6. Smart City Wien

Einleitung

Wien war einmal eine Stadt der rauchenden Fabrikschlote. An ihre Stelle sind die „rauchenden Köpfe“ getreten. Denn Wien ist heute eine „Smart City“, wo Innovation, Forschung und Entwicklung zusammenfließen. So hat Wien 2019 den 1. Platz im globalen „Smart City Strategy Index“ unter 153 Städten erreicht. Stärker als viele andere Städte stellt Wien die Anliegen und Ideen der Bewohner_innen, die Impulse aus der Wirtschaft, Technologie und Forschung unter ein gemeinsames Ziel: Wien auf die Herausforderungen der Zukunft vorzubereiten – und zwar so, dass niemand zurückgelassen wird.

„Smart City“ bedeutet für uns: Wir geben Acht auf ein hohes Maß an sozialem Zusammenhalt und Lebensqualität. Wir fördern soziale Teilhabe, Vielfalt und Chancengleichheit. Und wir bekennen uns zu lebenswerten Grätzln, kurzen Wegen sowie zu einem vielfältigen Angebot an öffentlichen Dienstleistungen. So wird die Stadt Schritt für Schritt zukunftsfit – und der Mensch steht im Mittelpunkt!

Damit dies auch in Lichte der Folgen der Corona-Krise in Zukunft so sein kann, wird die Fortschrittskoalition auf die Auswirkungen für Mensch, Ökonomie und Ökologie eingehen. Steigende Arbeitslosigkeit, finanziell prekäre Arbeitsverhältnisse, die Veränderungen im städtischen Leben und im Stadtbild sollen neu beurteilt werden mit dem Ziel, Maßnahmen zur Erhaltung der sozialen Sicherheit und des Zusammenhalts zu definieren.

In der Corona-Krise hat Wien ein smartes Hilfspaket geschnürt, um rasch zu helfen – mit Förderungen für die Einrichtung von Homeoffice, für den Auf- und Ausbau der Online-Präsenz von Unternehmen sowie für innovative Ideen und neue Produkte, die uns helfen, die Folgen der Corona-Krise zu bewältigen. Das alles zeigt, dass Wien eine zukunftsorientierte Metropole ist, wo Modernität und gesellschaftspolitische Offenheit ineinander übergehen.

Die neue Wiener Stadtregierung steht auch für eine smarte Klimapolitik. Wir wollen den Ausstieg aus fossilen Energieträgern vorantreiben und dem übermäßigem Ressourcenverbrauch Einhalt gebieten, Kreislaufwirtschaft, um die Stadt und ihre Bevölkerung vor den Folgen des Klimawandels bestmöglich zu schützen. Die Ziele und Transformationsprozesse, die Steuerungselemente und Sanktionen definieren wir in einem eigenen Wiener Klimaschutzgesetz. Als Vorarbeit wurde bereits 2019 im Sinne einer „Klima-Governance“ mit den Arbeiten an einem „Wiener Klimabudget“ begonnen.

Die Fortschrittskoalition kümmert sich besonders um drei wesentlichsten Hebel für eine klimaneutrale Zukunft:

  • der Energieerzeugung,
  • der Mobilität
  • und den Gebäudesektor.

Die Wiener Klimaschutzziele sind nur mit einem ambitionierten Ausbau der erneuerbaren Energien erreichbar. Daher soll der Wiener Endenergieverbrauch bis 2030 zu 30 % aus erneuerbarer Energie gedeckt werden, die Erzeugung erneuerbarer Energien im Stadtgebiet soll bis 2030 gegenüber 2005 verdoppelt werden.

Bei der Mobilitätsplanung und der zukünftigen Gestaltung des öffentlichen Raums liegt der Fokus auf geänderten Anforderungen durch ein klimafreundlicheres Mobilitätsverhalten, auf erhöhter Aufenthaltsqualität sowie auf sich verändernde Ansprüche der unterschiedlichen Nutzer_innen. Das bedeutet mehr Freiraum für Fußgeher_innen, mehr konsumfreie Sitzgelegenheiten, mehr Grün und mehr Wasser in der Stadt. Damit einher geht eine Reduktion der Flächen für den rollenden und ruhenden motorisierten Individualverkehr.

Der Gebäudesektor ist jener mit dem zweitgrößten CO2-Ausstoß. Hier wurden in den letzten Jahrzehnten in Wien sowohl im Neubau wie auch bei der Sanierung von Gebäuden beachtliche CO2-Reduktionen erzielt. Aber in diesem Bereich dauern Strukturänderungen aufgrund der langen Sanierungs- oder Austauschzyklen viel länger. Umso wichtiger ist es, den vollständigen Ausstieg aus fossilen Heizsystemen bis spätestens Mitte des Jahrhunderts zu schaffen.

Unsere Vorhaben sind eine unverzichtbare Voraussetzung zur Erreichung der Klimaziele. Sie schaffen auch Arbeitsplätze und verringern die Importabhängigkeit in der Energieversorgung.