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Gemeinderat, 7. Sitzung vom 19.11.2001, Wörtliches Protokoll  -  Seite 127 von 138

 

der Einrichtung einer neuen Heimat für ihr Archiv zu Beginn des neuen Jahrtausends einen von großem Verantwortungsbewusstsein für die Zukunft gezeichneten Akt gesetzt.

 

Dem Direktor des Wiener Stadt- und Landesarchivs, Univ Prof Dr Ferdinand Oppl, Leiter der MA 8, und seinen Mitarbeitern möchte ich erst einmal recht herzlich zu diesem hervorragenden Projekt gratulieren, aber auch aufrichtigen Dank sagen für die unermüdliche Tätigkeit für die Bevölkerung von Wien. (Beifall bei der SPÖ.)

 

Ein weiterer Höhepunkt in Wien war 2001 die Fertigstellung und die Eröffnung des Museumsquartiers. Alle wichtigen Zeitungen Europas haben ausführlich über diese sensationelle Neugestaltung und Vielfältigkeit des neuen Kulturzentrums berichtet. Die ganze Welt beneidet die österreichische Kulturszene um dieses Kleinod. Das Museumsquartier ist ein gemeinsames Projekt der Republik Österreich und der Stadt Wien, das auf spektakuläre Art und Weise historische und zeitgenössische Architektur miteinander verbindet. Mit seinen 60 000 Quadratmetern für Kunst und Kultur reiht es sich in die zehn größten Kulturareale der Welt ein.

 

Das Tanzquartier wird in den Jahren 2001 bis 2003 mit insgesamt 100 Millionen S gefördert; 2001 mit 20 Millionen S, 2002 und 2003 mit je 40 Millionen S. Zusätzlich wird der Bau der Tanzhalle in der Höhe von 20 Millionen S in fünf Jahren mit 4,6 Millionen S jährlich finanziert. Auch die Einrichtungskosten in der Höhe von zirka 2,7 Millionen S wurden im Jahre 2001 durch die Kulturabteilung der Stadt Wien zur Verfügung gestellt.

 

Hier ist im Oktober 2001 international eines der größten Zentren des zeitgenössischen Tanzes eröffnet worden. Das Tanzquartier hat nicht nur die Aufgabe, die neu gebaute Tanzhalle zu bespielen, sondern bietet durch seine umfangreiche Bibliothek und Videothek auch reichlich Gelegenheit für die theoretische Auseinandersetzung mit dem Medium Tanz. Es organisiert Trainingseinheiten, Workshops und Labors für die heimische Tanzszene

 

Nun einige Worte zum Kindermuseum "Zoom". Dieses ist ebenfalls heuer am 27. September 2001 im neuen Gewande wieder eröffnet worden und benötigt an Betriebsmitteln 15 Millionen S, wobei die Finanzierung über die Geschäftsgruppe Kultur, Familie und Sport gesichert wird. Hier schritt StR Mailath-Pokorny entschlossen zur Tat und erarbeitete gemeinsam mit Finanzstadtrat Rieder und StRin Laska eine perfekte Lösung. Das Zoom Kindermuseum bietet als einziges Kindermuseum Österreichs 1 585 Quadratmeter zoomiges Neuland, wo Kindern von null bis zwölf Jahren ein eindrucksvoller Einstieg in die Welt der Kunst ermöglicht wird.

 

Die Kunsthalle Wien unter der Leitung von Gerald Matt wurde im heurigen Sommer ebenfalls mit großem Erfolg im Museumsquartier eröffnet und sie wird derzeit mit einem Betrag von 55 Millionen S unterstützt. Mit ihrem Programm ist es der Kunsthalle Wien gelungen, national in allen wichtigen Medien laufend präsent zu sein sowie auch beachtliche internationale Medienresonanz zu erreichen.

 

Und nun noch ein paar Worte zu den Museen der Stadt Wien. Den Museen der Stadt Wien stehen für das Jahr 2002 gemäß § 9 Abs. 2 des Wiener Museumsgesetzes ein Budget von 14,7 Millionen EUR, das sind 202 Millionen S, zur Verfügung, für Ausstellungen und Öffentlichkeitsarbeit 2,2 Millionen EUR, für den Erwerb von Sammelstücken 395 000 EUR, für allgemeine Betriebskosten und Instandsetzungen 8,3 Millionen EUR, für Personalkosten - Aktivbezüge 3,7 Millionen EUR.

 

Im Historischen Museum der Stadt Wien sind bis zum Oktober 2002 sechs Sonderausstellungen vorgesehen, zum Beispiel vom Wiener Pfennig zum Euro - Geld Wiener Provenienz, Friedrich Schiff und Impressionisten aus Belgrad, in der Hermesvilla Garten und Kunst, die Sammlung Eisenberger, im Otto-Wagner-Pavillon die Fotoausstellung Didi Sattmann.

 

In diesem Zusammenhang möchte ich auf die hervorragende Arbeit des Historischen Museums in der Vergangenheit verweisen. Die durchschnittliche Besucherzahl beträgt 500 000 pro Jahr, 1,7 Millionen Exponate sind der aktuelle Objektstand.

 

Mit 1. Jänner 2002 werden die Museen der Stadt Wien aus dem Organisationsbereich der Stadt Wien ausgegliedert und in eine wissenschaftliche Anstalt öffentlichen Rechts umgewandelt. Diese verfügt über ein eigenes Budget, die Verantwortung bleibt aber nach wie vor bei der Stadt Wien.

 

Ein Dankeschön an Herrn Dior Düriegl und an seine Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen für die hervorragende geleistete Arbeit und alles Gute für die Zukunft. (Beifall bei der SPÖ und des GR Kurth-Bodo Blind.)

 

Über die Stadt- und Landesbibliothek wurde heute auch schon einmal gesprochen. Ich möchte dazu sagen, dass die Stadt- und Landesbibliothek intensiv an der Verbesserung und Erweiterung des Internet-Zugangs arbeitet. Im Jahr 2001 wird das seit mehreren Jahren betriebene Projekt einer Übernahme des alten Druckschriftkatalogs in den EDV-Katalog abgeschlossen sein, sodass nun auch über 300 Titel des Altbestands über Internet recherchiert und von den Benützern per E-Mail für den Leseraum bestellt werden können.

 

Ein weiterer wichtiger Katalog, der rund 400 000 Eintragungen umfassende Handschriften-katalog, ist nun ebenfalls in gescannter Form über das Internet zugänglich. Die Übernahme dieser Eintragungen in den EDV-Katalog der Sammlung kann im Jahr 2002 begonnen werden.

 

Auch dem Direktor der Stadt- und Landesbibliothek und seinen Mitarbeitern möchte ich hier für ihre ausgezeichnete Arbeit aufrichtigen Dank sagen.

 

Die Musik hat natürlich einen besonderen Stellenwert in Wien. Auch 2001 war die Stadt Wien bemüht, eine große Anzahl musikalischer Formationen und die

 

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