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Gemeinderat, 11. Sitzung vom 28.06.2006, Wörtliches Protokoll  -  Seite 47 von 71

 

Bezirk sehr positiv ist.

 

Wenn nämlich Sie, meine Damen und Herren, hier herausgehen und sagen, da könnte man anderes, Besseres machen, und auch die Vorgangsweisen bisher waren nicht gut, dann wird ganz tief in die Geschichte gegriffen wie vom Kollegen Parzer. Das sind die Kollegen jener Politiker, jener Bezirksräte in der Donaustadt, die Gemeinderäte, die hier sitzen von den Fraktionen, die uns ununterbrochen erklären, wenn eine Widmung ganz am Stadtrand ist: Hier nicht, nicht auf der grünen Wiese, da ist keine Infrastruktur, wir haben auch in unserem Bezirk in der Mitte des Bezirks Liegenschaften, verwerten wir die, widmen wir die um. Das wäre die Nagelprobe für Sie gewesen. Dieses Gebiet zwischen Hirschstetten und Stadlau, KatG Hirschstetten, ist für mich mehr oder weniger inmitten der Donaustadt. (GR Mag Rüdiger Maresch: Mitten in der Stadt!)

 

Ja, schau, du bist ein bissel jünger als ich. Ich weiß, dass in der Urgeschichte der Donaustadt gar nicht Kagran als Zentrum geplant war, sondern sogar Stadlau. Aber gut, ich möchte keinen Geschichtsunterricht machen.

 

Dem Kollegen Parzer möchte ich schon sagen, er hat sich ja nicht mit der Zukunft beschäftigt, und eine Widmung ist ja sozusagen die Basis für die Zukunft eines Gebietes, er hat sich ausschließlich aus seiner Sicht, seiner einseitigen Sicht, mit der Geschichte befasst. Also, Kollege Parzer, ich mache dir einen Vorschlag. Ich bin Präsident vom Museumsverein. Komm zu mir. Kannst gerne Kustode werden. Ich verspreche dir, dass du das Waagner-Biro-Gelände auch dazukriegst. (GR Robert Parzer: Wann?) Ja, ich biete es dir an, weil dort gibt es eine gute Zusammenarbeit aller Fraktionen. Da kannst du es dann ausprobieren, da kannst du in der Geschichte wühlen, da brauchst du nicht an die Zukunft zu denken bei Widmungen.

 

Wenn eine Frau von den GRÜNEN sagt, wenig oder zu wenig Grünflächen, dann muss man, glaube ich, wenn man das hier behauptet, nicht nur ein Plandokument alleine sehen, sondern auch die Umgebung. Und ich weiß nicht, vielleicht sind Sie nicht so oft in der Donaustadt, fragen Sie die Klubfrau Hauk, ganz in der Nähe, eine Steinwurfweite weg, ist der Hirschstettner Aupark, der eine wirklich schöne, gute, teilweise wilde grüne Landschaft ist, die mir gefällt und die eigentlich auch den GRÜNEN gefallen sollte.

 

Und wenn beide, die hier vor mir geredet haben, dem alten Genochplatz, heute eh schon schaumgebremst, und dem Marktplatz in irgendeiner Form doch eine Träne nachgeweint haben, dann muss man sagen: Dieser Markt wurde 1910 gegründet, und es ist der Bezirksvertretung Donaustadt nach Beratungen mit dem Marktamt nichts anderes übrig geblieben, als diesen Markt zu schließen, weil eigentlich niemand mehr hingegangen ist. Es gibt ein einziges Geschäft, das dort wirklich noch offen hat, das ist das Blumengeschäft, und das kann man sicher bei diesen Planungen jetzt im Plandokument hier oder ganz in der Nähe durchaus integrieren. Das ist noch da, sonst ist nichts mehr über vom Markt, daher hat es gar keinen Sinn, dass wir dem nachweinen.

 

Also ich finde da überhaupt keinen Deal in der Geschichte, Kollege Parzer. Ich finde es eigentlich gut, wenn Profis der Stadt und Profis der Wiener Holding GesmbH jetzt dann das Gebiet entwickeln und was machen.

 

Und da muss man sich halt auch ein bisschen umhören und erkundigen und sich den Plan genau anschauen, dann kommt man nämlich drauf, wenn ich jetzt die alten bestehenden Dinge, nämlich das Einkaufszentrum und die Kleingärten, die dort auch im Plangebiet sind und sich dann auch weiter fortsetzen bei den Nachbarplangebieten sozusagen, dass man das Gebiet insgesamt, das dort entwickelt werden kann und jetzt auch entwickelt wird auf Grund dieser Widmung, die wir heute beschließen wollen, in fünf Zonen einteilen kann. Und da ist auch die MA 48 mit dabei. Und wenn du da herausgehst und urgierst, dass dort die Winterdienstfahrzeuge abgestellt werden sollen, die kann man dort abstellen. Und dort kann man andere Einrichtungen wie ein Bürogebäude, sei es die Zentrale oder nicht die Zentrale der MA 48, auch machen. Und da können Teile der MA 48, vielleicht nicht die großen und ganzen Teile, wie es ursprünglich geplant war und wie wir im Bezirk, in der Bezirksentwicklungskommission – ich war ja selber Vorsitzender, bevor ich hier in den Gemeinderat gekommen bin – diskutiert haben, untergebracht werden. (GR Robert Parzer: Aber es ist gefeiert worden!) Ja. Das hat halt eine gute Planung so an sich. Das ist in jedem Haushalt ja in Wahrheit auch so. Wenn einer einen großen Garten hat und ein Haus baut, überlegt er ja auch zuerst lange, wie mache ich es, damit er es dann richtig baut. Und wenn man so ein Gebiet entwickelt, hat man halt Überlegungen. Einmal speckt man ab, einmal gibt man irgendwas dazu. Und jetzt ist, glaube ich, dort genau diese gemischte Nutzung, die auch wieder nicht zuletzt die Damen und Herren der Opposition verlangen, genau diese gemischte Nutzung mitten im Bezirk, die ist dort möglich. Es ist ein Stützpunkt und ein Betriebshof der MA 48 im Norden des Gebietes möglich. Es ist großzügiges Wohnen dort möglich. Es wird die gemischte Struktur Handel und Büros geben. Es gibt einen Bestand von zwei Bürohäusern. Das eine ist besiedelt, das wissen Sie, das andere ist leer. Das kann mitintegriert werden.

 

Wenn Sie heute dagegen stimmen, dann stimmen Sie gegen diese positive Entwicklung, die dort sein kann, die ich jetzt punktuell überschriftenmäßig aufgezählt habe.

 

Ich kann aber durchaus auch mit ein paar Zahlen aufwarten. Man kann dort schwerpunktmäßig Seniorenwohnformen errichten. 200 Stück an der Zahl. Oder 350 Wohnungen mit Altenbetreuungseinrichtungen rundherum. Genau Dinge, die wir alle eigentlich wollen und die diese Stadt auch braucht und die dieser Bezirk Donaustadt, der noch jung ist, aber die Bevölkerungsstruktur wird auch älter, genau braucht, damit wir eben nicht manchmal die Probleme haben, die wir jetzt haben bei der Altenversorgung. Das sind positive Elemente, die ich in dieser Widmung auch sehe.

 

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