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Landtag, 31. Sitzung vom 29.11.2018, Wörtliches Protokoll  -  Seite 3 von 24

 

(Beginn um 9.01 Uhr.)

 

Präsident Ernst Woller: Sehr geehrter Herr Landeshauptmann! Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen Abgeordnete, einen schönen guten Morgen!

 

Ich begrüße Sie zur 31. Sitzung des Wiener Landtages, die ich damit eröffnen möchte.

 

09.01.05Entschuldigt sind die Abgeordneten Aigner, Damnjanovic, beide krank. Herr Abg. Aichinger ist dienstlich verhindert, Frau Abg. … (Zwischenrufe.) ... Ab 11 Uhr, ach so, ja, ab 11 Uhr, das steht eh da. Frau Abg. Frauenberger ist bis 11 Uhr verhindert, Frau Abg. Laschan ist bis 10 Uhr wegen eines Termins verhindert, Herr Abg. Lindenmayr bis 9.30 Uhr wegen - ist schon da. Also ich krieg‘ da lauter Meldungen, aber die sind eh da, okay. Wir freuen uns, dass Sie alle da sind.

 

09.01.20Vom ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien wurde ein Verlangen auf Einberufung einer Sitzung des Landtages zum Thema „Die Wiener Sportstätten als Stiefkind von Rot-Grün - ÖVP Wien fordert Reformen der Sportgesetze des Landes Wien“ eingebracht. In der Entsprechung des § 120 Abs. 4 der Wiener Stadtverfassung in Zusammenhalt mit § 8 der Geschäftsordnung des Landtages für Wien wurde zu dieser Sitzung eingeladen. Die Geschäftsordnung sieht vor, dass in der Sitzung des Landtages auf Verlangen keine Geschäftsstücke verhandelt werden. Der Entfall von Fragestunde, Aktueller Stunde und dringlichen Initiativen ist in der Fraktionsvereinbarung festgeschrieben.

 

09.02.00Bevor wir zur Erledigung der Tagesordnung kommen, gebe ich gemäß § 15 Abs. 2 der Geschäftsordnung bekannt, dass von Landtagsabgeordneten des ÖVP-Klubs der Bundeshauptstadt Wien eine und des NEOS-Rathausklubs ebenso eine schriftliche Anfrage eingelangt sind, vor Sitzungsbeginn von Landtagsabgeordneten des ÖVP-Klubs der Bundeshauptstadt Wien zwei Anträge eingelangt sind. Den Fraktionen wurden alle Anträge schriftlich bekannt gegeben. Die Zuweisung erfolgt wie beantragt.

 

09.03.00Wir kommen nun zur Besprechung des Verlangens. Ich eröffne damit die Debatte zur Begründung. Als Erstredner hat sich Herr StR Dr. Wölbitsch zu Wort gemeldet. Ich erteile es ihm, wobei ich bemerke, dass seine Gesamtredezeit 30 Minuten beträgt. Bitte, Herr Stadtrat, um Ihre Wortmeldung und Begründung.

 

9.03.09

StR Dr. Markus Wölbitsch-Milan, MIM|: Keine Angst, ich werde diese 30 Minuten nicht ausschöpfen. Aber übrigens, hat Potenzial auch zur Verlängerung.

 

Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Damen und Herren!

 

Warum sind wir heute hier? Nicht, weil wir in dieser Woche zu wenig Sitzungen gehabt hätten, sondern weil wir von der ÖVP der Meinung sind, dass dem Thema Sport in dieser Stadt zu wenig Bedeutung beigemessen bekommt. Sport ist irgendwie ein bissel das ungeliebte Stiefkind der rot-grünen Stadtregierung. Es ist als Anhängsel bei irgendeinem Ressort meistens dabei, wird dann von einem Stadtrat immer zum nächsten gereicht. Was uns fehlt, ist eine klare Schwerpunktsetzung in dem Bereich. Also vor allem der Breitensport ist hier nicht am Radar. Wenn man wahrscheinlich die Wienerinnen und Wiener fragen würde, wer denn für Sport in dieser Stadt zuständig ist und welche Schwerpunkte hier gesetzt werden, vor allem im Breitensport, dann wäre ich sehr gespannt auf die Antworten. Sport ist mittlerweile daher in vielen Bereichen kommerzialisiert, was per se ja nicht schlecht ist. Wer es sich leisten kann, trainiert in einem Fitnessstudio. Und all jene, die in Vereinen strukturiert und organisiert sind, steigen sich in zu engen Sporthallen mittlerweile gegenseitig auf die Zehen. Und, sehr geehrte Damen und Herren, das ist einer Metropole wie Wien schlicht und einfach nicht würdig! (Beifall bei der ÖVP.)

 

Denn Sport leistet gerade für eine Großstadt einen sehr wichtigen Beitrag aus unterschiedlichen Gründen. Erstens ist es natürlich wichtig für die Gesundheit, für die Gesundheitsvorsorge, für das Gesundheitssystem, wenn die Menschen in einer großen Stadt Sport machen, gerade in einer wachsenden Stadt. Auf der anderen Seite ist es natürlich ein großer Wirtschaftsfaktor. Und damit meine ich nicht nur den Spitzensport und Veranstaltungen im Spitzensport, sondern auch die Wettkämpfe, die Veranstaltungen im Breitensport. Das Wichtigste oder die wichtigste Aufgabe von Sport in einer Großstadt ist natürlich, dass wir hier viele junge Talente haben, hier viel Potenzial haben, über den Breitensport jene Talente zu entdecken, die dann vielleicht auch im Spitzensport erfolgreich sind und für Wien, aber auch für Österreich international um Medaillen kämpfen. Wien inszeniert sich ja gerne immer wieder auch über große PR-wirksame Veranstaltungen. Hier wird dann meistens auch wirklich viel Geld in die Hand genommen. Ich gestehe ja zu, dass das wichtig ist und dass auch viele Veranstaltungen gut für diese Stadt sind. Aber eine Schwalbe macht noch keinen Sommer. PR-wirksame Großveranstaltungen zu einzelnen Sportschwerpunkten machen aus Wien noch keine Sportstadt. Was uns fehlt, ist das klare auch finanzielle Bekenntnis zum Breitensport. Wien ist daher aus unserer Sicht nicht die Sportstadt, die es sein könnte. Wien kann definitiv mehr in diesem Bereich, sehr geehrte Damen und Herren! (Beifall bei der ÖVP.)

 

Warum ich davon so überzeugt bin? Weil ich persönlich die Vereine oder sehr viele Vereine, noch nicht alle, es werden immer mehr, besucht habe, vor Ort war, mir Trainingsstätten angesehen habe, zum Beispiel bei den Ruderern auf der Donauinsel, im Dusika-Stadion, auf das ich noch näher eingehe, Rennsportzentrum Prater. Wir haben uns aber auch außerhalb von Wien einige Best-Practice-Beispiele angeschaut. Wir waren zum Beispiel in Graz und haben uns dort die neue Multifunktionshalle angeschaut, die dort errichtet wurde. Wir haben uns dort auch die Grazer Auster angesehen, das ist eine der modernsten Schwimmhallen, glaube ich, die wir im Moment in Österreich haben. Wir haben viel gesehen, wir haben viele Lokalaugenscheine mit unserer SOKO Sport Wien absolviert. Wir haben auch eine Webseite ins Leben gerufen mit „www.sportstadt-wien.at“, wo wir zum Thema Sportstadt auch Anregungen aus der Bevölkerung gesammelt haben, welche Anregungen sie haben, welche Verbesserungswünsche sie haben. Wir haben auch sehr, sehr viele Rückmeldungen bekommen. Und was ich sehr schön fand und was sich auch gezeigt hat,

 

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