1.1 Gesundheits- und Krankenpfleger
Personenbeschreibung
Corvin ist Gesundheits- und Krankenpfleger in Wien. Er ist 42 Jahre alt und arbeitet in einem Krankenhaus. Corvin mag seinen Beruf sehr, weil er Menschen helfen kann. Als Corvin jung war, wurde sein Opa krank. Er musste oft ins Krankenhaus. Die Menschen im Krankenhaus kümmerten sich um seinen Opa. Das fand Corvin toll. Er wollte auch Pfleger werden. Nach der Schule machte Corvin eine Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger. Er lernte viel über den menschlichen Körper und wie man kranke Menschen pflegt. Jetzt arbeitet Corvin schon viele Jahre als Pfleger. Sein Tag beginnt früh am Morgen. Er misst Fieber und Blutdruck bei kranken Menschen. Er gibt ihnen Medizin. Er hilft ihnen auch beim Waschen und Anziehen. Corvin redet viel mit den kranken Menschen. Er hört ihren Sorgen zu. Manchmal muntert er sie auch mit einem Witz auf. Er sorgt dafür, dass Kinder keine Angst im Krankenhaus haben. Wenn die kranken Menschen untersucht werden, ist Corvin dabei. Später gibt er ihnen die richtige Medizin. Corvin und viele andere Menschen im Krankenhaus arbeiten zusammen, damit alle kranken und verletzten Personen wieder gesund werden. Manchmal ist Corvins Arbeit anstrengend. Er muss viel laufen und schwere Dinge heben. Oft arbeitet er auch nachts. Aber Corvin macht das nichts aus. Er weiß, dass er einen wichtigen Job hat. Am meisten freut sich Corvin, wenn Menschen wieder gesund nach Hause gehen können. Dann weiß er, dass er gute Arbeit geleistet hat. Das macht ihn stolz und glücklich.
(Hierbei handelt es sich um eine erfundene Personenbeschreibung.)
Jobbeschreibung
Pflege ist ein sehr wichtiges Berufsfeld. Etwa 127.000 Pfleger*innen kümmern sich um kranke und pflegebedürftige Menschen in Krankenhäusern, Pflegeheimen und zu Hause. Ohne sie würde unser Gesundheitssystem nicht funktionieren. Derzeit gibt es in Österreich zu wenig Pflegepersonal, und der Bedarf wird in Zukunft noch größer werden. Bis 2030 werden etwa 51.000 zusätzliche Pflegekräfte benötigt. Auch in Wien herrscht hier Personalbedarf. Das heißt, dass nicht genug Menschen in diesem Bereich arbeiten. Und das bedeutet auch, dass man hier sehr gute Chancen auf einen Job hat. Im Gesundheits- und Sozialwesen in Wien arbeiten überdurchschnittlich viele Frauen. 2019 lag der Frauenanteil bei den akademischen und verwandten Gesundheitsberufen in Wien bei 74 %, bei Betreuungsberufen im Gesundheitswesen bei 80 %. Obwohl in der Pflege die meisten Menschen Frauen sind, haben sie es dennoch oft schwer, in Führungspositionen zu kommen. Männer machen nur etwa 15 % aller Pflegekräfte aus, aber zwischen 35 % und 50 % der Führungspositionen sind von Männern besetzt. Um mehr Menschen für den Pflegeberuf zu gewinnen, müssen die Arbeitsbedingungen und Gehälter verbessert werden. Generell verdient man in Wien im Gesundheits- und Sozialwesen ungefähr 2.700 € brutto. Davon werden noch Steuern abgezogen. Nicht nur im Gesundheits- und Sozialwesen, sondern insgesamt verdienen Frauen immer noch weniger als Männer. Dieser Unterschied wird Gender Pay Gap genannt. Krankenpfleger*innen verdienen in Wien rund 44.400 € brutto im Jahr. Viele finden, dass das Einkommen im Pflegebereich nicht so attraktiv ist. Durch sogenannte Zulagen zum Beispiel für Nachtdienste, Intensivpflege oder Feiertagsdienste kann das Gehalt aufgebessert werden. Im Wiener Gesundheitsverbund beträgt das Grundgehalt in der Gesundheits- und Krankenpflege rund 3.600 € brutto im Monat, mit Zulagen können sind es über 3.900 €. Wir können davon ausgehen, dass die Gehälter im Pflegebereich niedriger sind, weil hier überwiegend Frauen arbeiten. Diese werden in Gehaltsverhandlungen oft weniger ernst genommen. Pflegekräfte sind sehr wichtig. Deshalb müssen sie gerecht bezahlt werden und unter guten Bedingungen arbeiten.
Ausbildungswege
Es gibt mehrere Wege, um Gesundheits- und Krankenpfleger*in zu werden. Man kann eine einjährige Ausbildung zur Pflegeassistenz machen. Dafür muss man mindestens 17 Jahre alt sein und neun Schuljahre abgeschlossen haben. Eine weitere Möglichkeit ist das dreijährige Bachelorstudium zu Gesundheits- und Krankenpflege an einer Fachhochschule. Dafür braucht man die Matura oder eine ähnliche Qualifikation. So ein Bachelorstudium kann man zum Beispiel am FH Campus in Wien studieren. Für Menschen, die schon als Pflegeassistent*in arbeiten, gibt es spezielle Möglichkeiten, sich weiterzubilden. Sie können etwa berufsbegleitend den Bachelor-Abschluss machen. Alle diese Ausbildungen beinhalten sowohl Theorie als auch Praxis. Man lernt, wie man kranke Menschen pflegt und betreut. Nach der Ausbildung kann man in Krankenhäusern, Pflegeheimen oder bei Menschen zu Hause arbeiten.