3.2 Dachdeckerin
Personenbeschreibung
Elena ist Dachdeckerin. Sie ist 48 Jahre alt und arbeitet mittlerweile seit über zehn Jahren in diesem Beruf. Nach ihrer Matura begann sie ein Studium, das sich mit den Themen Umwelt und Klima beschäftigt. Sie verbringt gerne Zeit draußen und setzt sich für die Umwelt ein. Besonders gerne ist sie in den Bergen unterwegs und geht klettern. Nach ihrem Studium arbeitete sie lange in einem Büro, das sich mit Umweltschutz und Veränderungen in Städten beschäftigt. Mit 30 beschlossen sie und ihre Partnerin, ein Haus zu bauen. Auf der Baustelle begegnete sie vielen Menschen, die dabei mit ihrem Handwerk halfen. Einige kümmerten sich darum, dass das Dach des Hauses dicht ist, und brachten Solaranlagen an. Das waren Dachdecker*innen. Sie erklärten Elena, wie wichtig es für das Klima sei, ein Haus gut abzudichten und Solaranlagen für die Gewinnung von Sonnenenergie zu nutzen. Elena war fasziniert. Sie hatte sich zwar schon jahrelang mit Klimaschutz beschäftigt. Aber ihr war nicht bewusst gewesen, wie wichtig dabei der Beitrag von Menschen ist, die ein Handwerk ausüben. Sie wollte schon immer mehr draußen sein, also überlegte sie lange hin und her, ob sie jetzt mit Anfang 30 nochmal einen Neustart wagen sollte. Sie sparte Geld und beschloss dann, eine Ausbildung zur Dachdeckerin zu machen. Mit 35 Jahren schloss sie ihre Ausbildung ab, und durch den Mangel an Arbeitskräften hatte sie viele Chancen, eine passende Stelle zu finden.
(Hierbei handelt es sich um eine erfundene Personenbeschreibung.)
Jobbeschreibung
Als Dachdecker*in hat man eine wichtige Rolle, wenn es um das Bauen und Reparieren von Gebäuden geht. Dachdecker*innen schützen die Gebäude vor Umwelteinflüssen wie starker Kälte oder Regen und kümmern sich um Arbeiten wie das Anbringen von Fenstern oder Solaranlagen auf Dächern. Dabei leisten sie einen großen Beitrag, um Energie zu sparen und so das Klima zu schützen. Obwohl der Beruf so wichtig ist und viele Dachdecker*innen gesucht werden, schrecken viele Menschen aufgrund der Höhe und der Wetterverhältnisse vor dem Beruf zurück. In Wien erhalten Facharbeiter*innen ungefähr 19 € pro Stunde und weitere Zulagen, je nach Schwere der Arbeit. In der Lehre zum*zur Dachdecker*in befinden sich österreichweit nur ca. 5 % Frauen. Generell machen in Wien mehr Burschen als Mädchen eine Lehre. Und besonders in handwerklichen Berufen treffen diese leider auf Herausforderungen, da sich viele Menschen nur „starke Männer“ in diesem Beruf vorstellen können. Um gegen solche Vorurteile anzukommen, müssen Frauen besonders viel Durchsetzungskraft zeigen. Aber gerade sie können einen wichtigen Teil zur Arbeit und auch zum Arbeitsklima beitragen.
Ausbildungswege
Die besten Voraussetzungen als Dachdecker*in erfüllt man, wenn man keine Höhenangst hat, schwindelfrei und handwerklich geschickt ist und Spaß daran hat, körperlich im Freien zu arbeiten. In der Schule helfen Fächer wie Werken, Physik oder Mathematik weiter. Um Dachdecker*in zu werden, muss man eine Lehre absolvieren. Diese dauert drei Jahre. Dabei erlernt man in der Schule theoretisches Wissen zu Baustoffen und Techniken und setzt dieses Wissen dann direkt im Ausbildungsbetrieb um. In ganz Österreich gibt es sechs Berufsschulen, an denen man das Handwerk erlernen kann. Eine davon ist in Wien. Um die Ausbildung zu beginnen, benötigt man mindestens den Abschluss der 9. Schulstufe. Außerdem gibt es die Möglichkeit, die Lehre mit der Matura zu kombinieren. Bereits während der Ausbildung gibt es Möglichkeiten, sich auf bestimmte Tätigkeiten zu spezialisieren, da manche Ausbildungsbetriebe besondere Schwerpunkte haben. Auch kann man durch anschließende Fortbildungen Fachwissen zu den Themen Brandschutz, verschiedenen Typen von Dächern oder Planung dazulernen.