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Gemeinderat, 36. Sitzung vom 26.11.2003, Wörtliches Protokoll  -  Seite 46 von 53

 

Veranstaltungen waren nicht nur für Spitzensportler, die in monate- oder jahrelanges Training investierten, sondern es ist durchaus auch eine entsprechende Breite bei diesen Veranstaltungen, wie etwa auch für den Nachwuchs, sprich den Kinderbewerben, gegeben. Und ich glaube, dass daher diese Veranstaltungen alle durchaus gerechtfertigt sind.

 

Ein wesentlicher Punkt, der auch auf der Tagesordnung zu dieser Post steht, ist die Unterstützung der Nicht-Sportplatzbesitzenden Wiener Fußballvereine.

 

Wie Sie wissen, haben wir ja in Wien 550 Fußballmannschaften im Jugendbereich und bei den Erwachsenen. Es hat leider nicht jeder Verein einen Sportplatz. Aber auch mit diesem Beschluss heute, schaffen wir Rahmenbedingungen, dass die Sportplatzplatzbenutzung einfacher und leistbarer werden wird.

 

Zur Enterprise Sport Promotion habe ich schon meine Ausführungen gemacht. (GR Günter Kenesei: Das kann doch nicht dein Ernst sein!) Ich weiß natürlich, dass wir nicht die vollen Kosten ersetzen können, Kollege Kenesei. Du als Präsident weißt das auch. (GR Günter Kenesei: Bei 2 000 S im Jahr!)

 

Ja, es ist eine Anerkennung, und diese Anerkennung ist auch, glaube ich, in Ordnung, das muss man auch sagen.

 

Nun möchte ich kurz auf meine Vorredner eingehen: Kollege Strobl, ich habe von dir nichts anderes erwartet als dass du mit deinen Hasstiraden gegen die Sportstadträtin und im Schutze der Immunität gegen Beamte dieser Stadt losgehst. Also ich finde, das ist eigentlich ein sehr Tiefes Niveau, (GR Walter Strobl: Was habe ich gesagt?) auf das ich mich nicht gerne begeben würde. Ich möchte auch das nicht wiederholen, was du gesagt hast, man kann das ja im Protokoll auch nachlesen. Aber dass hier der Verdacht geäußert wird, wir hätten das Ziel, die Sportverbände zu zerschlagen, (GR Walter Strobl: Die Sportler!) also das muss ich auf das Schärfste zurückweisen. Unsere Fraktion steht für die Sportverbände, steht zu den Fachsportverbänden und wir werden sie auch weiterhin mit finanziellen Mitteln, und mit Rat und Tat unterstützen. (Beifall bei der SPÖ.) 

 

Und wenn ich in Österreich Feudalherren erkennen kann, (GRin Marie Ringler: Dann bei der ÖVP!) dann kann ich diese sehr gut am Ballhausplatz sehen, wo Gesprächsverweigerung in Reinkultur stattfindet. Dort ist ein Sportstaatssekretär als Anhängesel eines Bundeskanzlers, machtlos und auch hilflos im Amt. (GR Walter Strobl: Wer kritisiert!) Und in Wirklichkeit hat er für den Sport in Österreich, für den er seit einem Jahr verantwortlich ist, nichts zustandegebracht hat.

 

Wir hier in Wien sind im Dialog mit den Dachverbänden, (GR Walter Strobl: Wo, wo!) wir haben keine Gesprächsverweigerung. (GR Walter Strobl: Habe ich nie behauptet!) Dass die Opposition nicht zu jedem Gespräch mit den Dachverbänden eingeladen wird, sei es jetzt auf Beamtenebene oder auch auf politischer Ebene, das muss schon in unserem Ermessen liegen, wen wir dazu einladen.

 

Diese Gespräche finden statt, der Dialog findet statt und ich muss daher ebenfalls auf das Schärfste zurückweisen, dass wir uns hier einer Gesprächsverweigerung schuldig machen würden. (GR Walter Strobl: Vielleicht gibt es da ein Missverständnis! – VBgmin Grete Laska zu GR Walter Strobl: Willst du eine Kopie von meinem Kalender? – GR Walter Strobl: Ja, gerne!)

 

Den Ruf von Kollegen Strobl nach Zensur im Sport, den finde ich auch skurril, meine Damen und Herren. Also, (GR Dr Kurt Stürzenbecher: Das ist der Zentralismus!) Veranstaltern zu verbieten, Sportveranstaltungen abzuhalten und dass diese nur via Dachverbände gemacht werden dürfen, also das grenzt ja an ... Diese Forderung ist ja für das Kuriositätenkabinett, Kollege Strobl, das ist ja ein Ruf nach Zensur! Das kennen wir ein bisschen aus der Kulturdebatte in dem einen oder anderen Bereich, aber dass du dich auf das Niveau begibst und das jetzt für den Sport verlangst, das verstehe ich überhaupt nicht.

 

Kollege Strache, danke für das Lob für mich von deiner Seite. Aber bitte, nicht soviel loben, denn sonst bekomme ich Probleme in meiner Fraktion. (GR Walter Strobl: Das glauben wir!) Ich gebe allerdings zu, dass die Diskussion bei der Sportenquete durchaus interessant war und wir Sportpolitiker uns nicht aufs Haxelbeißen verlegt haben, sondern ein Inhaltlich und hier glaube ich, durchaus sehr positiv argumentiert haben, (GR Walter Strobl: Das muss doch sachlich möglich sein!) Das kann man von den Dachverbänden leider nicht behaupten, die haben keineswegs auf sachlicher Ebene diskutiert.

 

Denn wie ich mich recht erinnere, hatten die Sportsprecher der Opposition gerade ihre Ausführungen beendet, als es schon anregende Bemerkungen des einen oder anderen Teilnehmers gegeben hat. Aber gut, Diskussionskultur hat halt nicht jeder.

 

Auf alle Fälle möchte ich aber auch noch etwas über die Sportpolitik sagen, weil in letzter Zeit das Thema Sport und Sportpolitik auch medial sehr intensiv abgehandelt wird. Manche Dachverbänden - von dem einen mehr, von dem anderen weniger - betreiben massive Politik gegen die Stadt Wien, gegen die guten Aktionen, die die Stadt setzt. Ich möchte nun also noch kurz eine Meldung hinterleuchten, die uns alle, vor drei vier Wochen, betroffen gemacht hat:

 

Es haben die Dachverbände bekannt gegeben, dem Turnverband drohe die Auflösung.

 

Das ist auf den Homepages bekannt gegeben worden, es hat Fernsehinterviews und Zeitungsinterviews gegeben und man hat auf den Homepages der Dachverbände nachlesen können, wer denn da Schuld sei, dass angeblich dem Turnverband der Untergang drohe.

 

Es wird behauptet, die Stadt Wien habe im Frühjahr Umschichtungen von Sportfördermitteln gemacht und das führe dazu, dass jetzt massive Verschlechterungen stattfänden. Es soll finanzielle Engpässe geben, die kleinen Fachverbände profitierten von der Änderung nicht, sie seien alle Opfer der Förderpolitik und der Turnverband sei das erste Opfer. Wobei ich auch anmerken möchte, dass die Dachverbände die Stadt Wien nicht als einzigen Geldgeber haben. Es gibt da ja auch vom Bund

 

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