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Gemeinderat, 36. Sitzung vom 26.11.2003, Wörtliches Protokoll  -  Seite 7 von 53

 

kuratieren oder umsetzen werden. Hans Landesmann hat ein Programm für das Theater an der Wien geplant. Sein Vertrag wird abgeschlossen. Die anderen Genannten – Roland Geyer, Kathi Zechner – haben jeweils unabhängige Funktionen auszuführen und durchzuführen. Aber wenn Sie so wollen, ist natürlich für das Mozartjahr 2006 jeder einzelne Leiter, jede einzelne Leiterin einer Kulturinstitution in Wien so etwas wie ein zusätzlicher Koordinator, weil wir hoffen und davon ausgehen, das möglichst alle Kultureinrichtungen in Wien sich auch damit beschäftigen werden.

 

Ich glaube, auch das ist im Übrigen ein großer Vorteil, dass es einem wie Peter Marboe gelingen wird, die vielen Einzelverantwortlichen diesbezüglich jedenfalls auf einen Nenner zu bringen und das auch möglichst gut nach außen zu kommunizieren. Dazu wünschen wir ihm und uns allen viel Glück! (Beifall bei der SPÖ.)

 

Vorsitzende GRin Josefa Tomsik: Die erste Zusatzfrage: Frau GRin Unterreiner.

 

GRin Mag Heidemarie Unterreiner (Klub der Wiener Freiheitlichen): Sehr geehrter Herr Stadtrat!

 

Wenn man Ihnen so lauscht, könnte man meinen, es wäre diese jüngste Entscheidung ein sehr wohl überlegter, fast monatelang, wenn nicht sogar jahrelang vorbereiteter Schritt gewesen. Umso sonderbarer mutet es einen an, wenn man weiß, das eigentlich das Umrüsten eines der größten Flaggschiffe im Wiener Kulturleben, der Vereinigten Bühnen, in den jüngsten Tagen erst vorgenommen werden musste, um diese Position zu schaffen. Wir haben doch gestern in aller Herrgottsfrüh mehrere Sitzungen anberaumen müssen, damit wir das Ganze für heute beschlussreif machen konnten. Also das schaut eher nach Chaosmanagement aus als nach wohlüberlegter Vorbereitung für das Mozartjahr.

 

Und ich frage Sie jetzt: Wer trägt eigentlich die Verantwortung für die doch etwas abrupte Planung und abrupte Entscheidung?

 

Vorsitzende GRin Josefa Tomsik: Bitte, Herr Stadtrat.

 

Amtsf StR Dr Andreas Mailath-Pokorny: Danke sehr! – Wohl überlegt ist diese Entscheidung auf alle Fälle. Man kann aber auch wohl überlegen und das kurzfristig entscheiden und auch rasch handeln. Dieses haben wir im gegenständlichen Fall getan, ich übernehme gerne und aus voller Überzeugung die Verantwortung dafür.

 

Vorsitzende GRin Josefa Tomsik: Die zweite Zusatzfrage: Frau GRin Mag Ringler.

 

GRin Mag Marie Ringler (Grüner Klub im Rathaus): Herr Stadtrat!

 

Wir werden im Zuge der folgenden Debatte sicher auch noch darüber reden, was diese Entwicklungen auch im Kontext zur Frage Demokratie in Wien bedeutet. Leider hat die SPÖ gestern im Zuge der Abstimmungen zur Budgetdebatte einen wichtigen Antrag abgelehnt, nämlich den, Quartalsberichte über die Tätigkeit der Vereinigten Bühnen Wien dem Gemeinderatsausschuss für Kultur vorzulegen. Das ist dann besonders problematisch, wenn man weiß, dass wir zwar als Gemeinderatsausschuss sehr, sehr viel Geld an diese GesmbH überweisen, tatsächlich aber keine Informationen und kaum Berichte bekommen.

 

Daher meine ganz konkrete Frage an Sie. Erstens: Sind Sie bereit, im Laufe des Jänners oder Februars des nächsten Jahres alle Verantwortlichen der Vereinigten Bühnen und auch des Mozartjahres zu einem Gespräch in den Kulturausschuss zu laden. Ich persönlich meine, dass es hoch an der Zeit ist, dass wir auch ganz offiziell mit Herrn Geyer, Frau Zechner, Peter Marboe, Herrn Patay über deren Aktivitäten und Ideen für die nächsten Jahre diskutieren.

 

Zweitens wünsche ich mir – da geht meine Frage auch ganz konkret an Sie –, dass wir es uns im Laufe der nächsten Jahre zu Eigen machen, dass wir Quartalsberichte über die Tätigkeit, nicht nur des Mozartjahres, sondern auch der Vereinigten Bühnen Wien im Kulturausschuss vorgelegt bekommen und diese auf diese Weise auch diskutieren können.

 

Noch einmal meine Frage:

 

Erstens: Können Sie sich vorstellen, dass wir ein derartiges Gespräch unter Einladung der Beteiligten machen?

 

Zweitens: Können Sie sich vorstellen, dass wir endlich ordentliche Informationen für die Opposition, aber sicher auch für die Regierungsfraktion im Kulturausschuss zu diesen zwei Bereichen bekommen?

 

Vorsitzende GRin Josefa Tomsik: Danke. – Meine Damen und Herren! Darf ich etwas bitten: Alles Leben ist Kultur, das ist mir bewusst, aber wenn Sie den Lärmpegel etwas senken, dann verstehen auch alle, was der Herr Stadtrat jetzt sagt.

 

Bitte, Herr Stadtrat.

 

Amtsf StR Mag Dr Andreas Mailath-Pokorny: Danke sehr, Frau Vorsitzende.

 

Soweit es meinen unmittelbaren Verantwortungsbereich und Tätigkeitsbereich anbelangt, habe ich im Kulturausschuss gestern schon zugesagt – deshalb wundert mich die Kritik ein wenig –, und das ist ohnedies selbstverständlich, dass alles, was über die Geschäftsgruppe Kultur läuft und was mit dem Mozartjahr zu tun hat, beziehungsweise auch alles, was mit den Geldmitteln, die aus der Geschäftsgruppe Kultur und Wissenschaft kommen, zusammenhängt, selbstverständlich Gegenstand der Diskussionen im Kulturausschuss sein kann und sein wird.

 

Wenn der Kulturausschuss der Meinung ist, dass Verantwortliche des Mozartjahres eingeladen werden sollen, so spricht von meiner Seite überhaupt nichts dagegen, ich bin sehr dafür. Ich nehme auch an, dass der künftige Intendant nichts dagegen hat und er das auch gerne, sobald er endgültig installiert ist, tun wird.

 

Es gibt auch gar nichts zu verbergen oder zu verstecken, und es spricht überhaupt nichts dagegen, dass man das im Kulturausschuss diskutiert. Ich habe das gestern selbstverständlich zugesagt, und dem entsprechen auch die Regeln des Kulturausschusses.

 

Darüber hinausgehend – aber das gehört schon nicht mehr zu meiner Verantwortung – gelten

 

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