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Landtag, 2. Sitzung vom 17.12.2015, Wörtliches Protokoll  -  Seite 13 von 85

 

steht. Der Tourismusstandort Wien und die Aktivitäten der Wiener Tourismuskommission sind ganz einfach eine Erfolgsgeschichte.

 

Meine sehr geehrten Damen und Herren, ich finde es fast bedauerlich, dass wir alle gemeinsam nicht mehr Zeit zur Verfügung haben, denn dann könnten wir dieses Marketingkonzept 2016 vielleicht im Detail durchgehen. Es ist wirklich ein hervorragendes Konzept, wo man sehr schön auch erkennen kann, dass eben die erfolgreiche Arbeit dementsprechend fortgesetzt wird.

 

Lassen Sie mich zu Beginn vielleicht ein paar Zahlen, Daten und Fakten erklären. Der Tourismus ist eine Erfolgsgeschichte in Wien. Wir blicken trotz wirklich schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, nicht nur in Wien, sondern, wie wir alle wissen, natürlich europaweit und weltweit, auf Rekordjahre in Folge zurück. Beginnend, glaube ich, ab dem Jahr 2000 eilt der Wien-Tourismus von einem Rekord zum nächsten. Ein paar Kennzahlen: Die Zahl der Gästenächtigungen hat sich beispielsweise um ein Drittel erhöht und hat 2014 - die aktuellen Zahlen für 2015 können wir naturgemäß noch nicht komplett vorlegen - erstmals die 13-Millionen-Marke überschritten. Das heurige Wachstum lag bis Oktober bei ungefähr 7 Prozent und liegt damit auch dieses Jahr wieder im europäischen Spitzenfeld. Ein bisschen am Rande bemerkt, gäbe es ein Unternehmen aus dem Wirtschaftsbereich, das laufend solche Zahlen präsentiert, dann wäre das eine Erfolgsgeschichte, die wahrscheinlich wöchentlich irgendwo in den Medien, und zwar nicht nur in der eigenen Stadt, sondern europaweit oder weltweit abgefeiert werden würde. Besonders, wenn man sich den österreichischen Vergleich ansieht, kann sich Wien sehen lassen, während nämlich seit 2005 die Nächtigungen in Österreich um etwa 10 Prozent zugelegt haben, sind sie in Wien um zirka 60 Prozent gestiegen. Ich glaube, auch nicht unwichtig, beispielsweise für die Unternehmen im Bereich der Tourismuswirtschaft, sind die Kennzahlen der Nächtigungsumsätze, also nicht nur der Nächtigungen, sondern auch der Nächtigungsumsätze. Auch hier geht die Kurve wirklich ständig nach oben. So hatten wir zum Beispiel 2010 in etwa 450 Millionen Nächtigungsumsatz und liegen Ende des Jahres 2015 wahrscheinlich bei zirka 700 Millionen EUR. Natürlich schlägt sich das auch bei anderen Kennzahlen nieder, nämlich zum Beispiel bei den Arbeitsplätzen. Die Tourismus- und Freizeitwirtschaft sichert in Wien mehr als 85.000 Arbeitsplätze. Das sind immerhin knapp 15 Prozent aller Arbeitsplätze in der gewerblichen Wirtschaft. Und, ich glaube, auch sehr bemerkenswert und sehr erfreulich ist, jede Million Euro, die von den Gästen während ihrer Wien-Aufenthalte ausgegeben wird, schafft elf neue Vollzeitarbeitsplätze. Also, hier sieht man, diese gute Arbeit zahlt sich aus! (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)

 

Jetzt stellt sich natürlich die Frage: Wie können wir die Wertschöpfung durch den Tourismus weiter erhöhen? Hier muss man sich natürlich ständig überlegen, wie man sich noch verbessern kann, was man noch zusätzlich machen kann. Hier ist die Tourismuskommission natürlich auch sehr aktiv und hat ein hervorragendes Konzept präsentiert. Aufbauend auf dem Tourismuskonzept 2015 gibt es jetzt das Konzept „Tourismusstrategie 2020“, dessen Wachstumsformel sich auf „5 x 400 + 20 = 2020“ zusammenfassen lässt. Das bedeutet übersetzt oder dechiffriert, dass ausgehend vom Jahr 2015 bis ins Jahr 2020 5 Millionen mehr Nächtigungen erreicht werden sollen, also von zirka 12,7 Millionen Nächtigungen auf über 18 Millionen Nächtigungen, dass es um 400 Millionen EUR mehr Nächtigungsumsatz geben soll und dass aus 20 zusätzlichen Großstädten weltweit Direktflüge nach Wien angeboten werden sollen. Um diese Ziele zu erreichen, müssen wir das Rad nicht neu erfinden. Wien kann auf seine Erfolge und auf seine Stärken, die ich, glaube ich, an dieser Stelle nicht noch einmal ausführen und aufzählen muss, aufbauen. Wien positioniert sich in Zukunft nicht einfach als zeitlos schöne Kulisse, sondern als eine moderne pulsierende Metropole, die nicht in die sogenannte „Einmal im Leben“-Falle tappt, sondern unsere Gäste sollen ihre Reise nach Wien nicht immer wieder hinausschieben, sondern das Gefühl haben, etwas zu versäumen, wenn sie nicht herkommen, und sie sollen natürlich auch immer wieder kommen.

 

Was bedeutet das konkret für 2016, um ein bisschen in die Zukunft zu blicken? Nachdem 2015 das Jubiläum „150 Jahre Ringstraße“ im Mittelpunkt des Wiener Marketings stand, richtet sich der Blick im kommenden Jahr vor allem auf die Verbindung des imperialen Erbes im Zusammenspiel mit dem modernen Wien. Unter dem Motto „Imperial & Co(ntemporary)“ wird bewiesen, dass sich Historisches und Zeitgenössisches nicht ausschließen. Im Gegenteil, der Verbindung von Altem und Neuem begegnet man in Wien an jeder Ecke. Hier sei das MuseumsQuartier als besonderes Beispiel hervorgehoben.

 

Ich habe vorher schon angekündigt, es ist sehr schwierig, in der kurzen Zeit all die Vorzüge und auch die Pläne hier darzustellen. Aber lassen Sie mich vielleicht noch in ein paar Sätzen einen der 20 besonders bearbeiteten Märkte für 2016 erwähnen, nämlich die Ostküste der USA, und ganz kurz, wie so eine Bearbeitung ausschaut. Erstens geht es darum, die richtigen Zielgruppen zur richtigen Zeit anzusprechen. Zweitens müssen die Besonderheiten des jeweiligen Marktes beachtet werden. Und drittens müssen integrierte Werbeaktionen durchgeführt werden.

 

Meine sehr geehrten Damen und Herren, um zum Schluss zu kommen, kann ich, glaube ich, ganz klar sagen, eine wohlüberlegte und qualitativ hochwertige Marketingstrategie, wie sie hier vorliegt, stellt sicher, dass die WienTourismus-Werbung maximale Effekte für den Standort erzielt und damit den Wirtschaftsstandort Wien weiterhin fördert und auch neue Arbeitsplätze schafft.

 

Ganz zum Schluss möchte ich mich ganz herzlich bei unserem Tourismusdirektor Norbert Kettner und seinem Team für die wirklich hervorragende Arbeit bedanken, die sie für unsere Stadt leisten. - Danke schön. (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)

 

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