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3.1 Zielgruppen aktivieren

3. Die sieben Handlungsfelder

Demokratie lebt von der Mitwirkung der Wiener*innen und deshalb sollen noch viele mehr mitmachen. Zukünftig richten sich Beteiligungsformate speziell an bestimmte Zielgruppen. Sie sind niederschwellig und inklusiv. Sie reichen von Information, über Beratung bzw. Konsultation bis hin zu Ko-Kreation, also einer gemeinsamen Entwicklung von Ideen oder Projekten. Das heißt, alle können leicht mitmachen und von Erfahrungen aus ihrem Alltag berichten. So werden auch jene Menschen angesprochen, deren Stimmen sonst weniger gehört werden – dazu gehören beispielsweise Mädchen und Frauen, Migrant*innen, Menschen aller Geschlechter, mit niedriger formaler Bildung oder mit Behinderung, Kinder und Jugendliche sowie Armutsbetroffene. Damit können sich auch diese Menschen politisch und sozial einbringen und Entscheidungen von Stadtpolitik und -verwaltung mitgestalten.

Darum geht’s!

  • Alle Zielgruppen beteiligen.
  • Menschen in ihrem Alltag ansprechen, also in Parks, am Arbeitsplatz, zu Hause oder bei Freizeitaktivitäten.
  • Das Vertrauen von Wiener*innen stärken, die sich mit ihren Interessen, Meinungen und Vorschlägen an der positiven Entwicklung der Stadt beteiligen.
  • Die Zusammenarbeit mit Vereinen, anderen Nicht-Regierungsorganisationen (NGOs), lokalen Gruppen sowie Initiativen und einzelnen Personen, die sich besonders engagieren, ausbauen.
  • Das gesamte Spektrum der Stadtgesellschaft berücksichtigen und so eine demokratische Kultur fördern.

Unsere Ziele: Was wir erreichen wollen

Zielgruppen berücksichtigen: Unterschiedliche Zielgruppen haben unterschiedliche Bedürfnisse. In Wien gibt es Beteiligungsangebote, die sich an den Lebenswelten der Wiener*innen orientieren und unterschiedliche Personen und Gruppen wie Mädchen und Frauen, Migrant*innen, Menschen aller Geschlechter, mit niedriger formaler Bildung oder mit Behinderung, Kinder und Jugendliche sowie Armutsbetroffene berücksichtigen. Dies gilt auch für Unternehmen (z.B. Genossenschaften) und Fördernehmer*innen der Stadt Wien. Die Angebote ermöglichen es allen Wiener*innen, die das wollen, aktiv zu werden und Veränderungen zu erreichen. Dadurch werden Selbstbewusstsein, Eigenverantwortung und Anerkennung dieser Personen und Gruppen gestärkt.

Beteiligungsformate ausbauen: Menschen beteiligen sich besonders, wenn sie niederschwellig, zielgruppengerecht (z.B. Kinder und Jugendliche oder neu in der Stadt ankommende Menschen) und inklusiv (z.B. in ihrer Sprache oder in ihrer Lebenswelt) angesprochen werden. Daher gibt es viele verschiedene Beteiligungsformate, die auf die jeweiligen Bedürfnisse angepasst sind und weiterentwickelt werden. Möglichkeiten zur Beteiligung finden auch dort statt, wo die Menschen sich aufhalten und austauschen – offline und online (z.B. in Zukunft auch durch den Einsatz von künstlicher Intelligenz). Daher werden verschiedene Beteiligungsformate angeboten, zum Beispiel persönliche Treffen, künstlerische Formate und digitale Plattformen.

Netzwerke aktivieren: In Wien gibt es bereits ein Netzwerk von NGOs, Vereinen und Menschen, die sich besonders engagieren. Viele von ihnen kennen sich in den Bezirken gut aus und haben enge Verbindungen zu unterrepräsentierten und benachteiligten Personen und Gruppen, die oft nicht gehört werden. Sie sind bei diesen anerkannt und erleichtern als Brückenbauer*innen den Austausch mit ihnen. Damit Hindernisse für die Teilnahme an Beteiligungsprozessen abgebaut werden, gestalten unterschiedliche Netzwerke Beteiligungsangebote aktiv mit und setzen sie ggf. eigenständig um. Auch neue Netzwerke werden – je nach Möglichkeit – unterstützt und gestärkt.

Darauf bauen wir auf

Werkstatt für Mitwirkung: Die Werkstatt für Mitwirkung des Büros für Mitwirkung der Stadt Wien fördert besonders die Begegnung und den Dialog mit Menschen, die bisher wenig mit Beteiligung zu tun hatten. In der Werkstatt werden Demokratiekompetenzen gestärkt und nach Lösungen und Maßnahmen gesucht, um mehr Beteiligung in der Stadt anzubieten. Zudem wird die Stadtverwaltung mit Partner*innen wie Vereinen, NGOs und interessierten Wiener*innen vernetzt, um eine verstärkte Zusammenarbeit zu fördern. Es finden auch Begehungen vor Ort und aufsuchende Werkstätten in den Bezirken statt, um mit spielerischen Aktionen, interaktiven Formaten und leicht verständlichen Informationen die Beteiligungsangebote der Stadt aktiv zu bewerben.

Stadterneuerungs-Programm „WieNeu+“: Mit dem Stadterneuerungs-Programm „WieNeu+“ wird die „sanfte“ Stadterneuerung und -sanierung in der Stadt fortgesetzt. Sie wird seit den 1970er Jahren durch die Gebietsbetreuung Stadterneuerung (GB*) vorangetrieben. Im Programm WieNeu+ werden klima- und zukunftsfitte Lösungen in Wiener Stadtteilen umgesetzt. Dafür arbeitet die Stadt Wien mit lokalen Partner*innen und Bewohner*innen zusammen. Im Ideen-Budget „Grätzlmarie“ des Programms können die Bewohner*innen ihre Projektideen für die Schaffung eines klimafitten Stadtteils einreichen. Ein Grätzlbeirat, der aus Bewohner*innen und Vertreter*innen lokaler Initiativen besteht, wählt die besten zur Förderung aus.

FSW-Kund*innen-Rat: Der FSW-Kund*innen-Rat ist eine direkt gewählte Gruppe bestehend aus Kund*innen der Wiener Behindertenhilfe, die deren Anliegen gegenüber dem Fonds Soziales Wien (FSW) vertritt. Ziel ist die gemeinsame Weiterentwicklung und Optimierung der Leistungen des FSW für Menschen mit Behinderungen. Das Gremium verfügt über eine Geschäftsordnung, die die Zusammenarbeit mit dem FSW regelt. Für die Tätigkeit des FSW-Kund*innen-Rats ist die Vernetzung mit anderen Interessens- und Selbstvertretungs-Gruppen, Partnerorganisationen sowie politischen Vertreter*innen zentral. Der Rat hat auch aktiv an der Erstellung der Maßnahmen im Rahmen von Inklusives Wien 2030 mitgewirkt.

Die partizipative Kinder- und Jugendmillion: Die partizipative Kinder- und Jugendmillion entstand bei der Entwicklung der Wiener Kinder- und Jugendstrategie, in der auch das Wiener Kinder- und Jugendparlament als wichtige Maßnahme benannt wurde. Beide werden bereits umgesetzt. Junge Menschen bestimmen bei der Kinder- und Jugendmillion mit, welche Projekte vorangetrieben werden sollen. Sie wird seit 2023 regelmäßig durchgeführt. Dabei werden Projektideen gesammelt, ausgewählt und mit ausreichend Mitteln ausgestattet. Alle jungen Wiener*innen im Alter von 5 bis 20 Jahren können ihre Ideen einreichen, über die online abgestimmt wird. Die Siegerprojekte werden dann dem Gemeinderat präsentiert und von der Stadtverwaltung umgesetzt. Dafür stellt die Stadt Wien regelmäßig eine Million Euro zur Verfügung.

Stadtentwicklung vor Ort: Die Stadt Wien möchte nachhaltige Stadtentwicklung vor Ort erlebbar machen und zeigen, mit welchen Veränderungen sich Wien auf die Zukunft vorbereitet. Dafür ist das Projekt „Gemma Zukunft“ beispielhaft: Begleitet von Fachexpert*innen werden von April bis Oktober Spaziergänge und Radtouren angeboten, um Stadtentwicklungsgebiete oder aktuelle Baustellen des öffentlichen Verkehrs zu erkunden. Wenn es um den Fuß- und Radverkehr geht, ist die Mobilitätsagentur der Stadt Wien Ansprechpartnerin für alle, die Verbesserungsvorschläge haben. Als Vermittlerin zwischen Stadtpolitik, Stadtverwaltung und den Wiener*innen arbeitet sie daran, das Zu-Fuß-Gehen und Radfahren in Wien auszubauen und sicherer zu machen.