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Gemeinderat, 57. Sitzung vom 28.06.2005, Wörtliches Protokoll  -  Seite 23 von 116

 

Wir sind da auch einer Meinung. Es ist ein bisschen ein Wermutstropfen, dass die FPÖ dann... - seid ihr jetzt FPÖ oder BZW? (GRin Mag Heidemarie Unterreiner: F! F! – Heiterkeit bei GRin Inge Zankl.) - F -, ...dass die dann abgesprungen sind, aber ich bin trotzdem dankbar, dass ihr die Leitlinien mit uns bestimmt habt, gemeinsam bestimmt habt, auch wenn euch dann eine Personalie dazu veranlasst hat, da nicht mitzumachen. Aber trotzdem: Wir machen es - und ich glaube, zum Wohle der Theaterlandschaft, zum Wohle von Neuerungen, zur Ermöglichung, dass jüngeres, neues Theater in dieser Stadt stattfindet, dass nicht einfach ein Stillstand herrscht, so wie das jahrelang der Fall war, und dass wir tatsächlich den Grundlinien von Transparenz, von Nachvollziehbarkeit, von Nachhaltigkeit, von Planbarkeit nachkommen.

 

Jahrelang, meine Damen und Herren, wurde auch über die Etablierung eines Kindertheaterhauses debattiert. Jahrelang wurde darüber nachgedacht, geplant. - Wir haben es gemacht! Wir haben ein Theaterhaus für junges Publikum, wir haben einen eigenen großen, wichtigen Bereich im Museumsquartier für das junge Publikum, und das wird auch sehr gut akzeptiert.

 

Jahrelang wurde auch, meine Damen und Herren, über eine Reform des Wien-Museums debattiert. Was hat man nicht alles für gute Ideen gewälzt, allein: Geschehen ist nicht allzu viel. - Wir haben das Wien-Museum ausgegliedert, wir haben ihm eine neue Form gegeben, wir haben es inhaltlich neu positioniert, wir haben es personell neu positioniert - und es findet Anklang!

 

Jahrelang, meine Damen und Herren, wurde das Kinosterben in der Stadt beklagt. Was hat man nicht alles gesagt: Man müsste da jetzt die Planung ändern, und wir haben so viele Kinositzplätze wie Berlin - was in einer um die Hälfte kleineren Stadt naturgemäß und logischerweise zu Schwierigkeiten führen muss. - Na ja, viel geschehen ist auf diesem Gebiet nicht. - Wir haben umgesetzt: Nicht nur, dass wir die Kinoförderung gemacht haben, nicht nur, dass wir uns massiv für Konzepte der Arthouse-Kinos eingesetzt haben, sondern wir haben auch direkt eingegriffen: Wir haben das Metro Kino, das Gartenbaukino mit städtischem Geld tatsächlich gerettet - wunderbar akzeptiert! -, und auch zum Beispiel das Filmmuseum, einfach weil es sonst der Ignoranz der Bundespolitik anheim gefallen wäre. Es ist einfach nichts geschehen! Daraufhin haben wir gesagt: Das ist eine wichtige Institution in Wien, die gehört unterstützt!, und wir haben Geld in die Hand genommen und haben auch dort die Strukturen geändert, haben es ermöglicht, dass dieses Filmmuseum als eine ganz wichtige Kulturstätte dieser Stadt - eigentlich eine Bundeseinrichtung, nur nebenbei gesagt - weiterarbeiten kann.

 

Jahrelang wurde über die Neugestaltung des Karlsplatzes debattiert. Geschehen ist nicht wahnsinnig viel. Mittlerweile haben wir verschiedene wichtige Elemente, um diesen Platz tatsächlich zu einem Kunstplatz, einem der zentralen Orte in dieser Stadt machen zu können.

 

Jahrelang wurde über die Einführung einer Möglichkeit, Kunst im öffentlichen Raum strukturell zu fördern, debattiert. Hier im Gemeinderat - ich kann mich gut erinnern - wurden Forderungen erhoben. - Wir haben es gemacht! Wir haben einen eigenen Fonds "Kunst im öffentlichen Raum" eingesetzt, aus dem mittlerweile sehr, sehr interessante, sehr spannende Projekte gefördert und umgesetzt werden.

 

Jahrelang, meine Damen und Herren, wurde auch über Innovationen in einem anderen wichtigen Musikbereich der Stadt debattiert, nämlich im Jazzbereich. In der Zwischenzeit haben wir das Porgy & Bess etablieren können, auch mit massiven städtischen Geldern, es konnte das Birdland eröffnen, auch mit städtischen Geldern, und wir können jetzt von einer blühenden Jazzszene in dieser Stadt sprechen.

 

Jahrelang, meine Damen und Herren, wurde auch darüber debattiert, dass man doch endlich auch den kritischen Umgang mit der nationalsozialistischen Vergangenheit und die Bewusstseinsbildung anregen sollte. - Es waren wir, meine Damen und Herren, die wir die Wehrmachtsausstellung nach Wien gebracht haben. Es waren wir, die wir von Seiten der Stadt ganz andere Nuancen und Töne in dieses Jubeljahr 2005 gebracht haben, das eigentlich zur Abfeierung der Herren Figl und Raab hätte dienen sollen und wo wir von Seiten der Stadt wichtige Initiativen gesetzt haben - sei es die Umgestaltung und Neugestaltung des Dokumentationsarchivs des österreichischen Widerstands, wo der Bund kein Ohrwaschl rührt, sei es mit verschiedenen Ausstellungen, auch was zum Beispiel den Umgang mit der Diskriminierung und der Verfolgung während des Nationalsozialismus - aber Diskriminierung auch bis herauf in die Gegenwart - der homosexuellen und Transgender-Personen anbelangt.

 

Wir haben auch eine klare Regelung hinsichtlich der Ehrengräber gefunden - auch ein Problem, das jahrelang aufgeschoben wurde und wo sich dann letztendlich auch niemand wirklich getraut hat, das anzugreifen.

 

Und wir haben im Jahr 2005 noch zahlreiche andere Initiativen gesetzt, um einen kritischen Umgang mit der Zeit 1945, 1955 und danach - die aber auch für uns jedenfalls nicht denkbar ist ohne die Jahreszahlen 1938, 1934 und davor – zu fördern.

 

Jahrelang, meine Damen und Herren, wurde über wichtige Institutionen in dieser Stadt gesprochen. Und lieber Kollege Salcher, ich lade Sie herzlich ein, weil Sie fragen, wie es vor vier Jahren war: Überlegen Sie sich bitte, was seit dem Jahr 2001 alles an Institutionen, an Kultureinrichtungen in dieser Stadt eröffnet worden ist, neu eröffnet worden ist! Für einiges gab es Vorplanungen, das gebe ich gerne zu, aber am Ende des Tages muss man doch sagen: Es ist das Museumsquartier in seiner Gesamtheit eröffnet worden, das Tanzquartier, das bis zu diesem Zeitpunkt nicht finanziert war, das Konzerthaus mit einer Generalsanierung, der Musikverein mit seinen Sälen, der project space am Karlsplatz, das Wien-Museum neu gestaltet und saniert, das Archiv, die Bibliothek, das Klangforum erhielt einen eigenen Probenraum, das Birdland, das Kosmos. (Ruf: ...Lustspielhaus!) Ja, auch das Lustspielhaus und einige andere Theaterinitiativen in dieser Stadt. Denn wissen Sie, für

 

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