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Gemeinderat, 9. Sitzung vom 14.12.2001, Wörtliches Protokoll  -  Seite 93 von 138

 

Abendveranstaltungen oder Erwachsenenbildung? Welche Möglichkeiten gibt es, die Aula oder Säle in der Schule auch für andere Veranstaltungen außerschulischer Zwecke zu nützen?

 

Nichts dergleichen ist derzeit in Diskussion. Es gibt zwar immer wieder, wenn es angesprochen wird - meist bei der Budgetdebatte und dann wieder beim Rechnungsabschluss -, Lippenbekenntnisse dazu und es wird gesagt: Ja, das wollen wir haben, aber es ist alles so kompliziert. Mit der Versicherung geht das nicht. Der Schulwart will das nicht, da ist die Schulwartegewerkschaft dagegen, denn dann hat der die Haftung. Die MA 56 meint, da müssten die Flächen an jemanden anderen übertragen werden. Wer passt dann auf? Wer haftet, wenn was kaputt wird? Und was ist, wenn die dann nicht hinausgehen? Was ist, wenn dort etwas passiert? - Mir kommt es so vor, Sie suchen nach Antworten, warum es nicht geht, statt nach Antworten zu suchen, warum es geht.

 

Gerade dieser neue Stadtteil - und das wird ein ganz ein neuer Stadtteil - bietet die Chance, denn dort gibt es rundherum Bauträger, die durchaus innovativ sind, die Ideen haben. In unmittelbarer Nachbarschaft wird ein Generationenwohnhaus beziehungsweise vom Kolpingwerk ein Seniorenwohnheim errichtet. Dort gäbe es Möglichkeiten, das durchaus mitzunutzen. Es werden in einem Bauteil, der von der GESIBA errichtet wird, Freiflächen mit Internet-Anschlüssen für Jugendliche angeboten. Großzügige Freiraumgestaltung indoor, keine großzügige Freiraumgestaltung outdoor. Das wäre nämlich der Standort für die Freiflächen der Schule, aber man hat sich im Bezirk und in der Stadtplanung darauf verständigt, dazwischen noch einen Keil einzuziehen, um noch mehr Wohnungen dorthin zu bringen, was andererseits weniger Freiflächen bedeutet.

 

Ich kündige Ihnen schon an - ich verhehle nicht, dass ich das mit einer gewissen Freude tue -, diese Volksschule Katharinengasse wird Sie noch länger verfolgen. (Heiterkeit bei den GRÜNEN.) Ich habe nämlich ab Juli nächsten Jahres das Vergnügen, auf diese Schule hinunterzusehen. (Zwischenruf des GR Rudolf Hundstorfer.) Ja, das wird nett, Kollege Hundstorfer. (GR Harry Kopietz: Du wirst die Schule verfolgen?) Wir werden nicht die Schule verfolgen, sondern wir werden uns genau anschauen, wo die tollen Konzepte der Sozialdemokratischen Fraktion bei diesem Schulneubau umgesetzt werden, wo das ökologische Konzept ist, von dem mir Herr StR Faymann in einer Anfragebeantwortung zurückgeschrieben hat, wo das neue Freiflächenkonzept sein wird, um der umliegenden Bevölkerung den Zugang zu diesen Freiflächen zu gewährleisten.

 

Ich werde für Sie dann vielleicht, wenn es erlaubt ist, ein paar Fotos von dem Zaun machen, der dann dort rundherum sein wird und von den verschlossenen Türen. Wir können dann vielleicht gemeinsam einen Lokalaugenschein machen, wenn wir vor der verschlossenen Türe bei dieser Schule stehen. Vielleicht gibt es dort einen innovativen Schulwart, der hie und da das Türl offen lässt, dann hätten wahrscheinlich die Kids in der Katharinengasse und in den umliegenden Bauten eine Riesenfreude.

 

Der Schulwart und der Direktor am Eisenstadtplatz konnten bislang nicht überzeugt werden, ihre Freiflächen der Öffentlichkeit preiszugeben. Ich bin neugierig, ob Sie es mit dem neuen Direktor oder der neuen Direktorin und dem neuen Schulwart in der Katharinengasse zusammenbringen werden und welche - O-Ton - innovativen Projekte bei dem Schulneubau - so zumindest die Ausschreibungsunterlagen - in der Katharinengasse zu sehen sein werden.

 

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich glaube, es ist an der Zeit, dass die Sozialdemokratische Fraktion endlich einmal ernst nimmt, was sie ununterbrochen von sich gibt. Wenn auch nur ein Bruchteil davon umgesetzt würde, dann hätten wir es wahrlich gut in Wien. - Danke schön. (Beifall bei den GRÜNEN.)

 

Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Die Debatte ist geschlossen. - Herr Berichterstatter, bitte.

 

Berichterstatter GR Heinz Vettermann: Herr Vorsitzender! Meine sehr geehrten Damen und Herren!

 

In aller Kürze. Herrn Architekt Holzbauer ist nicht unterstellt worden - und ich bin dankbar, dass zumindest das am Anfang klargestellt wurde -, da irgendwie verhabert zu sein oder in einem seltsamen Vorgang gewählt worden zu sein. Zugegeben, die Abwicklung in einem Tag war schnell, es waren zwei Tage geplant. Ich selbst habe auch mit einigen Teilnehmern gesprochen. Ich kenne niemanden, der den Eindruck hatte, da geht es um Haberer, ums Saufen oder was auch immer da so flapsig gesagt wurde, sondern da wurde natürlich schon eine Würdigung der eingereichten Stücke vorgenommen, und es gab dann auch eine entsprechende Entscheidung.

 

Dieser Bauträger- und Architektenwettbewerb fand unter dem Vorsitz der Architektenkammer statt und es waren auch viele andere Architekten dabei. Daher kann man das nicht einfach so abwerten. Dass man sich langfristig ein Procedere überlegt, dass man nach einer anderen Vorgangsweise, nach einer standardisierten Vorgangsweise vorgeht, ist okay.

 

Was die Öffnung der Schule betrifft, muss man sagen, dass gerade das ein Hauptanliegen der Frau VBgmin Laska war, wie sie ihr Amt übernommen hatte, und das ist ja inzwischen weitgehend gelungen. Es gibt eigentlich kaum noch Wiener Schulen, wo nicht Sportklubs oder Kulturvereine und und und Aktivitäten machen. Also die Öffnung gibt es. (GR Günter Kenesei: Nicht Vereine, die Bevölkerung! Ich will nicht nur Vereine!) Das können auch spontane Nutzer in dem Sinn sein, dass sich die zusammenfinden. Nicht nur organisierte Vereine, auch Eltern, auch Schülergruppen können das nutzen, aber natürlich auch Vereine, die das immer wieder kontinuierlich nutzen, und das ist auch ganz okay.

 

Dass der Grünraum vor allem einmal für die Ganztagsschule genutzt werden wird, ist, glaube ich,

 

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