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Landtag, 40. Sitzung vom 20.11.2019, Wörtliches Protokoll  -  Seite 4 von 76

 

zubieten sind. Hier wollen wir in Summe als eine Premiumdestination wahrgenommen werden, und wir wollen natürlich die Wertschöpfung, die derzeit bei rund 4 Milliarden liegt, auf 6 Milliarden im Jahr 2025 erhöhen. Das ist eine massive Ausweitung, und wir wollen auch die Nächtigungsumsätze erhöhen.

 

Wir sind, wenn ich auf die Zahlen des heurigen Jahres zurückblicken darf, natürlich sehr, sehr stolz, denn wir hatten auch Jahre, wo das nicht so war, wo wir zwar Nächtigungszahlen erhöht haben, aber die Umsätze sich nicht in dem Ausmaß mitentwickelt haben. Mittlerweile ist es so, dass der Umsatz klar die Nächtigungszahlen prozentuell übertrifft, und ich glaube, das ist ein sehr, sehr gesunder Weg. So gesehen ein großes Danke an den WienTourismus. (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)

 

Präsident Ernst Woller: Danke für die Beantwortung. Die 1. Zusatzfrage wird von Herrn Abg. Ornig gestellt. Ich erteile ihm das Wort.

 

9.10.15

Abg. Markus Ornig, MBA (NEOS): Vielen Dank, Herr Stadtrat, für Ihre Ausführungen!

 

Ich kann mich dem zum Großteil nur anschließen. Auch herzliche Gratulation an Norbert Kettner und sein Team, die hier wirklich Jahr für Jahr großartige Arbeit leisten. Wir jagen einen Rekord nach dem anderen.

 

Wir haben nur ein Thema, das mir in der Tourismusstatistik aufgefallen ist, dass die Touristinnen und Touristen, die nach Wien kommen, eher älter werden. Das heißt, junge Menschen zieht es tendenziell nicht so sehr in unsere wunderschöne Stadt. Die Frage ist jetzt auch im Zusammenhang mit der Nachtwirtschaft, mit der Jugend- und Klubkultur zu sehen. Das Thema Nachtbürgermeister ist Ihnen auch nicht unbekannt, nächste Woche findet in Berlin eine riesige Konferenz zu dem Thema statt, wie man mit Anrainern, wie man mit der Belästigung der Anrainer durch eine extreme Tourismusauswirkung in Ballungszentren umgeht, aber auch, wie man mit dem Miteinander in der Nacht umgeht und wie man das aber fördern kann, um junge Menschen weiterhin anzusprechen, die jetzt vielleicht nicht das klassische Wiener Kulturprogramm suchen, sondern auch durchaus gerne einmal feiern, auf gut Deutsch gesagt.

 

Die Frage ist: Wie schaut Ihre Strategie aus, in Zukunft auch bei diesen Stammkunden der Zukunft, nenne ich sie, besser zu werden.

 

Präsident Ernst Woller: Ich bitte um Beantwortung.

 

Amtsf. StR KommR Peter Hanke: Sehr geehrter Herr Abgeordneter!

 

Wenn Sie sich die Tourismusstrategie durchlesen, haben wir vom Ansatz her diesmal erstmalig einen ganz anderen Weg gewählt. Wir haben ja alle eingeladen, mitzudiskutieren, mitzuentwickeln, wie denn dieser Weg in der Zukunft ausschaut. Das haben wir früher so nicht getan. Alles von Bezirksebene, von Betroffenen, die Tourismuswirtschaft natürlich per se, die Beherbungswirtschaft, die Gastronomie, aber auch unterschiedliche Zielgruppen aus der Zivilbevölkerung haben wir eingeladen, hier mitzudiskutieren. Wir haben aber auch gesagt, wir müssen aufpassen, dass sich nicht alles nur auf einen Bereich fokussiert.

 

Wien ist natürlich bekannt für seine Sehenswürdigkeiten, ob das der 1. Bezirk oder Schönbrunn ist, das werden auch immer Hot Spots bleiben. Aber wir müssen in dieser Stadt Alternativen schaffen. Wir müssen eine Entzerrung der Tourismusströme schaffen. Wir müssen die Bezirke vor den Vorhang holen. Es gibt ja in diesem Wien so unglaublich viele schöne Orte, die es zu erkunden gilt. In der Form versuchen wir auch, dieses Entzerren auch ein Stück weit mit Zielgruppen zu verbinden, sodass es für die Jungen möglich ist, die eine oder andere ausgelassene Party in einem Stadtteil zu feiern, wo man sich freut, dass die dort eintreffen.

 

Auf der anderen Seite gibt es das Thema, das ich aber auch immer wieder klar positioniere und für mich klar sage: Ich glaube, wir sind eine sehr, sehr gut verwaltete Stadt, wir machen das auf sehr, sehr hohem Niveau. Das heißt nicht, dass es nicht immer noch besser geht und dass man sich hier nicht anzustrengen hat. Aber ich glaube, es ist dieses Entzerrungsthema, zielgruppenorientiert vorzugehen, zu versuchen, auch jung und dynamisch hier Entwicklungsimpulse zu setzen.

 

Deshalb gibt es ja auch in anderen Bereichen, wirtschaftlich zum Beispiel, unseren Anspruch, mit Technologien, mit dem Thema Smart City einfach stärker aufzuschlagen, stärker bekannt zu werden, das Thema Architektur ganz speziell zu spielen, auch Architekturrundfahrten anzubieten, all das natürlich in einer starken Verdichtung auch für junge Menschen zusätzlich attraktiv zu machen.

 

Das muss es sein, und dort muss unser Weg hingehen. Sie können sicher sein, dass wir das sehr, sehr ernst nehmen. Ich darf überhaupt anregen, wenn sich jemand mit der Strategie dann auch noch im Detail beschäftigen möchte: Es liegen hier auch die Broschüren dafür auf, um sich auf Punkt und Beistrich darüber zu informieren, was wir hier in diesen letzten Monaten erarbeitet haben.

 

Präsident Ernst Woller: Danke schön. Die 2. Zusatzfrage wird gestellt von Herrn Abg. Juraczka. Ich erteile ihm das Wort.

 

9.14.21

Abg. Mag. Manfred Juraczka (ÖVP): Guten Morgen, Herr Landesrat!

 

Ich gebe Ihnen recht, Gott sei Dank ist im Bereich Tourismus in dieser Stadt vieles auf guter Schiene. Es läuft gut, Gratulation da auch an den WienTourismus und dessen Geschäftsführung. Zur touristischen Glücksseligkeit, könnte man jetzt sagen, fehlt mir und meiner Fraktion ein Themenbereich. Sie ahnen schon, was ich anspreche: Tourismuszonen - nicht zum ersten Mal von uns thematisiert, aber steter Tropfen höhlt den Stein.

 

Jetzt weiß ich natürlich, dass die offizielle Haltung der Stadtregierung ist, dass man auf die Gespräche der Sozialpartner verweist. Lassen Sie mich es dennoch im Hinblick auf die touristische Entwicklung, die diese Stadt nimmt, und die Wachstumszahlen werden ja hoffentlich in dieser Art und Weise weitergehen, so fragen. Würden Sie sich nicht auch freuen, wenn es eine sozialpartnerschaftliche Einigung gibt und wir schon so rasch wie möglich Tourismuszonen einrichten könnten?

 

Präsident Ernst Woller: Ich bitte um Beantwortung.

 

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