellen diesbezüglich den Antrag an die amtsführende Stadträtin für Bildung, Jugend, Information und Sport, dass auf Basis internationaler Kriterien für die Verfügbarkeit von Sportstätten ein Sportstättenplan in Wien zu erarbeiten ist. In formeller Hinsicht wird die sofortige Abstimmung beantragt. (Beifall bei der ÖVP.)

 

Aber auch ein anderes Thema ist für uns wichtig, das in den letzten Monaten immer wieder durch die Medien kursiert ist, und zwar, dass wir uns mit dem Bereich Jugend mehr beschäftigen und dass da kein Stillstand entsteht, sondern dass wir hier nachhaltig arbeiten. Unsere Jugend braucht einen Raum, sie braucht Platz, und sie braucht einfach menschliche Unterstützung. Sie planen ein Bauprojekt und haben sich noch keine Gedanken darüber gemacht, dieses auch den Erfordernissen von Jugendlichen anzupassen.

 

Um dem jugendspezifischen Aspekt der Stadtförderung stärker als bisher Rechnung zu tragen, bedarf es einer Definition der Kriterien von Jugendverträglichkeit und der Erstellung eines diesbezüglichen Katalogs. Wir bringen auch hier einen Beschluss- und Resolutionsantrag ein:

 

„Die amtsführende Stadträtin für Bildung, Jugend, Information und Sport möge in Absprache mit dem amtsführenden Stadtrat für Stadtentwicklung und Verkehr und dem amtsführenden Stadtrat für Wohnen, Wohnbau und Stadterneuerung folgende Schritte setzen: Definition von Kriterien für die Jugendverträglichkeit von Bauprojekten und Zusammenfassung dieser Kriterien in einem eigenen Katalog, Einführung einer verpflichtenden Jugendverträglichkeitsprüfung bei Bauvorhaben, wenn diese gewisse quantitative Ausmaße überschreiten, Anwendung des Jugendverträglichkeitskatalogs bei der Entwicklung und Errichtung neuer Stadtteile.

 

In formeller Hinsicht wird die sofortige Abstimmung beantragt." (Beifall bei der ÖVP.)

 

Das Konfliktpotenzial vieler Jugendlicher findet dann quasi auch seinen Ausdruck in den Schulen. Um hier rechtzeitig entgegenzusteuern und den Lehrern und Eltern sowie auch den Schülern Hilfe zu geben, müssten von der Stadt Wien für schulbegleitende Sozial- und Jugendarbeit geschulte Jugendsozialarbeiter und Schulpsychologen bereitgestellt werden. Das heißt, hiefür müssen die finanziellen Ressourcen sichergestellt werden. Auch im Bereich der Schulmediation, der Kinder- und Jugendanwaltschaft finden die Personalressourcen keinen Niederschlag. Wir haben schon sehr oft erwähnt, wie wichtig gerade die Schulmediation in den Schulbereichen ist, weil sie eben auch in den Bereich der Familien hineinkommt.

 

Deshalb stellen wir auch hier einen Antrag betreffend Aufstockung der finanziellen und personellen Ressourcen für schulbegleitende Maßnahmen an die amtsführende Stadträtin für Bildung, Jugend, Information und Sport. Sie möge im Budgetvoranschlag für 2008 die vorgesehenen finanziellen Mittel für schulbegleitende Maßnahmen um 30 Prozent erhöhen und die Anzahl der an den Schulstandorten tätigen Schulpsychologen und Jugendsozialarbeiter derart aufstocken, dass eine bedarfsorientierte Betreuung an den Schulen gewährleistet ist. In formeller Hinsicht wird die sofortige Abstimmung beantragt. (Beifall bei der ÖVP.)

 

Jugendliche dürfen in dieser Stadt nicht länger als Störfaktor oder Feindbild zählen, sondern wir müssen mit ihnen arbeiten, wir müssen sie stützen, und wir müssen sie unterstützen. Ich habe Ihnen jetzt schon einige Sachen gesagt, auch im Bereich des Sportes. Wir müssen ihnen alternative Freizeitangebote geben.

 

Aber es gibt auch im Bereich der musischen Erziehung Möglichkeiten, die Jugendlichen zu beschäftigen. Da liegt in Wien sehr vieles noch im Argen, weil es hier bis dato und de facto keine breitenwirksame Förderung des musikalischen Unterrichts gibt und diese nicht stattfindet. Wien verfügt im Vergleich mit anderen Bundesländern eigentlich über die geringste Anzahl der Musikschulen. Auch hier werden wir noch einmal einen Antrag einbringen betreffend Schaffung von bedarfsgerechten Musikstandorten in jedem Wiener Bezirk:

 

„Die amtsführende Stadträtin für Bildung, Jugend, Information und Sport wird ersucht, dafür Sorge zu tragen, dass auf Basis eines umfassenden Musikschulkonzeptes bis Ende 2012 in jedem Wiener Bezirk eine dem jeweiligen örtlichen Bedarf entsprechende Musikschule errichtet wird.

 

In formeller Hinsicht wird die sofortige Abstimmung beantragt." (Beifall bei der ÖVP.)

 

Jetzt bin ich mit meinen Anträgen fertig, und ich möchte eigentlich nur mehr zusammenfassend sagen, dass Sie Ihrer Verantwortung in Wien nachkommen sollen, gerade im Jugend- und familiären Bereich, was mir auch ein persönliches Anliegen ist. (GRin Martina LUDWIG: Machen wir!) Das macht ihr; danke, das freut mich.

 

Versuchen Sie einfach mehr Qualität statt Quantität und investieren Sie die Steuergelder dort, wo es notwendig ist, eben im außerschulischen Bereich. Fördern Sie den Breitensport und somit auch unsere Dachverbände, sie haben es wirklich notwendig. Bringen Sie den Sport und die musische Erziehung in die Nachmittagsbetreuung. Helfen Sie unseren Familien, zocken Sie diese nicht ab, und investieren Sie bitte in die Zukunft und in die Nachhaltigkeit der Wiener und Wienerinnen. - Ich danke vielmals. (Beifall bei der ÖVP.)

 

Vorsitzender GR Günther Reiter: Zum Wort gemeldet ist Herr Mag Reindl. Ich erteile es ihm.

 

GR Mag Thomas Reindl (Sozialdemokratische Fraktion des Wiener Landtages und Gemeinderates): Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrte Frau Vizebürgermeister! Meine Damen und Herren!

 

Bevor ich mit meiner Rede beginne, erlaube ich mir, kurz auf ein, zwei Äußerungen meiner Vorredner einzugehen. Ich möchte mit Herrn Jung beginnen; er ist, glaube ich, leider im Moment nicht im Saal, aber vielleicht kann man ihm das ausrichten. Herr Ebinger, vielleicht können Sie das Ihrem Parteikollegen sagen. (Zwischenruf von GR Kurth-Bodo Blind) Herr Blind, Sie auch,

 

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