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Gemeinderat, 45. Sitzung vom 01.07.2004, Wörtliches Protokoll  -  Seite 17 von 93

 

jetzt gerade in Außenbezirken, wie Brunnerstraße, Eßling und sonst wo bauen, ist der Radverkehr sogar leicht rückläufig.

 

Jetzt meine Frage: Wie erklären Sie sich dieses Missverhältnis zwischen dem in den letzten 10 Jahren über hunderte Kilometer durchgeführten Lückenschluss- oder Ergänzungsprogramm auf der einen Seite und dass in Wirklichkeit der Radverkehr, wenn man es generell um die Innenstadt ausnimmt, eher gleich geblieben ist. Er müsste ja rasant angestiegen sein. Wie erklären sie sich dieses Missverhältnis von Investition zum Nutzen.

 

Vorsitzender GR Günther Reiter: Herr Stadtrat, bitte!

 

Amtsf StR Dipl Ing Rudolf Schicker: Nun, Herr Gemeinderat, sie kennen die Umfragenergebnisse aus “Leben in Wien“, die Studie ist allgemein zugänglich. Dort ist das, was am meisten nachgefordert wird, der Spielbereich, der öffentliche Raum für Jugendliche. Und das Zweitmeiste ist dann der Radverkehr gerade im unmittelbaren Wohnbereich. Ich gehe daher davon aus, dass es sehr stark damit zu tun hat, wie weit die Verfügbarkeit und die öffentliche Akzeptanz von Radverkehrsanlagen ist.

 

Wir sind dabei, in diesem Feld einiges zu tun und einiges zu erreichen. Das Projekt Vienna-Bike als solches, vom Konzept der Firma her in Teilen falsch angelegt, hat aber den Erfolg gehabt, dass Radfahren in der Stadt heftigst diskutiert wurde und auch zu den von Ihnen genannten Steigerungen geführt hat. Das war auf den Bereich innerhalb des Gürtels beschränkt. Ich denke, dass gerade in den Bezirken jenseits der Donau, südlich des Wienerbergs, wo die Geländeverhältnisse etwas leichter sind als in den Wienerwaldbezirken, wir bei Verfügbarkeit von Radverkehrsanlagen sehr wohl die Steigerungsraten erreichen können, die wir innerstädtisch schon zu vermelden haben.

 

Vorsitzender GR Günther Reiter: Danke schön. Die 4. Zusatzfrage wird von Herrn GR Juznic gestellt.

 

GR Peter Juznic (Sozialdemokratische Fraktion des Wiener Landtags und Gemeinderats): Herr Stadtrat!

 

Sie haben erfreulicherweise die positive Entwicklung des Radverkehrs in Wien dargestellt, aber meine Zusatzfrage lautet nun: Wie funktionieren die neuen City-Bikes und welche Erfahren hat man bisher damit gemacht.

 

Vorsitzender GR Günther Reiter: Herr Stadtrat, bitte!

 

Amtsf StR Dipl Ing Rudolf Schicker: Herr Gemeinderat!

 

Ich habe gerade darauf hingewiesen. Wir haben mit dem City-Bike, das von der Gewista ohne Förderungen durch die Stadt Wien betrieben wird, eine Lösung für diese Stadt zu Stande gebracht, wo wenig Vandalismus, wenig Diebstahl, dafür aber mittlerweile große Verfügbarkeit von Gratisrädern, zumindest für die erste Stunde, gegeben ist. Es ist mit der Bikecard, und jetzt mit der Entlehnkarte, auch die Möglichkeit gegeben, dass man nicht mehr die eigene Scheckkarte benützen muss, daher ist der Zugang auch wesentlich erleichtert. Wir haben zur Zeit 28 Standplätze in Betrieb und es werden in den nächsten 10 Tagen noch weitere 7 Standplätze dazukommen.

 

Damit ist das Netz relativ dicht geknüpft, und zur Zeit werden pro Tag 510 Räder entlehnt, das ist eine deutliche Steigerung gegenüber dem, was wir zu Beginn hatten. Sie können sich an die Diskussionen erinnern, wo Herr Mag Gerstl darauf hingewiesen hat, dass er einmal sogar der Einzige war, der ein solches Rad benutzt hat.

 

Mittlerweile ist das Netz ausgebaut und es ist die Inanspruchnahme deutlich gestiegen. Wir wissen auch, dass die Fahrlänge zwischen drei und dreieinhalb Kilometer ist, also genau die Distanz, wofür das Fahrrad das Richtige ist. Genau diese Punkte machen uns Mut, dass wir sagen können, wir haben nach einem floppenden Programm mit sehr hoher Werbewirkung fürs Radfahren dieses Mal ein System in Wien installiert, das funktioniert und das, wie wir wissen, möglicherweise auch demnächst in Lyon installiert werden wird und somit auch exportfähig ist.

 

Vorsitzende GRin Renate Winklbauer: Die 5. Anfrage (FSP/02810/2004/0001-KGR/GM) wurde von Frau GRin Cordon gestellt und ist an die Frau amtsführende Stadträtin für die Geschäftsgruppe Bildung, Jugend, Information und Sport gerichtet: Die Eröffnung der Bücherei Philadelphiabrücke wird voraussichtlich auf den November 2004 verlegt, der ursprüngliche Termin war für Anfang September geplant. Die zeitliche Verzögerung könnte zur Folge haben, dass eine Pönale an das Ekazent zu entrichten sein wird. Dies würde die Kosten zur Errichtung dieser Bücherei noch erhöhen. Wir ersuchen daher um Mitteilung der Gründe, warum es voraussichtlich zu diesem verspäteten Eröffnungstermin der Bücherei kommen wird?

 

VBgmin Grete Laska: Sehr geehrte Frau Gemeinderätin!

 

Wenn die Bauträger GesmbH das Lokal verspätet, aber dann doch zum jetzt bekannt gegebenen Zeitpunkt übergeben wird und wenn es - so wie es derzeit aussieht - gelingen sollte, alle Instrumentarien für das Selbstverbuchungssystem rechtzeitig geliefert zu bekommen, dann wird auch die Bücherei gemeinsam mit der “Arkade Meidling“ im September geöffnet werden.

 

Vorsitzende GRin Renate Winklbauer: Danke. Frau Gemeinderätin Cordon, bitte!

 

GRin Waltraud Cécile Cordon (Grüner Klub im Rathaus): Sehr geehrte Frau Vizebürgermeisterin!

 

Wenn dieses Selbstrückgabe- und Selbstverbuchungssystem funktioniert, das heißt, wenn das noch rechtzeitig installiert werden kann, dann wird weniger Personal gebraucht. Wenn das aber nicht funktioniert und man trotzdem eröffnet, wird man mehr Personal brauchen, einfach um die Abwicklung zu garantieren.

 

Meine Frage ist jetzt, wie wird das gehandhabt, wenn dieses System nicht installiert werden kann, und wo wird das Personal dann abgezogen. In anderen Büchereien und in der Hauptbücherei werden sicher zwei Bibliothekarinnen oder Bibliothekare abgezogen und es ist klar, dass das dort schon wieder vehemente Schwierigkeiten nach sich zieht, aber generell bitte ich um Beantwortung meiner Frage.

 

Vorsitzende GRin Renate Winklbauer: Frau

 

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