7.1 Ideen für den Kindergarten
Rahmeninformationen
- Vorgeschlagene Altersstufe: Kindergarten
- Material & Ausstattung: Rollen.Bilder.Buch oder ausgedruckte Berufsbilder von dieser Website, Plakate, Kleber, Scheren
- Kurzbeschreibung: Kennenlernen neuer Berufe und spielerischer Umgang mit verschiedenen Berufsbildern
Ablauf
Die Kinder werden in Kleingruppen eingeteilt und erhalten jeweils ein Berufsbild. Es sollte jede Gruppe von einer erwachsenen Person betreut werden.
Anmerkung: Die Auswahl soll insbesondere an den Wissensstand der Kinder angepasst werden: Ziel ist es, Berufe auszuwählen, die den Kindern noch eher unbekannt sind. Die Kinder sollen mit für sie neuen Berufen in Berührung kommen, die sie entsprechend ihrer Altersstufe trotzdem verstehen und erkennen können.
Die Kinder überlegen sich nun in ihren Kleingruppen:
- Was könnte die abgebildete Person für einen Beruf haben? Wie könnte ihre Arbeit aussehen?
- Geben Kleidung und abgebildete Hilfsmittel Hinweise auf Arbeitsbereiche?
- Was macht man den ganzen Tag, wenn man diesen Beruf hat?
- Was macht an diesem Beruf wahrscheinlich besonders Spaß?
- …
Anschließend bekommen die Kleingruppen Informationen zu ihren Berufen durch die betreuende Person. Informationen zu den Berufen können Sie den jeweiligen Jobbeschreibungen dieser Website entnehmen. Insbesondere Positives über den jeweiligen Beruf sollte dabei im Vordergrund stehen.
Sollten die Kinder selbst auf das Geschlecht der abgebildeten Person zu sprechen kommen, können sie den Austausch in der Gruppe anhand folgender Leitfragen vertiefen:
- Hat es euch verwundert, dass hier eine Frau/ein Mann abgebildet ist? Warum (nicht)?
- Glaubt ihr es sind mehr Frauen oder mehr Männer in diesem Beruf tätig?
- Was könnte der Grund dafür sein? Was könnte das Problem dabei sein?
- Warum ist es wichtig, dass Frauen und Männer alle Berufe machen können?
Im nächsten Schritt erhalten die Gruppen weitere Berufsbilder und können nun gemeinsam zwei weitere Berufe auswählen, die sie anschließend mithilfe der Schnittlinien zu einer Person zusammenführen. Sie sollen dabei Berufe wählen, die sie bereits kennen und die sie für eine lustige Kombination mit dem ersten Beruf halten. Die Auswahl darf hier kreativ und skurril sein, Spaß steht im Vordergrund. Mithilfe der Schnittlinien werden die drei Berufe zu einer neuen Person kombiniert. Die Kleingruppen sollen sich für diese neue Person einen Namen ausdenken, den der*die Pädagog*in auf ein Plakat schreibt.
Dazu kleben die Kinder die ausgewählten Ausschnitte auf und können ergänzend auf das Plakat malen,
- was diese Person alles für ihren (Kombi-) Job benötigt (Material, Fahrzeug, Werkzeug etc.),
- was die Person besonders gut kann,
- was an diesem (Kombi-) Beruf besonders Spaß macht,
- was diesen Beruf besonders oder wichtig macht,
- …
Anschließend werden die Plakate reihum der gesamten Gruppe vorgestellt. Die anderen Kinder und die Pädagog*innen können dazu Fragen stellen:
- Was muss die Person besonders gut können?
- Was macht ihr an ihrem Job besonders Spaß?
- Wie sieht ihr Arbeitstag aus?
- Was macht sie an ihrem Beruf stolz?
- Wer könnte sich vorstellen, selbst diesen Beruf zu machen und warum?
- …
Vertiefungsmöglichkeiten
Lassen Sie die Kinder Kostüme zu ihren Berufskombinationen (oder auch zu weiteren Berufsbildern aus dem Rollen.Bilder.Buch bzw. von dieser Website) basteln. Diese können in einer anschließenden Vorstellungsrunde präsentiert werden. Es könnte auch eine Berufs-Rate-Runde anhand der Kostüme durchgeführt werden.
Versuchen Sie, Kinderbücher zu finden, die jene Berufe, die die Kinder nun neu kennen gelernt haben, auf nicht geschlechterstereotype Weise enthalten. Die Themenboxen "Gender matters! Starke Mädchen, starke Buben." für Kindergärten und Schulen enthalten beispielsweise Kinderliteratur und können bei den Büchereien Wien entlehnt werden. So kann das neue Wissen über Berufe nochmals vertieft und gefestigt werden. Kinderbücher bieten hier eine gute Möglichkeit, die Kinder mit einem breiten Spektrum an Berufsmöglichkeiten in Verbindung zu bringen. Nutzen Sie diese Möglichkeit gerne auch für weitere Berufe. Achten Sie dabei allerdings darauf, dass die Inhalte der Bilderbücher keine (vertikale oder horizontale) Geschlechtersegregation oder diesbezügliche Stereotype verstärken.
Lassen Sie die Kinder als Folgeprojekt ein weiteres Plakat zu einem selbst gewählten Beruf gestalten. So werden die Kinder bestärkt, sich mit den Berufen in ihrem nahen Umfeld zu beschäftigen und können sich diese gegenseitig vorstellen. So entsteht ein möglichst vielfältiges Bild an Berufsplakaten, und alle Kinder werden mit weiteren Berufen, außerhalb des eigenen unmittelbaren persönlichen Umfelds, vertraut.