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Landtag, 17. Sitzung vom 29.06.2017, Wörtliches Protokoll  -  Seite 3 von 67

 

09.00.27(Beginn um 9 Uhr.)

 

Präsident Prof. Harry Kopietz: Einen schönen guten Morgen!

 

Mit dem Gongschlag wurde es 9 Uhr. Ich heiße Sie herzlich willkommen am vierten Tag in unserem wunderbaren gekühlten Wiener Parlament. Die 17. Sitzung des Wiener Landtages ist damit eröffnet.

 

09.00.47Entschuldigt haben sich Abg. Berger, Abg. Mag. El-Nagashi, Herr Abg. Damnjanovic ist ab 11 Uhr dienstlich verhindert, Herr Abg. Ornig von 11.30 Uhr bis 13.30 Uhr und Herr Abg. Handler bis 13 Uhr.

 

09.01.06Wir kommen damit zur Fragestunde.

 

9.01.12†Amtsf. StRin Sandra Frauenberger - Frage|

Die 1. Anfrage (FSP - 02155-2017/0001 - KSP/LM) wurde von Frau Abg. Waltraud Karner-Kremser, MAS gestellt und ist an die Frau Amtsf. StRin Frauenberger gerichtet. (Seit 7. April ist die telefonische Gesundheitsberatung 1450 in Betrieb. Wie sind die ersten Erfahrungen mit diesem Service?)

 

Bitte, Frau Stadträtin.

 

Amtsf. StRin Sandra Frauenberger: Einen schönen guten Morgen auch von meiner Seite!

 

Es geht um die telefonische Gesundheitsberatung 1450. Die telefonische Gesundheitsberatung ist jetzt schon fast drei Monate alt und steht täglich und rund um die Uhr kostenlos für die Wiener Bevölkerung zur Verfügung. Ich freue mich sehr, dass ich heute hier schon mitteilen kann, dass dieser Service auch wirklich ausgesprochen gut von den Wienerinnen und Wienern angenommen wird und dass es auch von den Wienerinnen und Wienern als eine sehr positive Ergänzung gesehen wird zur bereits bestehenden Angebotslandschaft im Gesundheitsbereich.

 

Seit der Inbetriebnahme von 1450 haben insgesamt 7.375 Wienerinnen und Wiener angerufen und, man muss sagen, eigentlich sind praktisch alle positiv erledigt worden. Das bedeutet, dass es natürlich entsprechend den Problemstellungen auf Basis derer die Anruferinnen und Anrufer sich eben bei 1450 melden, immer gelungen ist, sehr zufriedenstellende Lösungen zu finden. Die häufigsten Problemstellungen, das haben wir uns auch aufzeichnen lassen, damit wir sehen, wofür die Leute für sich oder auch für ihre Angehörigen anrufen, sind auf der einen Seite abdominale Schmerzen, also Bauchweh, auf der anderen Seite Rückenschmerzen, Diarrhoe, Erbrechen, Grippe, Erkältungen und jetzt mehren sich saisonbedingt die Anrufe bezüglich Insektenstiche.

 

Vom Aufbau der gesamten 1450-Nummer ist es so, dass wir Calltaker haben, das heißt, es gibt Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die den Anruf einmal entgegennehmen, einmal allgemein Auskünfte erteilen, und dann stehen den Wienerinnen und Wienern eben besonders geschulte Gesundheits- und Pflegemitarbeiterinnen und -mitarbeiter zu Verfügung, so im Sinne Best Point of Service. Zirka 80 Prozent der Anruferinnen und Anrufer wurden zu diesem geschulten Personal weiterverbunden, und dieses konnte eben sehr konkrete Lösungen, sehr konkrete Empfehlungen aussprechen, egal, ob es eben die Bezugsperson selber war, die da angerufen hat oder ob man eben für Angehörige angerufen hat.

 

Besonders zeigt sich mittlerweile die Erfahrung, dass speziell am Wochenende Eltern für ihre Kinder anrufen und dieses Service in Anspruch nehmen, wo wirklich in Ruhe gut noch einmal anhand der vorhandenen Symptome abgeklärt werden kann, ob es notwendig ist, sofort eine Ärztin oder einen Arzt aufzusuchen oder ob es auch möglich ist, über das Wochenende gut zu pflegen und nach dem Wochenende dann mit dem Kind eben in eine Ordination zu gehen oder ob es eben notwendig ist, sich gleich mit dem Kind auf den Weg zu machen oder in das Spital zu gehen.

 

Durchschnittlich dauert so ein Gespräch auf diesem Gesundheitstelefon neun Minuten, und wir haben von Anfang an in der Planung gesagt, wir wollen keine vorgegebenen Zeitlimits. Warum wollen wir die nicht? - Die wollen wir deshalb nicht, weil wir gesagt haben, es braucht eben, damit dieses Telefon auch anerkannt wird, wirklich auch ausreichend Zeit, um abklären zu können, um sich die Situation gut schildern zu lassen und auch oft natürlich - darüber brauchen wir gar nicht zu reden - aufgebrachte oder besorgte Angehörige auch entsprechend gut beraten zu können. Und das ist gut so.

 

Selbstverständlich, muss man dazusagen, beginnt einmal jedes Telefonat damit, dass man einmal einen Notfall ausschließen muss und schauen muss, ob da etwas ist, was wirklich akut behandelt werden muss. Das entspricht auch den internationalen Standards der Fragebäume, die es da gibt. Mit der Abfragemethode, die wir in solchen Situationen anwenden, haben wir 545 von den vorher schon genannten 7.375 Anrufen als Notfälle der Wiener Rettung weitergeleitet und konnten so natürlich vielleicht auch wirklich Leben retten.

 

Wichtig ist, dass die telefonische Gesundheitsberatung eben mit allen Notrufnummern gut verbunden ist, denn wie ich es eben geschildert habe, wenn du so einen Notruf hast und wenn du jetzt zum Beispiel die Rettung brauchst, dann ist es natürlich wichtig, dorthin gleich weiterzuverbinden, diesen Fall dann auch gleich zu übernehmen. Was wir auch noch haben, ist eine Kooperation mit der Ärztekammer, wo die Kolleginnen und Kollegen dort eben auch im Bedarfsfall direkt mit dem Ärztefunkdienst verbinden können.

 

Ein Ziel der telefonischen Gesundheitsberatung war natürlich schon auch, und deswegen sind wir sehr froh, dass wir in Wien ein Pilotbundesland sein können, dass wir eben die Spitalsambulanzen entlasten. In den ersten Trends, die wir sehen können, so wie es auch angenommen wird und wie dann auch letztendlich die Definition von Notfällen zustande kommt, muss man sagen, dass wir dieses Ziel auch erreichen. In erster Linie geht es natürlich um ein gutes Gesundheitsversorgungsangebot, aber dass es in der Landschaft dann auch noch die Rolle übernimmt, womit wir eben Spitalsambulanzen entlasten, ist gut so, und das Ziel dürften wir erreichen.

 

Präsident Prof. Harry Kopietz: Danke, Frau Stadträtin. Die 1. Zusatzfrage stellt Herr Abg. Dipl.-Ing. Dr. Gara. Sicherheitshalber für alle, die sich heute in der Fragestunde zu Wort melden, ihre Fragen stellen: Zwei Minuten.

 

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