5.1 Partizipativer Entstehungsprozess
Die Idee zur Entwicklung einer Wiener Demokratie-Strategie entstand bei der Wiener Demokratie-Enquete in 2023, mit dem Ziel, der Stadt Wien einen Orientierungsrahmen für den Demokratieausbau der kommenden Jahre und die Weiterentwicklung von Teilhabemöglichkeiten zu geben.
Von Beginn an war klar, dass die Entstehung der Strategie partizipativ, das heißt unter aktiver Beteiligung von möglichst vielen Vertreter*innen aus Politik, Verwaltung, Wissenschaft, Kultur und Zivilgesellschaft, begleitet werden soll. Der politische Auftrag dazu erfolgte in 2024 durch den Stadtrat für Klima, Umwelt, Demokratie und Personal Jürgen Czernohorszky.
Die Wiener Demokratie-Strategie wurde anschließend im Zeitraum von Mai 2024 bis Mai 2025 erarbeitet. Der Beteiligungsprozess bestand aus insgesamt 5 Phasen:
Die Auftaktveranstaltung fand am 16. Mai 2024 mit rund 100 Vertreter*innen von Politik, Verwaltung, Wissenschaft, Kultur und Zivilgesellschaft statt. Die Anwesenden waren sich schnell einig, dass die Wiener Demokratie-Strategie an den Bedürfnissen der Wiener*innen anknüpfen und künftig mehr demokratische Teilhabe ermöglichen soll.
Im Juni und Juli 2024 fanden mit rund 170 Teilnehmenden Workshops vor Ort und online statt, in denen erste Ideen, Ziele und Vorschläge für Maßnahmen für die Ausarbeitung der Strategie gesammelt wurden. Dabei konzentrierten sich die Arbeitsgruppen insbesondere auf die 7 Handlungsfelder. Im Sommer fanden zusätzlich aufsuchende Werkstätten statt, die im öffentlichen Raum und in Zusammenarbeit mit lokalen Netzwerkpartner*innen (Fremde werden Freunde, die Volkshilfe Wien, Caritas Stadtteilarbeit und wohnpartner) durchgeführt wurden. Dabei wurden besonders benachteiligte und unterrepräsentierte Personen und Gruppen erreicht: circa 80 Teilnehmende und weitere 80 Dialoggespräche im öffentlichen Raum.
Anschließend wurden im Herbst und Winter 2024/25 Vertreter*innen der Wiener Stadtverwaltung – vor allem die sogenannten Demokratie-Ansprechpartner*innen – in den Prozess eingebunden, um ihre fachliche Expertise für den künftigen Demokratieausbau und Erfahrungen bei der Umsetzung von Beteiligungsangeboten in Wien zu berücksichtigen. Aber auch die Büros der verschiedenen Geschäftsgruppen wurden konsultiert.
Es folgte eine Phase der digitalen Beteiligung auf der Beteiligungsplattform „Wien mitgestalten“ der Stadt Wien. Dort wurde der Entwurf der Wiener Demokratie-Strategie erstmals öffentlich präsentiert. Alle Wiener*innen hatten die Möglichkeit, sich den Entwurf online näher anzuschauen, ihn zu überprüfen und zu kommentieren. Das Dokument wurde 8322-mal aufgerufen und 245-mal kommentiert.
Die Beiträge wurden anschließend durch die Stadt Wien sortiert, ausgewertet und abgewogen. In einer abschließenden Werkstatt „Wiener Demokratie-Strategie: Ergebnisse des Beteiligungsprozesses“ am 8. April 2025 wurden die Entscheidungen der Öffentlichkeit präsentiert und noch einmal besprochen. Anschließend wurden die Beiträge in die finale Fassung der Strategie gebündelt eingearbeitet. Da es sich um ein offizielles Dokument der Stadt Wien handelt, oblag ihr die finale Entscheidung wie die Beiträge im Sinne des Gemeinwohls darin einfließen. Darauf folgte eine letzte stadtinterne und politische Abstimmung mit den Demokratie-Ansprechpartner*innen und Büros der Geschäftsgruppen der Stadtverwaltung.
Zum Schluss wurde die Wiener Demokratie-Strategie am 22. Oktober 2025 dem Wiener Gemeinderat zur politischen Diskussion und Beschlussfassung vorgelegt.
Federführend beim Entstehungsprozess der Wiener Demokratie-Strategie waren das Büro für Mitwirkung der Abteilung Energieplanung, das Kompetenzzentrum Übergeordnete Stadtplanung, Smart City Strategie, Partizipation, Gender Planning der Baudirektion und die Klima- & Innovationsagentur UIV Urban Innovation Vienna GmbH der Stadt Wien.