2.3 Rauchfangkehrerin
Personenbeschreibung
Johanna ist 39 Jahre alt und Rauchfangkehrerin. Auch ihr Opa war Rauchfangkehrer. Als kleines Kind hat sie immer gerne über die Schultern ihres Opas geschaut, wenn sie ausnahmsweise mit ihm zur Arbeit durfte. Der Ruß und der Dreck machten ihr gar nichts aus. Sie fand es toll, dass gerade sie für viele Menschen Glücksbringer waren. Johannas Opa sagte, dass sie für ihren Traumjob gute körperliche Fitness braucht. Deswegen ging sie als Jugendliche nach der Schule oft ins Fitnessstudio. Dort trainierte sie ihre Ausdauer und Muskelkraft. Nach ihrem Schulabschluss fing sie zwei Ausbildungen an, eine als Rauchfangkehrerin und eine als Trainerin im Fitnessstudio. Sie liebt ihren Job als Rauchfangkehrerin nicht nur, weil sie schon von klein auf davon geträumt hat, diesen Beruf zu machen. Sondern auch weil sie den Ausblick von den Dächern über Wien genießt, wenn sie die Rauchfänge reinigt. Abends findet man sie auch heute noch im Fitnessstudio. Dort gibt sie Kurse zu Rücken-Fitness. In beiden Jobs schätzt Johanna es sehr, dass sie jeden Tag neue Menschen kennenlernt, aber auch immer wieder altbekannte Gesichter wiedersieht.
(Hierbei handelt es sich um eine erfundene Personenbeschreibung.)
Jobbeschreibung
Früher waren Rauchfangkehrer*innen oft die Rettung in der Not. Ohne Rauchfangkehrer*innen konnte nicht richtig gekocht und geheizt werden. Manchmal wurden Menschen sogar krank oder starben, weil die Abgase des Kamins nicht richtig aus dem Haus geleitet wurden oder es deshalb brannte. Es geht in dem Beruf viel um Sicherheit, aber auch um das Thema Energie und wie man sparsam damit umgehen kann. Deshalb sind Rauchfangkehrer*innen sehr wichtig und machen heutzutage viel mehr als nur das Reinigen von Rauchfängen. Sie beraten Menschen zu den Themen Energie, Brandschutz und Technik. In den 1960ern gab es die erste Rauchfangkehrer-Meisterin in Wien, die ihren Familienbetrieb weiterführte. Damals war es etwas Besonderes, dass Frauen dieses Handwerk erlernen und auch einen Betrieb führen konnten. Heute sind zwischen 13 % und 20 % der Lehrlinge weiblich. Nach der Ausbildung verdienen Rauchfangkehrer*innen in Wien mindestens 2.838 € brutto. Das bedeutete, dass noch Steuer abgezogen werden. Da sie besonders oft während der Arbeit mit Schmutz in Berührung kommen, bekommen sie eine Schmutzzulage. Das ist zusätzliches Geld als Entschädigung dafür, dass man beim Arbeiten oft schmutzig wird.
Ausbildungswege
Um als Rauchfangkehrer*in zu arbeiten, muss man eine dreijährige Ausbildung absolvieren. Diese verbringt man zu einem Teil im Praxisbetrieb und zum anderen Teil in der Berufsschule. In Wien kann man die Lehre zum Beispiel an der Berufsschule für Baugewerbe absolvieren. Zu Beginn der Ausbildung sollte man das 9. Schuljahr erfolgreich abgeschlossen haben. Mitbringen sollten Lehrlinge körperliche Fitness, Schwindelfreiheit und handwerkliches Geschick. Neben den technischen Arbeiten gehören auch die Gespräche mit den Bewohner*innen der Häuser, in denen man arbeitet, dazu. Deshalb ist eine offene und kommunikative Art als Rauchfangkehrer*in von Vorteil. Da viele der Kontroll- und Reinigungsarbeiten der Rauchfangkehrer*innen durch Gesetze bestimmt sind, ist es ein Job, der immer gebraucht wird. Es gibt viele Chancen, eine Ausbildung zu finden. Nach der Ausbildung kann man den Meisterkurs absolvieren, um einen eigenen Betrieb zu führen. Außerdem kann man noch mehr über bestimmte Bereiche lernen und somit Expert*in für Brandschutz oder Abgasmessungen werden.