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Landtag, 14. Sitzung vom 23.06.2022, Wörtliches Protokoll  -  Seite 78 von 83

 

sprecher und die gesamte Wiener Volkspartei der Wiener Umweltanwältin Andrea Schnattinger für ihren 20-jährigen Dienst an der Stadt Wien als Wiener Umweltanwältin danken. (Beifall bei SPÖ, NEOS, ÖVP und GRÜNEN.)

 

Wir wünschen auch der neuen Umweltanwältin Iris Tichelmann alles Gute und viel Erfolg für ihre verantwortungsvolle bevorstehende Tätigkeit.

 

Ich habe es schon erwähnt, dass es immer wieder unterschiedliche Ansätze gibt. Ich danke aber auch dir, liebe Nina Abrahamczik, für die tolle parteiübergreifende Zusammenarbeit als Ausschussvorsitzende und sage ganz spontan: Auch wenn es unterschiedliche Ansichten gibt: Wenn es notwendig ist und wenn es möglich ist, dann ziehen Christ- und Sozialdemokratie gemeinsam an einem Strang für den Umweltschutz, meine sehr geehrten Damen und Herren! (Beifall und Heiterkeit bei der ÖVP sowie Beifall bei der SPÖ.)

 

Der Wiener Umweltbericht ist grundsätzlich ein wichtiger Report auch für die Menschen in unserer Stadt. Er hilft uns, den aktuellen Standpunkt Wiens zu definieren. Vor allem die Bewusstseinsbildung für Umwelt- und Klimaschutz, aber auch die Vorbildfunktion der Stadt Wien sind wichtig, um die durch die Politik gesetzten Maßnahmen den Bürgerinnen und Bürgern näherzubringen. Unsere Stadt ist urban und pulsierend, und deshalb ist es auf Grund der hohen Bebauungsdichte umso wichtiger, die vorhandenen Grünflächen effizient zu nutzen. Die Menschen sollen spüren, dass sich im Umweltbereich etwas tut und bemerken, wie sehr uns das am Herzen liegt.

 

Ein bisschen kritisch stellen auch wir fest, dass ein so wichtiger Bericht über die notwendigen Maßnahmen insgesamt wenig wahrgenommen wird. Die Wiener Umweltanwaltschaft existiert ja schon seit 1993, und wir wünschen uns für die Zukunft mehr Sichtbarkeit und mehr Dynamik, dass wir laufend am Puls der Zeit bleiben, um innovative Themen lösungsorientiert voranzutreiben. Die Wiener Umweltanwaltschaft ist, wie wir wissen, eine weisungsfreie und unabhängige Einrichtung der Stadt Wien, und diese Eigenständigkeit muss auch weiterhin stark gelebt werden, und zwar mit großer Präsenz auch beim Aufgreifen von unangenehmen Themen, um diese schon erwähnte und gewünschte Sichtbarkeit zu zeigen.

 

Wir alle sind uns darüber einig, wie dringlich die Lage ist. Wenn es strategische Prozesse der Stadt Wien wie den Wiener Klima-Fahrplan und die Smart Klima City Strategie gibt, dann soll und muss die Wiener Umweltanwaltschaft noch mehr als bisher vorhandenes Wissen und Engagement einbringen. Der Wirkungsbereich geht über alle Ressorts hinweg, in Bildungseinrichtungen wird beobachtet, wo welches Vogelschutzglas angebracht wurde, Schulprojekte wie „Wildnis (ist) Klasse“ sind umfasst, ebenso ist der Wohnbaubereich betroffen, wo Gebäudebrüter unter dem Projektnamen „Mauersegler in Wien“ geschützt werden.

 

Auch die Volkspartei fordert den Erhalt von Grünraum in Wien, was seitens der Stadt Wien immer wieder zu kurz kommt. Das betont ja auch die Umweltanwaltschaft in ihrem Bericht: Für die Artenvielfalt in unserer Stadt braucht es ausreichend Grünflächen. Es beunruhigt uns alle, dass Krisen wie der Klimawandel oder die Pandemie unser Leben und unsere Umwelt beeinflussen, gefährden und belasten. Wir sind der Meinung, dass funktionsfähige Ökosysteme geschützt werden müssen und erachten die Formel „Schutz der Biodiversität ist gleich Schutz der Ökosystemleistungen ist gleich Bewältigung der Klimakrise“ als richtig.

 

Die Wiener Umweltanwaltschaft ist federführend bei der Photovoltaikoffensive dabei, und der Photovoltaikausbau ist ja eine langjährige Forderung der Wiener Volkspartei. Das Thema Lebensmittelabfälle wird auch angesprochen, und diesbezüglich muss es jedenfalls Verbesserungen geben.

 

Abschließend sei gesagt, dass sich die Wiener Volkspartei selbstverständlich dafür einsetzt, dass rechtliche Rahmenbedingungen, politische Regelungen und Umweltgesetze geschaffen werden, um Stadtökologie und Klimaresilienz voranzutreiben, ohne aber die notwendige pulsierende Kraft der Wirtschaft und des dynamischen Unternehmertums zu beeinträchtigen. Meine sehr geehrten Damen und Herren! Stadtplanung, Ökologie und Ökonomie müssen immer miteinander verbunden sein. - Danke sehr. (Beifall bei der ÖVP.)

 

Präsident Mag. Manfred Juraczka: Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau Abg. Abrahamczik. Ich erteile es ihr.

 

17.59.17

Abg. Mag. Nina Abrahamczik (SPÖ)|: Sehr geehrter Her Landtagspräsident! Sehr geehrter Herr Berichterstatter! Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen! Sehr geehrte Umweltanwältin! Liebe Andrea!

 

Ich möchte kurz auf den Bericht eingehen, über den wir jetzt schon einiges gehört haben. Kollegin Kickert hat schon gesagt, dass es ein sehr umfangreicher Bericht ist. Ich meine, er spiegelt die breite Vielfalt der Themen wider, hinsichtlich welcher die Wiener Umweltanwaltschaft in diversen Netzwerken und Kooperationen oft als Ideengeberin, manchmal als Begutachterin und oft als Ratgeberin engagiert ist. Das ist etwas, was du, Andrea, jetzt 20 Jahre lang maßgeblich mitgestaltet hast.

 

Ohne jetzt noch einmal ins Detail zu gehen, weil es schon einige VorrednerInnen ein bisschen genauer gesagt haben: Es gibt so viel, vom Vogelschlag über die Lichtverschmutzung, die wir beispielsweise auch diese Woche im Umwelt- und Naturschutzbeirat diskutiert haben, wo man sieht, und wir auch darauf verweisen konnten, dass die Umweltanwaltschaft schon aktiv dran ist bei dem Thema.

 

Klima- und Umweltbildung ist ein ganz, ganz wichtiger Bereich, wo auch in die Volksschulen gegangen wird, in die 3., 4. Volksschule, wo wir mit „Wildnis (ist) Klasse“ darauf schauen, die Umweltanwaltschaft es ermöglicht, dass für Kinder Natur begreifbar wird, was ganz, ganz zentral ist. Wir haben gesehen, dass diese Verbundenheit mit der Umwelt einfach auch etwas ist, das gelernt werden muss, das erfahrbar gemacht werden muss.

 

Es gibt ganz viele spannende Info-Poster, das aktuellste ist, glaube ich, zu diversen heimischen Käferarten. Auch das findet sich wieder in diesem Bericht. Ich kann

 

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