Das Rollen.Bilder.Buch Startseite wien.gv.at
  • Seiten
    • Leicht verständliche Sprache
    • Domain Policy
  • Icons
    • Bitte nicht lärmen
    • Blaulicht
  • Templates
    • Parkpickerl
    • Public WLAN

3.3 Steinmetzin

3. Handwerkliche Berufe

C:\Users\LANM57~1\AppData\Local\Temp\8\7zE4787C065\22-Steinmetzin.png

Abbildung 14: Steinmetzin, Bild © Martina Lajczak

Personenbeschreibung

Verena ist 32 Jahre alt und arbeitet als Steinmetzin in Wien. Ihre Lieblingsfächer in der Schule waren Kunst und Werken. Nach der Matura wollte sie deswegen Architektur studieren. Nach dem ersten Semester war sie aber unsicher, ob das das Richtige für sie ist. Sie wollte gerne mehr mit ihren Händen arbeiten. Deswegen suchte sie während des Studiums nach Ausbildungsplätzen, in denen sie kreativ sein konnte, und fragte bei verschiedenen Betrieben an. Eine Steinmetzin in Floridsdorf bot Verena an, einmal einen Tag vorbeizukommen, um den Beruf kennen zu lernen und mitzuarbeiten. Ihr gefiel der Probetag sehr gut. Sie entschied sich, ihr Studium abzubrechen und eine Ausbildung bei der Steinmetzin anzufangen. Im letzten Lehrjahr wurde sie Mutter. Ihr Partner ging in Karenz, und so konnte Verena ihre Prüfung abschließen. Vor einem Jahr übernahm sie die Leitung des Betriebs, da ihre Chefin in Pension ging. Ab nächstem Schuljahr will Verena zusätzlich Lehrerin an einer Berufsschule werden, weil sie mehr junge Menschen für ihren Beruf begeistern will.

(Hierbei handelt es sich um eine erfundene Personenbeschreibung.)

Jobbeschreibung

Den Beruf als Steinmetz*in gibt es schon sehr, sehr lange. Er ist auch heute immer noch wichtig. Kirchen, Schlösser, Grabsteine und andere Dekorationen und Fassaden aus Stein sind die Hauptprodukte der Arbeit als Steinmetz*in. Der Anteil an Frauen in diesem Beruf war schon immer sehr gering, aber bereits im Mittelalter haben Frauen als Steinmetzinnen gearbeitet. Es wurde jedoch lange gesagt, dass die Arbeit für Frauen zu schwer und anstrengend sei. Frauen wurden hier also lange unterschätzt. Heute macht die Technik die Arbeit für alle etwas leichter. Viele Frauen sind sehr fit, stark und geschickt und können gut mit ihren Kollegen mithalten. Bei österreichischen und weltweiten Meisterschaften der Steinmetz*innen sind immer wieder Frauen unter den Besten der Besten. Auch der Anteil der Frauen, die eine Ausbildung zur Steinmetzin beginnen, steigt langsam: Ungefähr ein Viertel der Beschäftigten in Steinmetz-Betrieben sind Frauen. Insgesamt lernen aber immer weniger junge Menschen den Beruf. In Wien bekommt man als Steinmetz*in ungefähr 19 € pro Stunde laut Kollektivvertrag. Macht man die Lehre zum*zur Steinmetz*in bei den Wiener Stadtwerken, kann man während der dreijährigen Ausbildung mit einem Gehalt von etwa 1.000 € bis 1.600 € brutto rechnen.

Ausbildungswege

Um eine Lehre in dem Handwerk zu beginnen, muss man mindestens die neunjährige Schulpflicht erfüllen. Handwerkliches Geschick, Feingefühl, Kreativität und körperliche Belastbarkeit gehören auch dazu. Nach drei Jahren Ausbildung, die man in der Berufsschule und einem Praxisbetrieb verbringt, und einer erfolgreichen Abschlussprüfung darf man sich offiziell Steinmetz*in nennen. Um Steinmetztechniker*in zu werden, muss man eine vierjährige Ausbildung abschließen. Dabei wird Wert auf Planung, computergestütztes Arbeiten und Abwicklung von Aufträgen gelegt. In Österreich gibt es drei Berufsschulen, in denen man diese beiden Berufe erlernen kann: in Murau, Schrems und Wels. Da Auszubildende aus dem ganzen Land zusammenkommen, können sie auch an den Schulen übernachten, falls sie eine sehr weite Anreise haben. Als auszubildenden Betrieb kann man zum Beispiel die Wiener Stadtwerke wählen. Außerdem gibt es die Möglichkeit, die Ausbildung in der Fachschule für Steingestaltung und Steintechnik in Wien zu absolvieren. An die Ausbildungsberufe kann man auch noch die Meisterschule anschließen. Durch den Abschluss der Meisterschule oder durch die lange Tätigkeit in einer Führungsposition kann man sich selbstständig machen. Außerdem gibt es viele Weiterbildungen, durch die man sich auf bestimmte Bereiche des Handwerks spezialisieren kann. Dabei liegt der Fokus auf bestimmten Arbeitsorten wie Friedhöfen oder Denkmälern oder auf bestimmten Tätigkeiten wie Design oder Gravieren.