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Landtag, 14. Sitzung vom 23.06.2022, Wörtliches Protokoll  -  Seite 63 von 83

 

„Hass im Netz“, es gibt Kampagnen von „Safer Internet“, es gibt Initiativen zu E-Gaming und E-Sport. Wie gesagt, die Stadt kann hier auch aktiv werden. Mit dem Gesetzpaket „Hass im Netz“ hält auch der Bund ganz klar fest, dass das Internet kein rechtsfreier Raum ist und dass auch dort der Rechtsstaat gilt.

 

Abschließend würde ich gerne einen Appell an alle richten und vor allem auch die Eltern dazu einladen, dass man sagt, man schaut ganz genau, was die Kinder im Internet tun, was sie dort erleben, womit sie sich beschäftigen. Denn ich bin der Meinung, wir sollten alle unsere Kinder nicht nur offline schützen, sondern in diesem Zeitalter auch online. Danke. (Beifall bei der ÖVP.)

 

Präsident Ing. Christian Meidlinger: Vielen Dank. Zu Wort ist jetzt niemand mehr gemeldet. Daher erteile ich das Wort dem Herrn Kinder- und Jugendanwalt Ercan Nik Nafs. Bitte, du bist am Wort.

 

16.08.03

Kinder- und Jugendanwalt Mag. Ercan Nik Nafs|: Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Landesrat! Werte Abtgeordnete! Liebe Zuschauer!

 

Es ist wieder ein Jahr vergangen, seit ich hier war. Früher haben wir ein wenig auch bei den Gemeinderatssitzungen dabei sein können, um uns auszutauschen und die Lage der Kinder und Jugendlichen bilateral zu besprechen. Diese Chancen haben wir in den letzten zwei Jahren zwar nicht gehabt, aber trotzdem wirkt das, was wir in den letzten zwei Jahren beobachtet haben, natürlich auf unseren Bericht ein.

 

Das eine ist natürlich die Covid-19-Krise, die uns die letzten zwei Jahre zugesetzt hat, aber darüber hinaus leben wir in den letzten Jahren ständig in einer Art und Weise in einer Krise. Das unterscheidet sich beginnend mit 2008 bis jetzt, und wir sehen, dass unsere Jugendlichen, die jetzt 18 Jahre alt sind, eigentlich eine Vielzahl von Krisen innerhalb ihres kurzen Lebens bereits überstanden haben. Was ich sagen möchte: Unsere Kinder und Jugendlichen brauchen unsere Unterstützung, aber sie sind auch krisenfest. Warum? - Das möchte ich noch einmal vielleicht ergänzen oder erweitern.

 

Sie werden sich erinnern, 2018 hat die Stadt Wien gemeinsam mit allen Dienststellen der Stadt Wien ein Projekt angeführt, die sogenannte „Werkstadt Junges Wien“. Da haben wir über 20.000 Kinder und Jugendliche gefragt, wie es ihnen geht und was für Themen sie eigentlich wichtig erachten. Da haben die Jugendlichen zehn Bereiche nominiert und diese natürlich auch noch einmal in einer Reihenfolge bewertet. Für sie war damals 2017/2018 das Wichtigste Umwelt und Natur, das sehen wir jetzt in der Welt mehr oder weniger in der Klimakrise.

 

Für Sie waren zum Beispiel die Zukunftschancen, Zukunft und Chancen auf Bildung und Sicherheit natürlich sehr wichtig. Das war für sie sehr, sehr wichtig, und das haben sie wieder genauso bewertet und für uns dann noch einmal notiert. Dann haben sie die Mitsprache und Beteiligung als wichtiges Thema erachtet, das ist eindeutig die Entwicklung unserer Demokratie und demokratischer Grundrechte. Als vierter Punkt war es die Gesundheit. Bereits damals haben uns die Jugendlichen gesagt, der Bereich Gesundheit ist sehr wichtig, und wir wollen mitgehört werden und dass unsere Versorgungssicherheit sichergestellt ist.

 

Wenn wir uns die letzten drei Jahre anschauen, bleiben diese vier Bereiche immer ganz vorne - unterschiedlich: In den letzten zwei Jahren war natürlich Gesundheit ganz vorne. Wir haben gesehen, was es eigentlich bedeutet, mit der Covid-19-Krise in die Schule zu gehen, in den Kindergarten zu gehen, die Berufsausbildungen zu machen und darüber hinaus alle möglichen Schutzmaßnahmen aufrechtzuhalten.

 

Ich verstehe uns alle, ich kenne sehr viele Kolleginnen und Kollegen vor Ort. Unser primäres Ziel ist es natürlich, unseren Kindern und Jugendlichen eine geglückte Kindheit und Jugend zu ermöglichen. Aber was wir jetzt die letzten Jahre gesehen haben, während wir unsere Ziele erreichen wollen, lauern auch einige Gefährdungen. Das heißt, wir müssen unseren Kindern und Jugendlichen nicht nur die bestmögliche Versorgung anbieten, sondern darüber hinaus müssen wir dann den Schutz sicherstellen.

 

Die Diskussionen in den letzten Jahren haben uns ja nochmal auf den Punkt gebracht, wo wir die Schrauben tatsächlich noch mehr verstellen müssen. Auf der anderen Seite, wenn wir über die demokratischen Grundwerte und natürlich die Beteiligung und Teilhabe reden, spielt das alles eigentlich ineinander. Das eine ist die Versorgungssicherheit und -qualität, das andere ist die Beteiligung der Kinder und Jugendlichen dort, wo sie leben. Das sind in erster Linie natürlich Familie, Schule, Elementarpädagogik, aber natürlich der öffentliche Raum und auch die digitale Welt sind diese Orte. Auf der anderen Seite müssen wir natürlich unsere Kinder und Jugendlichen, was wir jetzt in der Krise verstärkt gesehen haben, vor Armut, Gewalt und Ausgrenzung schützen.

 

Das waren die Themen der Kinder und Jugendlichen vor vier Jahren bei dieser großen Befragung, und diese Themen erweisen sich heute noch einmal als ein Konzept für die Zukunft. Ich glaube, die Kinder- und Jugendstrategie, die wir jetzt vor einigen Jahren verabschiedet haben, die Sie in diesem Jahr auch in unserem Bericht sehen werden, ist auch eine Chance, was unsere Stadt, unsere Gesellschaft betrifft. Die Kinder von heute sind nur heute Kinder, das heißt, wir müssen ihnen die Kindheit und Jugend ermöglichen, eine geglückte noch dazu. Aber sie sind auch die erwachsenen Leistungsträger von morgen, das heißt, je mehr wir hier investieren, umso mehr wird unsere Stadt davon haben. Das ist einmal das Grundlegende, was ich sagen möchte.

 

Ich möchte aber auch die herzlichen Grüße von meiner Kollegin Dunja Gharwal noch einmal übermitteln, sie ist verhindert. Sie wissen, üblicherweise sind wir zu zweit da, aber im nächsten Jahr sind wir wieder im Duo hier und werden dann noch einmal über die Kinder und Jugendlichen zu Ihnen sprechen.

 

Auf der anderen Seite möchte ich mich aber bei unserem Team bedanken. Meine Kollegin und ich sind zwar immer an der Spitze, aber die Arbeit, die alltägliche Arbeit jeden Tag, machen unsere Kolleginnen und Kollegen in der WKJA. Darüber hinaus möchte ich mich bei allen Dienststellen bedanken, die sich tatsächlich jeden

 

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