Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 06.06.2003:
Bitte beachten Sie, dass die Inhalte (Termine, Kontaktmöglichkeiten,...) möglicherweise nicht mehr aktuell sind.

Mailath-Pokorny: Preise für Wissenschaften und Volksbildung

Mailath-Pokorny: Preise für Wissenschaften und Volksbildung

Copyright: media wien

Download (0.58 MB)

Mailath-Pokorny: Preise für Wissenschaften und Volksbildung

Copyright: media wien

Download (0.62 MB)

Wien (RK). Am Freitag wurden im Wiener Rathaus die Preise der Stadt Wien für Wissenschaften und Volksbildung für das Jahr 2002 überreicht. Univ.-Prof. Dr. Helmut Konrad erhielt den Preis für Geistes- und Sozialwissenschaften, Univ.-Prof. Johann Mulzer in der Sparte Natur- und Technische Wissenschaften, Univ.-Prof. Dr ...

Wien (RK). Am Freitag wurden im Wiener Rathaus die Preise der Stadt Wien für Wissenschaften und Volksbildung für das Jahr 2002 überreicht. Univ.-Prof. Dr. Helmut Konrad erhielt den Preis für Geistes- und Sozialwissenschaften, Univ.-Prof. Johann Mulzer in der Sparte Natur- und Technische Wissenschaften, Univ.-Prof. Dr. Martha Eibl für Medizinische Wissenschaften und Univ.-Prof. Hofrat Dr. Felix Czeike für Volksbildung. Die Preise sind mit je 8000 Euro dotiert und werden jährlich vergeben.****

"Die Preisträger repräsentieren zeitgemäßes und zukunftsträchtiges Denken", so Wissenschaftsstadtrat Andreas Mailath-Pokorny. Wien habe auf dem Gebiet der Medizin, der Geistes- und Naturwissenschaften eine große Tradition aufzuweisen. Die heutige Preisträgerin und die heutigen Preisträger seien der beste Beweis dafür, dass auch im Wien der Gegenwart international beachtliche Leistungen erbracht werden. Mit ihren Forschungsarbeiten hätten die Preisträgerin, die Preisträger neue Ergebnisse vorgelegt und gesellschaftliche Denkanstöße geliefert.

Biographien der PreisträgerIn

Univ.-Prov. Dr. h.c. Dr. Helmut Konrad ist einer der engagiertesten Historiker Österreichs. Helmut Konrad wurde 1948 in Wolfsberg, Kärnten geboren. Das Studium der Geschichte und Germanistik in Wien beendete er 1973 mit der Promotion sub auspiciis praesidentis. Für seine Habilitation erhielt Helmut Konrad 1980 den Victor-Adler Staatspreis. Seit 1984 ist Helmut Konrad Ordinarius für Allgemeine Zeitgeschichte an der Universität Graz, von 1993 bis 1997 war er Rektor der Karl Franzens Universität. Seine Forschungsschwerpunkte sind die Geschichte der Arbeiterbewegung und Kulturgeschichte. Helmut Konrad hat eine Vielzahl von Publikationen zu diesen Themenkreisen verfasst und herausgegeben, u. a. "Die österreichische Arbeiterbewegung vor dem Ersten Weltkrieg" (Wien 1976), "Neuere Studien zur Arbeitergeschichte" (3 Bde., Wien 1984), "Arbeiterbewegung in einer veränderten Welt" (Wien 1992). Gastprofessuren führten ihn an die Cornell University in New York, der University of Waterloo, Canada, und an das European University Institute in Florenz. Darüber hinaus übt Helmut Konrad zahlreiche berufliche Aktivitäten aus; er ist Vizepräsident des Vereins für Geschichte der Arbeiterbewegung in Wien, Vizepräsident des Vereins Demokratiezentrum Wien, Vizepräsident der Internationalen Tagung der Historikerinnen und Historiker der Arbeiterbewegung Wien-Linz, Mitherausgeber der Kulturstudien bei Böhlau uvm.

Univ.-Prof. Dr. Johann Mulzer ist einer der bedeutendsten Chemiker mit dem Schwerpunkt Organische Chemie. Johann Mulzer wurde 1944 in Prien/Chiemsee geboren. Nach dem Chemiestudium wurde er Assistent am Institut für organische Chemie an der Ludwig- Maximilians-Universität München. Nach Professuren an der Uni Düsseldorf, der Freien Universität Berlin und der Johann Wolfgang Goethe Universität Frankfurt führte ihn sein wissenschaftlicher Weg nach Wien: Seit 1996 lehrt und forscht Johann Mulzer als ordentlicher Universitätsprofessor am Institut für Organische Chemie der Universität Wien; sein Forschungsgebiet ist die Totalsynthese von Naturstoffen, die in der Therapie von Krankheiten eingesetzt werden. Johann Mulzer erhielt u. a. den Jost-Henkel-Gedächtnispreis (1983), den Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft (1994), den Ernst Schering Preis (1997) und den Erwin Schrödinger Preis der österreichischen Akademie der Wissenschaften (1999).

Univ.-Prof. Dr. Martha Eibl zählt zu den führendsten Immunologinnen Österreichs. Sie wurde in Székesfehérvár/Ungarn geboren. Nach dem Medizinstudium wurde sie an der 2. Medizinischen Universitätsklinik zur Fachärztin für Innere Medizin ausgebildet. Von 1970 bis 1997 arbeitete sie am Institut für Immunologie der Universität Wien, von 1966 bis 1997 war sie Leiterin der immunolgischen und klinisch-immunolgischen Forschung in der Immuno AG. Seit 1986 leitet sie die Immunologische Tagesklinik. Martha Eibl hat sich bei ihrer wissenschaftlichen Tätigkeit auf Immunmangelerkrankungen spezialisiert, u. a. zählen klinische Immunologie, primäre und sekundäre Immundefekte sowie Störungen der Immunregulation zu ihren Schwerpunkten. Für ihre wissenschaftlichen Verdienste erhielt sie zahlreiche Auszeichnungen, darunter das Goldene Ehrenzeichen des Landes Wien, die Rote Lilie von Florenz sowie das Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst, 1. Klasse. Martha Eibl ist Verfasserin und Herausgeberin einer Vielzahl von Fachpublikationen.

Univ.-Prof. Hofrat Dr. Felix Czeike war Direktor des Wiener Stadt- und Landesarchivs (1976-1989), Präsident des Vereins für Geschichte der Stadt Wien (1993-2003) und ist Leiter des Ludwig- Boltzmann-Instituts für Stadtgeschichtsforschung. In seiner Funktion als Archivdirektor hat er die Institution mit Veranstaltungen konsequent geöffnet. Mit dem "Historischen Lexikon Wien" verfasste Felix Czeike sein Lebenswerk; der "Czeike" ist ein unentbehrliches Nachschlagwerk mit 28.000 Stichworten zu Personen- und Straßennamen, Bauwerken und Sachbegriffen. Felix Czeike hat sich große Verdienste in der Erwachsenen- und Volksbildung erworben; er hat neue Wege eingeschlagen, um breite Bevölkerungsschichten anzusprechen: Er hat Ausstellungen an stark frequentierten Plätzen durchgeführt, Vorträge gehalten, Kataloge verfasst - und damit immer Verständlichkeit als oberstes Prinzip vor Augen gehabt.

rk-Fotoservice: www.wien.gv.at/

(Schluss) rar

(RK vom 06.06.2003)